den bei einer Sonnenfinsterniß, gehen nicht wie die Römer dem von Cannä entflohenen Varro entgegen mit freundlichem Zuspruch, stellen nicht Hannibals Bildsäulen in die Straßen zur all¬ gemeinen Ansicht, versteigern nicht den Acker, worauf des Feindes Heer lagert, machen es sich leicht, geben nach dem ersten Verlust Alles für verloren. -- Ein Wunder wenn's nun nicht ver¬ loren ginge.
Der Staat muß Einrichtungen machen, daß seine Staatsbürger sich und ihn kennen lernen können, und gesetzlich bestimmen, daß sie es sol¬ len. Etwa so.
1) Kein Kind darf die Schule verlassen, ohne das Nothwendigste, das Unentbehrlichste von seinem Vaterlande zu wissen -- eine Art Staatskathechismus. --
2) Es darf bei harter Ahndung kein junger Mensch in Dienst und Lehre genommen werden, der nicht seinen Schulentlassungs¬ schein vorweiset.
3) Keiner kann für großjährig gelten, Mei¬ sterrecht gewinnen, Gewerbe treiben, Haus und Hof annehmen, ein Amt oder Po¬
den bei einer Sonnenfinſterniß, gehen nicht wie die Römer dem von Cannä entflohenen Varro entgegen mit freundlichem Zuſpruch, ſtellen nicht Hannibals Bildſäulen in die Straßen zur all¬ gemeinen Anſicht, verſteigern nicht den Acker, worauf des Feindes Heer lagert, machen es ſich leicht, geben nach dem erſten Verluſt Alles für verloren. — Ein Wunder wenn's nun nicht ver¬ loren ginge.
Der Staat muß Einrichtungen machen, daß ſeine Staatsbürger ſich und ihn kennen lernen können, und geſetzlich beſtimmen, daß ſie es ſol¬ len. Etwa ſo.
1) Kein Kind darf die Schule verlaſſen, ohne das Nothwendigſte, das Unentbehrlichſte von ſeinem Vaterlande zu wiſſen — eine Art Staatskathechismus. —
2) Es darf bei harter Ahndung kein junger Menſch in Dienſt und Lehre genommen werden, der nicht ſeinen Schulentlaſſungs¬ ſchein vorweiſet.
3) Keiner kann für großjährig gelten, Mei¬ ſterrecht gewinnen, Gewerbe treiben, Haus und Hof annehmen, ein Amt oder Po¬
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den bei einer Sonnenfinſterniß, gehen nicht wie
die Römer dem von Cannä entflohenen Varro
entgegen mit freundlichem Zuſpruch, ſtellen nicht
Hannibals Bildſäulen in die Straßen zur all¬
gemeinen Anſicht, verſteigern nicht den Acker,
worauf des Feindes Heer lagert, machen es ſich
leicht, geben nach dem erſten Verluſt Alles für
verloren. — Ein Wunder wenn's nun nicht ver¬
loren ginge.
Der Staat muß Einrichtungen machen, daß
ſeine Staatsbürger ſich und ihn kennen lernen
können, und geſetzlich beſtimmen, daß ſie es ſol¬
len. Etwa ſo.
1) Kein Kind darf die Schule verlaſſen, ohne
das Nothwendigſte, das Unentbehrlichſte
von ſeinem Vaterlande zu wiſſen — eine
Art Staatskathechismus. —
2) Es darf bei harter Ahndung kein junger
Menſch in Dienſt und Lehre genommen
werden, der nicht ſeinen Schulentlaſſungs¬
ſchein vorweiſet.
3) Keiner kann für großjährig gelten, Mei¬
ſterrecht gewinnen, Gewerbe treiben, Haus
und Hof annehmen, ein Amt oder Po¬
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/246>, abgerufen am 23.11.2024.
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