ich habe leichter, Ihr Muster (des Schenkens) nachzuahmen, als Sie, es zu geben.
270. An Pfarrer Vogel in Arzberg.5
[Hof, 1. Juli 1789]
[In ein Exemplar der "Auswahl aus des Teufels Papieren"]
Dem gelehrten Herrn Senior Vogel widmet dieses Buch aus ge- fühlter Hochachtung und Dankbarkeit -- nicht der Vater der Lügen und Sünden und der gegenwärtigen Papiere sondern -- ihr Redakteur10 und des H. Seniors gehorsamer Diener
J. P. Fr. Richter.
[Kopie]
Sie werden es oft so närrisch wie ich finden; aber der Tristram ist zehnmal närrischer und besser -- daß der Himmel Ihr Seniorat in15 Rüksicht des Körpers in ein Juniorat verkehre und mit Dank für die Diäten [?] des meinigen.
271. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach.
[Kopie][Hof, 9. Juli 1789]
Anders schreib' ich Ihnen nicht und Sie sind für einen längeren20 Titel zu gut. Machen Sie es auch so und schreiben Sie gerade zu: Hochedelgeborner, hochgeehrtester H. Kandidat. Aber dieser Brief verdiente einen ernsthaftern Anfang. Sie werden sich in meinen Aufschub nicht zu finden wissen, aber blos die sonderbarsten Hinder- nisse, deren Entdekkung Sie mir erlassen werden und deren einige in25 meinem närrischen Karakter liegen, entfernten mich von Schwarzen- bach.... Ich bitte H. Klöter, der sich meinem Willen am kräftigsten entgegenstemt, mir den zu lassen: daß ich ums Essen .. hausiren dürfe ..[280] weiter kan ich die Aufopferung unmöglich treiben. Unter dem Logis ver- stand ich das 3te, aber kein tieferes, das mich und die Kinder der Zer-30 streuung und fremden Aufmerksamkeit aussezte. Endlich werden wir den Ton um einige Quinten ernsthafter stimmen müssen, der Kinder [wegen], deren Achtung, ohne die kein wirkender Unterricht möglich, ich dadurch verscherzte -- und die Nachricht, wie sehr Sie noch hinken35
269. An Buchhändler Beckmann in Gera.
[Kopie][Hof, Ende Juni 1789]
ich habe leichter, Ihr Muſter (des Schenkens) nachzuahmen, als Sie, es zu geben.
270. An Pfarrer Vogel in Arzberg.5
[Hof, 1. Juli 1789]
[In ein Exemplar der „Auswahl aus des Teufels Papieren“]
Dem gelehrten Herrn Senior Vogel widmet dieſes Buch aus ge- fühlter Hochachtung und Dankbarkeit — nicht der Vater der Lügen und Sünden und der gegenwärtigen Papiere ſondern — ihr Redakteur10 und des H. Seniors gehorſamer Diener
J. P. Fr. Richter.
[Kopie]
Sie werden es oft ſo närriſch wie ich finden; aber der Triſtram iſt zehnmal närriſcher und beſſer — daß der Himmel Ihr Seniorat in15 Rükſicht des Körpers in ein Juniorat verkehre und mit Dank für die Diäten [?] des meinigen.
271. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach.
[Kopie][Hof, 9. Juli 1789]
Anders ſchreib’ ich Ihnen nicht und Sie ſind für einen längeren20 Titel zu gut. Machen Sie es auch ſo und ſchreiben Sie gerade zu: Hochedelgeborner, hochgeehrteſter H. Kandidat. Aber dieſer Brief verdiente einen ernſthaftern Anfang. Sie werden ſich in meinen Aufſchub nicht zu finden wiſſen, aber blos die ſonderbarſten Hinder- niſſe, deren Entdekkung Sie mir erlaſſen werden und deren einige in25 meinem närriſchen Karakter liegen, entfernten mich von Schwarzen- bach.... Ich bitte H. Klöter, der ſich meinem Willen am kräftigſten entgegenſtemt, mir den zu laſſen: daß ich ums Eſſen .. hauſiren dürfe ..[280] weiter kan ich die Aufopferung unmöglich treiben. Unter dem Logis ver- ſtand ich das 3te, aber kein tieferes, das mich und die Kinder der Zer-30 ſtreuung und fremden Aufmerkſamkeit ausſezte. Endlich werden wir den Ton um einige Quinten ernſthafter ſtimmen müſſen, der Kinder [wegen], deren Achtung, ohne die kein wirkender Unterricht möglich, ich dadurch verſcherzte — und die Nachricht, wie ſehr Sie noch hinken35
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ich habe leichter, Ihr Muſter (des Schenkens) nachzuahmen, als
Sie, es zu geben.
270. An Pfarrer Vogel in Arzberg. 5
[Hof, 1. Juli 1789]
[In ein Exemplar der „Auswahl aus des Teufels Papieren“]
Dem gelehrten Herrn Senior Vogel widmet dieſes Buch aus ge-
fühlter Hochachtung und Dankbarkeit — nicht der Vater der Lügen
und Sünden und der gegenwärtigen Papiere ſondern — ihr Redakteur 10
und des H. Seniors gehorſamer Diener
J. P. Fr. Richter.
Sie werden es oft ſo närriſch wie ich finden; aber der Triſtram iſt
zehnmal närriſcher und beſſer — daß der Himmel Ihr Seniorat in 15
Rükſicht des Körpers in ein Juniorat verkehre und mit Dank für die
Diäten [?] des meinigen.
271. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach.
[Hof, 9. Juli 1789]
Anders ſchreib’ ich Ihnen nicht und Sie ſind für einen längeren 20
Titel zu gut. Machen Sie es auch ſo und ſchreiben Sie gerade zu:
Hochedelgeborner, hochgeehrteſter H. Kandidat. Aber dieſer Brief
verdiente einen ernſthaftern Anfang. Sie werden ſich in meinen
Aufſchub nicht zu finden wiſſen, aber blos die ſonderbarſten Hinder-
niſſe, deren Entdekkung Sie mir erlaſſen werden und deren einige in 25
meinem närriſchen Karakter liegen, entfernten mich von Schwarzen-
bach.... Ich bitte H. Klöter, der ſich meinem Willen am kräftigſten
entgegenſtemt, mir den zu laſſen: daß ich ums Eſſen .. hauſiren dürfe ..
weiter kan ich die Aufopferung unmöglich treiben. Unter dem Logis ver-
ſtand ich das 3te, aber kein tieferes, das mich und die Kinder der Zer- 30
ſtreuung und fremden Aufmerkſamkeit ausſezte. Endlich werden wir
den Ton um einige Quinten ernſthafter ſtimmen müſſen, der Kinder
[wegen], deren Achtung, ohne die kein wirkender Unterricht möglich,
ich dadurch verſcherzte — und die Nachricht, wie ſehr Sie noch
hinken 35
[280]
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/290>, abgerufen am 21.06.2024.
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