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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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liche Liebe, welche uns Unwürdigen und
Abtrünnigen, uns Kindern des Todes und
der Verdammniß, den Himmel wieder ge-
öffnet, und uns ewige Wonne verspricht.
Bewundert und rühmet die weise Liebe,
die von uns Unvollkommenen hiebey weiter
nichts fordert, als einen Glauben, der in
der Liebe thätig ist. Wendet diese Stun-
de mit mir an, diese letztere Probe der gött-
lichen Liebe mit einer ehrerbietigen Danck-
begierde zu betrachten. O! daß alle un-
sere Seelen mögten voll werden von Be-
wunderung der göttlichen Gnade gegen uns,
und von einer ehrerbietigen und danckbaren
Liebe gegen den, der uns also erst geliebet
hat. Segne hiezu, o GOtt, unsere jetzige
Betrachtung. Laß uns nicht ohne zärtli-
che Empfindung von deiner grossen Liebe
und ohne heilige Rührungen von dannen
gehen. Laß uns nicht anders, als mit der
danckbaresten Seele diesen Ort verlassen.
Mache in unser Gemüth einen solchen Ein-
druck von deiner Güte, der in Ewigkeit
nicht wieder ausgelöschet werde.

Text.
A a 5



liche Liebe, welche uns Unwuͤrdigen und
Abtruͤnnigen, uns Kindern des Todes und
der Verdammniß, den Himmel wieder ge-
oͤffnet, und uns ewige Wonne verſpricht.
Bewundert und ruͤhmet die weiſe Liebe,
die von uns Unvollkommenen hiebey weiter
nichts fordert, als einen Glauben, der in
der Liebe thaͤtig iſt. Wendet dieſe Stun-
de mit mir an, dieſe letztere Probe der goͤtt-
lichen Liebe mit einer ehrerbietigen Danck-
begierde zu betrachten. O! daß alle un-
ſere Seelen moͤgten voll werden von Be-
wunderung der goͤttlichen Gnade gegen uns,
und von einer ehrerbietigen und danckbaren
Liebe gegen den, der uns alſo erſt geliebet
hat. Segne hiezu, o GOtt, unſere jetzige
Betrachtung. Laß uns nicht ohne zaͤrtli-
che Empfindung von deiner groſſen Liebe
und ohne heilige Ruͤhrungen von dannen
gehen. Laß uns nicht anders, als mit der
danckbareſten Seele dieſen Ort verlaſſen.
Mache in unſer Gemuͤth einen ſolchen Ein-
druck von deiner Guͤte, der in Ewigkeit
nicht wieder ausgeloͤſchet werde.

Text.
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[377/0395] liche Liebe, welche uns Unwuͤrdigen und Abtruͤnnigen, uns Kindern des Todes und der Verdammniß, den Himmel wieder ge- oͤffnet, und uns ewige Wonne verſpricht. Bewundert und ruͤhmet die weiſe Liebe, die von uns Unvollkommenen hiebey weiter nichts fordert, als einen Glauben, der in der Liebe thaͤtig iſt. Wendet dieſe Stun- de mit mir an, dieſe letztere Probe der goͤtt- lichen Liebe mit einer ehrerbietigen Danck- begierde zu betrachten. O! daß alle un- ſere Seelen moͤgten voll werden von Be- wunderung der goͤttlichen Gnade gegen uns, und von einer ehrerbietigen und danckbaren Liebe gegen den, der uns alſo erſt geliebet hat. Segne hiezu, o GOtt, unſere jetzige Betrachtung. Laß uns nicht ohne zaͤrtli- che Empfindung von deiner groſſen Liebe und ohne heilige Ruͤhrungen von dannen gehen. Laß uns nicht anders, als mit der danckbareſten Seele dieſen Ort verlaſſen. Mache in unſer Gemuͤth einen ſolchen Ein- druck von deiner Guͤte, der in Ewigkeit nicht wieder ausgeloͤſchet werde. Text. A a 5

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/395>, abgerufen am 24.11.2024.