Ideler, Karl Wilhelm: Der religiöse Wahnsinn, erläutert durch Krankengeschichten. Ein Beitrag zur Geschichte der religiösen Wirren der Gegenwart. Halle (Saale), 1847.ein, denen eine Kritik des natürlichen Eigenthumsrechts und ein, denen eine Kritik des natuͤrlichen Eigenthumsrechts und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0221" n="213"/> ein, denen eine Kritik des natuͤrlichen Eigenthumsrechts und<lb/> eine Einleitung zum Naturrecht, welches als der Inbegriff aller<lb/> Rechte bezeichnet wird, folgen. Hieran reiht ſich ſeine in 175<lb/> Theſen entwickelte Naturphiloſophie und ein Kapitel mit der<lb/> Ueberſchrift: Stand der Ordnung, der Ruhe und des Friedens,<lb/> wohin er das Perſonenrecht, Voͤlkerrecht, Staatsrecht, Kirchen¬<lb/> recht, Privatrecht und Familienrecht zaͤhlt. Den Beſchluß ma¬<lb/> chen Betrachtungen uͤber den Stand der Unordnung, des Krie¬<lb/> ges, der Verbrechen und Strafen. Wenn man ſein deſulto¬<lb/> riſches, widerſpruchsvolles, zielloſes Raͤſonnement durchlieſet, ſo<lb/> wird man leicht gewahr, daß die Namen einer Menge von Be¬<lb/> griffen durch ſeinen Kopf gegangen ſind, und er folglich man¬<lb/> nigfache Schriften in Haͤnden gehabt haben muͤſſe; aber einige<lb/> ſinnreiche Einfaͤlle abgerechnet, welche wie Blitze aus einem fin¬<lb/> ſtern Gewoͤlk hervorbrechen, ſucht man vergebens nach einem<lb/> deutlich gedachten Sinne ſeiner Worte. Zum Beiſpiele moͤgen<lb/> einige naturphiloſophiſche Theſen dienen: „Abſoluter Raum iſt<lb/> eine allgemeine ſubjective Form aller objectiven Formen, oder<lb/> die quantitative Form aller Qualitaͤten. Abſolute Zeit iſt eine<lb/> allgemeine ſubjective Form aller objectiven Formen, oder die<lb/> qualitative Form aller Quantitaͤten. Bewußtſein iſt eine all¬<lb/> gemeine ſubjective Form der objectiven Formen; folglich muß<lb/> abſoluter Raum = Bewußtſein ſein, und eben ſo muß abſo¬<lb/> lute Zeit = Bewußtſein ſein. Zeitraum iſt eine allgemeine<lb/> objective Form aller objectiven Formen, folglich auch = Be¬<lb/> wußtſein. Ich ſtehe demnaͤchſt nicht laͤnger an, den Inbegriff<lb/> der drei Urprincipe: eine heilige Dreieinigkeit zu nennen, oder<lb/> Gottheit, und zwar: den abſoluten Raum: Gott den Vater —<lb/> die abſolute Zeit: Gott den heiligen Geiſt — und den abſolu¬<lb/> ten Zeitraum: Gott den Sohn. Die ſubjectiven Formen aller<lb/> objectiven Formen, oder abſolute Zeit, Raum und Bewußtſein<lb/> ſind: Formen der ſinnlichen oder empiriſchen Gegenſtaͤnde, oder<lb/> Formen der Sinnlichkeit. Das iſt: das Transcendentale iſt<lb/> Form der Empirie, und die Formen ſind von objectiver im¬<lb/> materieller Realitaͤt oder Idealitaͤt.” Spaͤterhin heißt es: „In<lb/> der unorganiſchen Welt iſt ferner der active Naturſtand 1) der<lb/> urſpruͤnglich poſitiv elektriſche; der paſſive Naturſtand 2) der<lb/> urſpruͤnglich negativ elektriſche; der neutrale Naturſtand 3) der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [213/0221]
ein, denen eine Kritik des natuͤrlichen Eigenthumsrechts und
eine Einleitung zum Naturrecht, welches als der Inbegriff aller
Rechte bezeichnet wird, folgen. Hieran reiht ſich ſeine in 175
Theſen entwickelte Naturphiloſophie und ein Kapitel mit der
Ueberſchrift: Stand der Ordnung, der Ruhe und des Friedens,
wohin er das Perſonenrecht, Voͤlkerrecht, Staatsrecht, Kirchen¬
recht, Privatrecht und Familienrecht zaͤhlt. Den Beſchluß ma¬
chen Betrachtungen uͤber den Stand der Unordnung, des Krie¬
ges, der Verbrechen und Strafen. Wenn man ſein deſulto¬
riſches, widerſpruchsvolles, zielloſes Raͤſonnement durchlieſet, ſo
wird man leicht gewahr, daß die Namen einer Menge von Be¬
griffen durch ſeinen Kopf gegangen ſind, und er folglich man¬
nigfache Schriften in Haͤnden gehabt haben muͤſſe; aber einige
ſinnreiche Einfaͤlle abgerechnet, welche wie Blitze aus einem fin¬
ſtern Gewoͤlk hervorbrechen, ſucht man vergebens nach einem
deutlich gedachten Sinne ſeiner Worte. Zum Beiſpiele moͤgen
einige naturphiloſophiſche Theſen dienen: „Abſoluter Raum iſt
eine allgemeine ſubjective Form aller objectiven Formen, oder
die quantitative Form aller Qualitaͤten. Abſolute Zeit iſt eine
allgemeine ſubjective Form aller objectiven Formen, oder die
qualitative Form aller Quantitaͤten. Bewußtſein iſt eine all¬
gemeine ſubjective Form der objectiven Formen; folglich muß
abſoluter Raum = Bewußtſein ſein, und eben ſo muß abſo¬
lute Zeit = Bewußtſein ſein. Zeitraum iſt eine allgemeine
objective Form aller objectiven Formen, folglich auch = Be¬
wußtſein. Ich ſtehe demnaͤchſt nicht laͤnger an, den Inbegriff
der drei Urprincipe: eine heilige Dreieinigkeit zu nennen, oder
Gottheit, und zwar: den abſoluten Raum: Gott den Vater —
die abſolute Zeit: Gott den heiligen Geiſt — und den abſolu¬
ten Zeitraum: Gott den Sohn. Die ſubjectiven Formen aller
objectiven Formen, oder abſolute Zeit, Raum und Bewußtſein
ſind: Formen der ſinnlichen oder empiriſchen Gegenſtaͤnde, oder
Formen der Sinnlichkeit. Das iſt: das Transcendentale iſt
Form der Empirie, und die Formen ſind von objectiver im¬
materieller Realitaͤt oder Idealitaͤt.” Spaͤterhin heißt es: „In
der unorganiſchen Welt iſt ferner der active Naturſtand 1) der
urſpruͤnglich poſitiv elektriſche; der paſſive Naturſtand 2) der
urſpruͤnglich negativ elektriſche; der neutrale Naturſtand 3) der
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