Renatens hängen sehe; und ich wünsche, daß ein schwacher Wieder- schein meiner Liebe, meiner Wünsche und Wärme für Sie auf dieses Blat gefallen sei. Sie bleiben mein und ich
Ihr Freund5 Richter.
Grüssen Sie auch unsern mit frohen Flügeln über die Eksteine des Lebens wegflatternden Uhlfelder, der gerade den algemeinen Fehler der jüdischen Nazion nicht hat: die feige Kleinlichkeit. -- Hätt' er von Rousseau's Confessions die neuesten und lezten Theile: ich bät' ihn10 darum.
d. 13 Jul. Eben bekam ich einen angenehmen Brief von Elrodt: sagen Sie ihm meinen Dank und Grus und mein Versprechen einer baldigen Antwort.
140. An Herrn von Spangenberg in Venzka?[96]15
[Kopie][Hof, 11. (?) Juli 1795]
-- Meinen Grus und Kus, die sich im Leben und in der Aus- sprache reimen. Ich wil die Himmels[leiter?] hinaufgaloppieren und in Venzka ankommen.
141. An Christian Otto.20
[Hof, 14. Juli 1795]
Hier ist ein angenehmer Brief von Mazdorf -- neben seinen 50 rtl. -- Auch der von Elrodt, der den ausgebildeten wenn gleich nicht aus- gezeichneten Menschen verräth. -- Leihe mir heute (nicht gerade jezt) meinen Aufsaz für die Fürstin: du solst ihn bald zum Lesen oder25 Zensieren wieder haben.
142. An Helene Köhler in Hof.
[Kopie][Hof, 18. Juli 1795]
Den 1 Theil durchwaten, den 2ten durchwandeln, den 3ten durchfliegen. Ich weis nicht, sind die 3 Theile drei Furien oder Parzen.30
Renatens hängen ſehe; und ich wünſche, daß ein ſchwacher Wieder- ſchein meiner Liebe, meiner Wünſche und Wärme für Sie auf dieſes Blat gefallen ſei. Sie bleiben mein und ich
Ihr Freund5 Richter.
Grüſſen Sie auch unſern mit frohen Flügeln über die Ekſteine des Lebens wegflatternden Uhlfelder, der gerade den algemeinen Fehler der jüdiſchen Nazion nicht hat: die feige Kleinlichkeit. — Hätt’ er von Rouſſeau’s Confessions die neueſten und lezten Theile: ich bät’ ihn10 darum.
d. 13 Jul. Eben bekam ich einen angenehmen Brief von Elrodt: ſagen Sie ihm meinen Dank und Grus und mein Verſprechen einer baldigen Antwort.
140. An Herrn von Spangenberg in Venzka?[96]15
[Kopie][Hof, 11. (?) Juli 1795]
— Meinen Grus und Kus, die ſich im Leben und in der Aus- ſprache reimen. Ich wil die Himmels[leiter?] hinaufgaloppieren und in Venzka ankommen.
141. An Chriſtian Otto.20
[Hof, 14. Juli 1795]
Hier iſt ein angenehmer Brief von Mazdorf — neben ſeinen 50 rtl. — Auch der von Elrodt, der den ausgebildeten wenn gleich nicht aus- gezeichneten Menſchen verräth. — Leihe mir heute (nicht gerade jezt) meinen Aufſaz für die Fürſtin: du ſolſt ihn bald zum Leſen oder25 Zenſieren wieder haben.
142. An Helene Köhler in Hof.
[Kopie][Hof, 18. Juli 1795]
Den 1 Theil durchwaten, den 2ten durchwandeln, den 3ten durchfliegen. Ich weis nicht, ſind die 3 Theile drei Furien oder Parzen.30
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Renatens hängen ſehe; und ich wünſche, daß ein ſchwacher Wieder-
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Ihr
Freund 5
Richter.
Grüſſen Sie auch unſern mit frohen Flügeln über die Ekſteine des
Lebens wegflatternden Uhlfelder, der gerade den algemeinen Fehler der
jüdiſchen Nazion nicht hat: die feige Kleinlichkeit. — Hätt’ er von
Rouſſeau’s Confessions die neueſten und lezten Theile: ich bät’ ihn 10
darum.
d. 13 Jul. Eben bekam ich einen angenehmen Brief von Elrodt:
ſagen Sie ihm meinen Dank und Grus und mein Verſprechen einer
baldigen Antwort.
140. An Herrn von Spangenberg in Venzka? 15
[Hof, 11. (?) Juli 1795]
— Meinen Grus und Kus, die ſich im Leben und in der Aus-
ſprache reimen. Ich wil die Himmels[leiter?] hinaufgaloppieren und
in Venzka ankommen.
141. An Chriſtian Otto. 20
[Hof, 14. Juli 1795]
Hier iſt ein angenehmer Brief von Mazdorf — neben ſeinen 50 rtl.
— Auch der von Elrodt, der den ausgebildeten wenn gleich nicht aus-
gezeichneten Menſchen verräth. — Leihe mir heute (nicht gerade jezt)
meinen Aufſaz für die Fürſtin: du ſolſt ihn bald zum Leſen oder 25
Zenſieren wieder haben.
142. An Helene Köhler in Hof.
[Hof, 18. Juli 1795]
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/112>, abgerufen am 16.02.2025.
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