Berlins Nordosten, das Königstadtviertel, fällt auf durch die stärkste Abnahme, 30 Prozent. Jn dem nach der Stadtmitte zu gelegenen Spandauer Viertel finden wir 13,6 Prozent Abnahme, da- gegen hatte die draußen sich anschließende Rosen- thaler Vorstadt in ihrem südlichen Teil 20 Pro- zent, in ihrem nordwestlichen Teil 24 Prozent, in ihrem nordöstlichen Teil 25,6 Prozent. Auf dem Gesundbrunnen beträgt die Abnahme 21,1 Prozent, auf dem Wedding sind es 24,4 Prozent, aber nur 18,5 Prozent in der dem Stadtinnern näher ge- legenen Oranienburger Vorstadt. Moabit hat in seinem äußeren westlichen Teil, der hier der prole- tarische ist, 22,8 Prozent. Der östliche innere Teil, zu dem auch die Friedrich Wilhelmstadt und die Gegend am Nordrand des Tiergartens gehört, überrascht dadurch, daß dieser Standesamtsbezirk als einziger in Berlin nicht eine Abnahme, sondern eine Zunahme der Geburtenziffer aufweist, 1911 um 12,7 Prozent mehr als 1906. Silbergleit erklärt das daraus, daß hier mehrere kleine und eine große Privatentbindungsanstalt liegen und die Kinder der hier entbundenen Auswärtigen nicht aus der Statistik ausgesondert werden konnten. Sieht man von diesem einen Standes- amtsbezirk ab, so ist überall ein Rückgang der Ge- burtenziffer eingetreten und fast überall zeigt sich
Berlins Nordosten, das Königstadtviertel, fällt auf durch die stärkste Abnahme, 30 Prozent. Jn dem nach der Stadtmitte zu gelegenen Spandauer Viertel finden wir 13,6 Prozent Abnahme, da- gegen hatte die draußen sich anschließende Rosen- thaler Vorstadt in ihrem südlichen Teil 20 Pro- zent, in ihrem nordwestlichen Teil 24 Prozent, in ihrem nordöstlichen Teil 25,6 Prozent. Auf dem Gesundbrunnen beträgt die Abnahme 21,1 Prozent, auf dem Wedding sind es 24,4 Prozent, aber nur 18,5 Prozent in der dem Stadtinnern näher ge- legenen Oranienburger Vorstadt. Moabit hat in seinem äußeren westlichen Teil, der hier der prole- tarische ist, 22,8 Prozent. Der östliche innere Teil, zu dem auch die Friedrich Wilhelmstadt und die Gegend am Nordrand des Tiergartens gehört, überrascht dadurch, daß dieser Standesamtsbezirk als einziger in Berlin nicht eine Abnahme, sondern eine Zunahme der Geburtenziffer aufweist, 1911 um 12,7 Prozent mehr als 1906. Silbergleit erklärt das daraus, daß hier mehrere kleine und eine große Privatentbindungsanstalt liegen und die Kinder der hier entbundenen Auswärtigen nicht aus der Statistik ausgesondert werden konnten. Sieht man von diesem einen Standes- amtsbezirk ab, so ist überall ein Rückgang der Ge- burtenziffer eingetreten und fast überall zeigt sich
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Berlins Nordosten, das Königstadtviertel, fällt auf
durch die stärkste Abnahme, 30 Prozent. Jn dem
nach der Stadtmitte zu gelegenen Spandauer
Viertel finden wir 13,6 Prozent Abnahme, da-
gegen hatte die draußen sich anschließende Rosen-
thaler Vorstadt in ihrem südlichen Teil 20 Pro-
zent, in ihrem nordwestlichen Teil 24 Prozent, in
ihrem nordöstlichen Teil 25,6 Prozent. Auf dem
Gesundbrunnen beträgt die Abnahme 21,1 Prozent,
auf dem Wedding sind es 24,4 Prozent, aber nur
18,5 Prozent in der dem Stadtinnern näher ge-
legenen Oranienburger Vorstadt. Moabit hat in
seinem äußeren westlichen Teil, der hier der prole-
tarische ist, 22,8 Prozent. Der östliche innere Teil,
zu dem auch die Friedrich Wilhelmstadt und die
Gegend am Nordrand des Tiergartens gehört,
überrascht dadurch, daß dieser Standesamtsbezirk
als einziger in Berlin nicht eine Abnahme, sondern
eine Zunahme der Geburtenziffer aufweist, 1911
um 12,7 Prozent mehr als 1906. Silbergleit
erklärt das daraus, daß hier mehrere kleine und
eine große Privatentbindungsanstalt liegen und
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/186>, abgerufen am 24.11.2024.
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