Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.gehen. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Malzeit d. h. zu gesegnetem 322. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach. [Kopie][Schwarzenbach, 20. Mai 1790]5Da er iüdisch gestochen ([du] solst dir kein Gleichnis machen) so wil 323. An Christian Otto. Lieber Otto 10Wenn am Mitwoche die Postmeisterin kömt: so thust du mir den Als Rükfracht erwart' ich den ersten Schiffer oder den Gibbon oder -- Schreib mir auch einmal und las es deinen Albrecht auch thun Dein Freund [Spaltenumbruch] [Schwarzenbach] den 31 Mai 90 [Sonntag]. [Spaltenumbruch] Richter N. S. Da euch meine närrische Gestikulazion über die Suspension30 gehen. Ich wünſche Ihnen eine geſegnete Malzeit d. h. zu geſegnetem 322. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach. [Kopie][Schwarzenbach, 20. Mai 1790]5Da er iüdiſch geſtochen ([du] ſolſt dir kein Gleichnis machen) ſo wil 323. An Chriſtian Otto. Lieber Otto 10Wenn am Mitwoche die Poſtmeiſterin kömt: ſo thuſt du mir den Als Rükfracht erwart’ ich den erſten Schiffer oder den Gibbon oder — Schreib mir auch einmal und las es deinen Albrecht auch thun Dein Freund [Spaltenumbruch] [Schwarzenbach] den 31 Mai 90 [Sonntag]. [Spaltenumbruch] Richter N. S. Da euch meine närriſche Geſtikulazion über die Suſpenſion30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0320" n="294"/> gehen. Ich wünſche Ihnen eine geſegnete Malzeit d. h. zu geſegnetem<lb/> Brod keinen <metamark>[?]</metamark> geſegneten Kelch, der der Verdauung <metamark>[</metamark>ſchadet,<metamark>]</metamark><lb/> welches die Kelchberauber wol wiſſen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>322. An <hi rendition="#g">Pfarrer Völkel in Schwarzenbach.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach, 20. Mai 1790<metamark>]</metamark></hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Da er iüdiſch geſtochen (<metamark>[</metamark>du<metamark>]</metamark> ſolſt dir kein Gleichnis machen) ſo wil<lb/> ich iüdiſch mit ihm handeln und Ihnen ſtat dem Verdrus einige<lb/> Groſchen erſparen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>323. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Lieber Otto</hi> </salute> </opener> <lb n="10"/> <p>Wenn am Mitwoche die Poſtmeiſterin kömt: ſo thuſt du mir den<lb/> gröſten Tort, wenn du — ausbleibſt und nicht fähig biſt, Hof einen<lb/> Wochentag zu entbehren, da ichs war, es einen Sontag zu entbehren.<lb/> Du ſolteſt 10,000 Vergnügungen hier „hauſſen“ haben, wenigſtens<lb/> ein halbes Vergnügen über die patriarchaliſche Einfalt meiner Stube<lb n="15"/> und über den Troglodyten ſelbſt. Ich begleitete dich dan zurük bis an<lb/> meine Hausthüre und bis an — deine.</p><lb/> <p>Als Rükfracht erwart’ ich den erſten Schiffer oder den Gibbon oder<lb/> den Möſer oder andere, von der <hi rendition="#aq">disciplina arcani</hi> plombierte,<lb/> Novitäten oder ſtat dieſer Oder lauter Und’s — ein Gedanke in den<lb n="20"/> ich wie in einen Himmel hineinſehe.</p><lb/> <p>— Schreib mir auch einmal und las es deinen Albrecht auch thun<lb/> — blos damit ich euere wahre Hand ſehe und ſie nachmachen lerne<lb/> und dan in eurem Namen Briefe an mich ſeze, um mir weis<metamark>[</metamark>zu<metamark>]</metamark>-<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd#_310">[310]</ref></note>machen, es ſei doch noch iemand in der Welt, der an den Richter<lb n="25"/> ſchreibt.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Dein<lb/> Freund</hi><lb/> <cb/> <date> <hi rendition="#left"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach<metamark>]</metamark> den 31 Mai 90 <metamark>[</metamark>Sonntag<metamark>]</metamark>.</hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>N. S. Da euch meine närriſche Geſtikulazion über die Suſpenſion<lb n="30"/> meiner Bücher-Porzionen und Razionen ſo ſehr beluſtigt: glaubt ihr<lb/> denn nicht, die Geſtikulazion über eine unerwartete Überhäufung damit<lb/> wäre eben ſo angenehm wenn nicht angenehmer und <hi rendition="#g">neuer</hi>? Ich würd’<lb/> es probieren. — Ich wünſche, daß ihr beide nur ſolche wizige Einfälle<lb/></p> </postscript> </div> </body> </text> </TEI> [294/0320]
gehen. Ich wünſche Ihnen eine geſegnete Malzeit d. h. zu geſegnetem
Brod keinen [?] geſegneten Kelch, der der Verdauung [ſchadet,]
welches die Kelchberauber wol wiſſen.
322. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach.
[Schwarzenbach, 20. Mai 1790] 5
Da er iüdiſch geſtochen ([du] ſolſt dir kein Gleichnis machen) ſo wil
ich iüdiſch mit ihm handeln und Ihnen ſtat dem Verdrus einige
Groſchen erſparen.
323. An Chriſtian Otto.
Lieber Otto 10
Wenn am Mitwoche die Poſtmeiſterin kömt: ſo thuſt du mir den
gröſten Tort, wenn du — ausbleibſt und nicht fähig biſt, Hof einen
Wochentag zu entbehren, da ichs war, es einen Sontag zu entbehren.
Du ſolteſt 10,000 Vergnügungen hier „hauſſen“ haben, wenigſtens
ein halbes Vergnügen über die patriarchaliſche Einfalt meiner Stube 15
und über den Troglodyten ſelbſt. Ich begleitete dich dan zurük bis an
meine Hausthüre und bis an — deine.
Als Rükfracht erwart’ ich den erſten Schiffer oder den Gibbon oder
den Möſer oder andere, von der disciplina arcani plombierte,
Novitäten oder ſtat dieſer Oder lauter Und’s — ein Gedanke in den 20
ich wie in einen Himmel hineinſehe.
— Schreib mir auch einmal und las es deinen Albrecht auch thun
— blos damit ich euere wahre Hand ſehe und ſie nachmachen lerne
und dan in eurem Namen Briefe an mich ſeze, um mir weis[zu]-
machen, es ſei doch noch iemand in der Welt, der an den Richter 25
ſchreibt.
[310]
Dein
Freund
[Schwarzenbach] den 31 Mai 90 [Sonntag].
Richter
N. S. Da euch meine närriſche Geſtikulazion über die Suſpenſion 30
meiner Bücher-Porzionen und Razionen ſo ſehr beluſtigt: glaubt ihr
denn nicht, die Geſtikulazion über eine unerwartete Überhäufung damit
wäre eben ſo angenehm wenn nicht angenehmer und neuer? Ich würd’
es probieren. — Ich wünſche, daß ihr beide nur ſolche wizige Einfälle
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |