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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.

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zugleich mit den beiden älteren Brüdern Otto verlassen. Während jene die
Universität Leipzig bezogen, half er sich zunächst in Hof mit Informationen
fort und trat gegen Ende des Jahres unter vorläufiger Aufgabe seiner Ab-
sicht, Theologie oder Medizin zu studieren, als Lehrling in die Apotheke
von Fischer in Hof ein. Ein Jahr später kam er aber dann doch als stud.
med. nach Leipzig. 35,12 Hermann nennt in seiner Antwort das ominöse
Wort: Apothekersjunge. 21-26 Hermann war also damals schon lungen-
leidend. 36,32ff. Informieren: der auffallende Widerspruch zu Richters
eigner Erfahrung (vgl. 7,1ff., 15,26ff., 47,15, 49,26f.) erklärt sich z.T. dar-
aus, daß er den hochbegabten Hermann durchaus von seinem Entschluß
abbringen zu sollen glaubte; vielleicht waren aber auch die Verhältnisse
in Leipzig wirklich nicht so ungünstig, und Richter bekam nur deshalb
keine Informationen, weil er von vorn herein entschlossen war, nur durch
Schriftstellerei seinen Weg zu machen.

20.

H: Brit. Museum. 3 S. 2°. K (Konzept, am Schluß Kopie): XI. An Vogel,
Pf[arrer] in Rehau, den 8 März. 1782. J1: Wahrheit 3,173 x. J2: Nach-
laß 3,210. B: Nr. 4 und 6. A: Nr. 7.
37,15 wag' es kaum] mag kaum an-
fangen K 18 wegen] aus über HK 22 Das bis 23 beweisen.] Dieser ganze
Brief wird im Grunde nichts als eine Entschuldigung, und das Beiliegende
Paquet wird der Beweis von der Warheit derselben sein. K 27 bekommen] aus
erhalten K (beidemal) 32 dafür] darüber K 35 neulich] nachtr. H, fehlt K
38,1 Und bis 6 hinderten.] Und doch hatt' ich erst den halben Brief beantwortet,
und noch keine Neuigkeiten geschrieben, und keine Gegenanmerkungen gemacht.
Sie sehen, ich hatte mir damals [?] vorgenommen, Ihnen Langweile zu machen;
allein meine Umstände verboten mir es, und noch dazu solche, die mich von
meinen ordentlichen abhielten. K 8 Man bis 13 kan.] -- blos weil ich keine
reichen Vettern habe. Ich habe kein Stipendium, keinen Freitisch, keine Infor-
mazion, gar nichts. K 15 Ich bis 22 wollen] Ich kan weder ein Schmeichler des
Stolzes [?], noch ein Nar der Mode sein; weder meine Zunge, noch mein Rükken
verschaffen mir Freunde. Wer wird mir also in Leipzig seine Beschüzzung [?] und
Hülfe erteilen? wer solte mich deren nicht ganz unwürdig halten? -- Sezz' ich
hinzu, daß man sich unmöglich durch den Haufen von Schmeichlern und Be-
trügern, Dum[heit] und Stolz Anbetenden [?] zu einem Professor hindurch
drängen kan K 22f. nach der Gelegenheit haschen wolte] Gelegenheit suchte K
23 gute] vorteilhafte K zeigen] danach und daß überhaupt die, die iunge Leute
zu befördern versprechen, meistens nur die befördern, die es nicht brauchen K
25 sie verbessere] mich aus ihr herauszuziehen [hoffe] K Es bis denken:] Ich
dachte bei mir selber: "Ich wil wizzig werden, um sat zu werden; K 30 Ich bis
31 Studirens] Nun war meine ganze Lebensart verändert K 35 ich1 bis 37 bekam]
ich fur fort, es gelang, und eben [?] bin ich fertig K 37 und 39,1 denken] sagen K
den Versuch] davor aber blos K 2 dem bis 3 spielte] dem ich ihn durch eine
zweite Hand lesen lies K 6 man bis 7 hören] niemand als er kan sie so meisterhaft

zugleich mit den beiden älteren Brüdern Otto verlaſſen. Während jene die
Universität Leipzig bezogen, half er sich zunächst in Hof mit Informationen
fort und trat gegen Ende des Jahres unter vorläufiger Aufgabe seiner Ab-
sicht, Theologie oder Medizin zu studieren, als Lehrling in die Apotheke
von Fischer in Hof ein. Ein Jahr später kam er aber dann doch als stud.
med. nach Leipzig. 35,12 Hermann nennt in seiner Antwort das ominöse
Wort: Apothekersjunge. 21–26 Hermann war also damals schon lungen-
leidend. 36,32ff. Informieren: der auffallende Widerspruch zu Richters
eigner Erfahrung (vgl. 7,1ff., 15,26ff., 47,15, 49,26f.) erklärt sich z.T. dar-
aus, daß er den hochbegabten Hermann durchaus von seinem Entschluß
abbringen zu sollen glaubte; vielleicht waren aber auch die Verhältnisse
in Leipzig wirklich nicht so ungünstig, und Richter bekam nur deshalb
keine Informationen, weil er von vorn herein entschlossen war, nur durch
Schriftstellerei seinen Weg zu machen.

20.

H: Brit. Museum. 3 S. 2°. K (Konzept, am Schluß Kopie): XI. An Vogel,
Pf[arrer] in Rehau, den 8 März. 1782. J1: Wahrheit 3,173 ×. J2: Nach-
laß 3,210. B: Nr. 4 und 6. A: Nr. 7.
37,15 wag’ es kaum] mag kaum an-
fangen K 18 wegen] aus über HK 22 Das bis 23 beweiſen.] Dieſer ganze
Brief wird im Grunde nichts als eine Entſchuldigung, und das Beiliegende
Paquet wird der Beweis von der Warheit derſelben ſein. K 27 bekommen] aus
erhalten K (beidemal) 32 dafür] darüber K 35 neulich] nachtr. H, fehlt K
38,1 Und bis 6 hinderten.] Und doch hatt’ ich erſt den halben Brief beantwortet,
und noch keine Neuigkeiten geſchrieben, und keine Gegenanmerkungen gemacht.
Sie ſehen, ich hatte mir damals [?] vorgenommen, Ihnen Langweile zu machen;
allein meine Umſtände verboten mir es, und noch dazu ſolche, die mich von
meinen ordentlichen abhielten. K 8 Man bis 13 kan.] — blos weil ich keine
reichen Vettern habe. Ich habe kein Stipendium, keinen Freitiſch, keine Infor-
mazion, gar nichts. K 15 Ich bis 22 wollen] Ich kan weder ein Schmeichler des
Stolzes [?], noch ein Nar der Mode ſein; weder meine Zunge, noch mein Rükken
verſchaffen mir Freunde. Wer wird mir alſo in Leipzig ſeine Beſchüzzung [?] und
Hülfe erteilen? wer ſolte mich deren nicht ganz unwürdig halten? — Sezz’ ich
hinzu, daß man ſich unmöglich durch den Haufen von Schmeichlern und Be-
trügern, Dum[heit] und Stolz Anbetenden [?] zu einem Profeſſor hindurch
drängen kan K 22f. nach der Gelegenheit haſchen wolte] Gelegenheit ſuchte K
23 gute] vorteilhafte K zeigen] danach und daß überhaupt die, die iunge Leute
zu befördern verſprechen, meiſtens nur die befördern, die es nicht brauchen K
25 ſie verbeſſere] mich aus ihr herauszuziehen [hoffe] K Es bis denken:] Ich
dachte bei mir ſelber: „Ich wil wizzig werden, um ſat zu werden; K 30 Ich bis
31 Studirens] Nun war meine ganze Lebensart verändert K 35 ich1 bis 37 bekam]
ich fur fort, es gelang, und eben [?] bin ich fertig K 37 und 39,1 denken] ſagen K
den Verſuch] davor aber blos K 2 dem bis 3 ſpielte] dem ich ihn durch eine
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[429/0457] zugleich mit den beiden älteren Brüdern Otto verlaſſen. Während jene die Universität Leipzig bezogen, half er sich zunächst in Hof mit Informationen fort und trat gegen Ende des Jahres unter vorläufiger Aufgabe seiner Ab- sicht, Theologie oder Medizin zu studieren, als Lehrling in die Apotheke von Fischer in Hof ein. Ein Jahr später kam er aber dann doch als stud. med. nach Leipzig. 35,12 Hermann nennt in seiner Antwort das ominöse Wort: Apothekersjunge. 21–26 Hermann war also damals schon lungen- leidend. 36,32ff. Informieren: der auffallende Widerspruch zu Richters eigner Erfahrung (vgl. 7,1ff., 15,26ff., 47,15, 49,26f.) erklärt sich z.T. dar- aus, daß er den hochbegabten Hermann durchaus von seinem Entschluß abbringen zu sollen glaubte; vielleicht waren aber auch die Verhältnisse in Leipzig wirklich nicht so ungünstig, und Richter bekam nur deshalb keine Informationen, weil er von vorn herein entschlossen war, nur durch Schriftstellerei seinen Weg zu machen. 20. H: Brit. Museum. 3 S. 2°. K (Konzept, am Schluß Kopie): XI. An Vogel, Pf[arrer] in Rehau, den 8 März. 1782. J1: Wahrheit 3,173 ×. J2: Nach- laß 3,210. B: Nr. 4 und 6. A: Nr. 7. 37,15 wag’ es kaum] mag kaum an- fangen K 18 wegen] aus über HK 22 Das bis 23 beweiſen.] Dieſer ganze Brief wird im Grunde nichts als eine Entſchuldigung, und das Beiliegende Paquet wird der Beweis von der Warheit derſelben ſein. K 27 bekommen] aus erhalten K (beidemal) 32 dafür] darüber K 35 neulich] nachtr. H, fehlt K 38,1 Und bis 6 hinderten.] Und doch hatt’ ich erſt den halben Brief beantwortet, und noch keine Neuigkeiten geſchrieben, und keine Gegenanmerkungen gemacht. Sie ſehen, ich hatte mir damals [?] vorgenommen, Ihnen Langweile zu machen; allein meine Umſtände verboten mir es, und noch dazu ſolche, die mich von meinen ordentlichen abhielten. K 8 Man bis 13 kan.] — blos weil ich keine reichen Vettern habe. Ich habe kein Stipendium, keinen Freitiſch, keine Infor- mazion, gar nichts. K 15 Ich bis 22 wollen] Ich kan weder ein Schmeichler des Stolzes [?], noch ein Nar der Mode ſein; weder meine Zunge, noch mein Rükken verſchaffen mir Freunde. Wer wird mir alſo in Leipzig ſeine Beſchüzzung [?] und Hülfe erteilen? wer ſolte mich deren nicht ganz unwürdig halten? — Sezz’ ich hinzu, daß man ſich unmöglich durch den Haufen von Schmeichlern und Be- trügern, Dum[heit] und Stolz Anbetenden [?] zu einem Profeſſor hindurch drängen kan K 22f. nach der Gelegenheit haſchen wolte] Gelegenheit ſuchte K 23 gute] vorteilhafte K zeigen] danach und daß überhaupt die, die iunge Leute zu befördern verſprechen, meiſtens nur die befördern, die es nicht brauchen K 25 ſie verbeſſere] mich aus ihr herauszuziehen [hoffe] K Es bis denken:] Ich dachte bei mir ſelber: „Ich wil wizzig werden, um ſat zu werden; K 30 Ich bis 31 Studirens] Nun war meine ganze Lebensart verändert K 35 ich1 bis 37 bekam] ich fur fort, es gelang, und eben [?] bin ich fertig K 37 und 39,1 denken] ſagen K den Verſuch] davor aber blos K 2 dem bis 3 ſpielte] dem ich ihn durch eine zweite Hand leſen lies K 6 man bis 7 hören] niemand als er kan ſie ſo meiſterhaft

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T14:52:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T14:52:17Z)

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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/457>, abgerufen am 12.11.2024.