Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.sie das Lebensziel nicht verfehlen. Jn der höch¬
Fink über Schönheit [zuerst gedruckt in Schiller's Thalia. 3. B.]. ſie das Lebensziel nicht verfehlen. Jn der höch¬
Fink über Schönheit [zuerſt gedruckt in Schiller's Thalia. 3. B.]. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0298" n="268"/><fw type="pageNum" place="top">268<lb/></fw>ſie das Lebensziel nicht verfehlen. Jn der höch¬<lb/> ſten Freiſchule im Brautſtande wird die Auser¬<lb/> wählte die letzte Ausbildung gewinnen, wenn ſie<lb/> als Jungfrau mit Liebe und Freude gelernt hat.<lb/> Sie wird ihr Herz nicht verſäumen, den Geiſt<lb/> nicht vernachläſſigen, den Körper nicht entſtellen<lb/> und verderben. Sie wird nicht Anbeter verlan¬<lb/> gen, die es eigentlich nie geben ſollte; weil jeder<lb/> Götzendienſt die Menſchheit entwürdigt, man<lb/> kniee vor einem Marmorbild, einer todten oder<lb/> belebten Schönen. Sie wird ſich bilden um<lb/> noch höher geachtet zu werden, als ein bloßes<lb/> Mägdchen.</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l>„— — — — — — Jugendblüthe</l><lb/> <l>Welkt hinweg vom Engelangeſicht;</l><lb/> <l>Aber dieſes Herzens ewge Güte</l><lb/> <l>Schwindet aus dem ſchönen Auge nicht.</l><lb/> <l>Anmuth ſtrömt aus eines Neſtors Munde</l><lb/> <l>Und der Seele holden Abglanz bleicht —</l><lb/> <l>Wann die Jugend mit der Schönheit weicht —</l><lb/> <l>Keine Zeit und keine Todesſtunde.″</l> </lg> </quote><lb/> <bibl> <hi rendition="#right">Fink über Schönheit [zuerſt gedruckt in<lb/> Schiller's Thalia. 3. B.].</hi> </bibl> </cit><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [268/0298]
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ſie das Lebensziel nicht verfehlen. Jn der höch¬
ſten Freiſchule im Brautſtande wird die Auser¬
wählte die letzte Ausbildung gewinnen, wenn ſie
als Jungfrau mit Liebe und Freude gelernt hat.
Sie wird ihr Herz nicht verſäumen, den Geiſt
nicht vernachläſſigen, den Körper nicht entſtellen
und verderben. Sie wird nicht Anbeter verlan¬
gen, die es eigentlich nie geben ſollte; weil jeder
Götzendienſt die Menſchheit entwürdigt, man
kniee vor einem Marmorbild, einer todten oder
belebten Schönen. Sie wird ſich bilden um
noch höher geachtet zu werden, als ein bloßes
Mägdchen.
„— — — — — — Jugendblüthe
Welkt hinweg vom Engelangeſicht;
Aber dieſes Herzens ewge Güte
Schwindet aus dem ſchönen Auge nicht.
Anmuth ſtrömt aus eines Neſtors Munde
Und der Seele holden Abglanz bleicht —
Wann die Jugend mit der Schönheit weicht —
Keine Zeit und keine Todesſtunde.″
Fink über Schönheit [zuerſt gedruckt in
Schiller's Thalia. 3. B.].
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