Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.198. An Christian Otto. [Hof, 21. Nov. 1795. Sonnabend]Meinen dummen Namen hat der Binder ohne mein Begehr auf- Morgen sol ich zum Herold zum Essen. -- In Rüksicht des Sieben- 199. An Christian Otto. [Hof, 5. Dez. 1795]Las auf so feinem Papier mit dir reden! Ich wolte nur den Quintus, 200. An Christian Otto. [Hof, 7. Dez. 1795]Eben sind die Erdäpfel, zu deren Spediteur mich gestern deine liebe 201. An Christian Otto. Dienstags abends [Hof, 8. Dez. 1795].25Ich habe im Namen deiner lieben Schwester [Lücke]spiel ein- 198. An Chriſtian Otto. [Hof, 21. Nov. 1795. Sonnabend]Meinen dummen Namen hat der Binder ohne mein Begehr auf- Morgen ſol ich zum Herold zum Eſſen. — In Rükſicht des Sieben- 199. An Chriſtian Otto. [Hof, 5. Dez. 1795]Las auf ſo feinem Papier mit dir reden! Ich wolte nur den Quintus, 200. An Chriſtian Otto. [Hof, 7. Dez. 1795]Eben ſind die Erdäpfel, zu deren Spediteur mich geſtern deine liebe 201. An Chriſtian Otto. Dienſtags abends [Hof, 8. Dez. 1795].25Ich habe im Namen deiner lieben Schweſter [Lücke]ſpiel ein- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0144" n="133"/> <div type="letter" n="1"> <head>198. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 21. Nov. 1795. Sonnabend]</hi> </dateline><lb/> <p>Meinen dummen Namen hat der Binder ohne mein Begehr auf-<lb/> geheftet. — Wenn du leicht kanſt: ſo bitt’ ich dich um das 1<hi rendition="#sup">te</hi> und<lb/> 2<hi rendition="#sup">te</hi> Monat der Horen, damit man ſie einmal im Zuſammenhang<lb n="5"/> lieſet. —</p><lb/> <p>Morgen ſol ich zum <hi rendition="#aq">Herold</hi> zum Eſſen. — In Rükſicht des Sieben-<lb/> käs-Blaiſiſchen Prozeſſes hab ich mir bisher in den erſten Kapiteln<lb/> dadurch geholfen, daß ich ihn einmal ums andre Friſtgeſuche machen<lb/> lies, der Prozesordnung nach. Gute Nacht.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>199. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 5. Dez. 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Las auf ſo feinem Papier mit dir reden! Ich wolte nur den Quintus,<lb/> den die Köhl[eriſchen] gar hinausleſen wollen, mit dem Zwerg be-<lb/> gleiten: jezt ſizt der Rieſe ſchon ohne den Pagen droben. — Mach dich<lb n="15"/> nun drüber! Gute Nacht!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>200. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 7. Dez. 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Eben ſind die Erdäpfel, zu deren Spediteur mich geſtern deine liebe<lb/> Schweſter machte, eingelaufen. — Abends bring ich dir die Rezenſion<note place="right"><ref target="1922_Bd2_130">[130]</ref></note><lb n="20"/> — die mir dein <hi rendition="#aq">Christoph</hi> wegtrug, als er mir ein franzöſiſches Buch<lb/> dafür dalies und die ich alſo noch einmal recht durchgehen mus —<lb/> wieder.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>201. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">Dienſtags abends [Hof, 8. Dez. 1795].</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Ich habe im Namen deiner lieben Schweſter [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>]ſpiel ein-<lb/> gekauft. — Ich habe dir für deinen [morgen] wiederkehrenden Ge-<lb/> burtstag nichts zu [ſagen] und zu bringen als was du ſchon längſt von<lb/> mir haſt und weiſt. Aber [ich] denke mir es jezt mit ſanfter Freude<lb/> [aus,] wie morgen deine zwei guten Geſchwiſter, dein Bruder und<lb n="30"/> deine Schweſter dich an der Pforte des neuen Jahrs empfangen und<lb/> ich ſeh euch alle in einer einzigen Freude zittern und ſtille ſein. Aber<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [133/0144]
198. An Chriſtian Otto.
[Hof, 21. Nov. 1795. Sonnabend]
Meinen dummen Namen hat der Binder ohne mein Begehr auf-
geheftet. — Wenn du leicht kanſt: ſo bitt’ ich dich um das 1te und
2te Monat der Horen, damit man ſie einmal im Zuſammenhang 5
lieſet. —
Morgen ſol ich zum Herold zum Eſſen. — In Rükſicht des Sieben-
käs-Blaiſiſchen Prozeſſes hab ich mir bisher in den erſten Kapiteln
dadurch geholfen, daß ich ihn einmal ums andre Friſtgeſuche machen
lies, der Prozesordnung nach. Gute Nacht. 10
199. An Chriſtian Otto.
[Hof, 5. Dez. 1795]
Las auf ſo feinem Papier mit dir reden! Ich wolte nur den Quintus,
den die Köhl[eriſchen] gar hinausleſen wollen, mit dem Zwerg be-
gleiten: jezt ſizt der Rieſe ſchon ohne den Pagen droben. — Mach dich 15
nun drüber! Gute Nacht!
200. An Chriſtian Otto.
[Hof, 7. Dez. 1795]
Eben ſind die Erdäpfel, zu deren Spediteur mich geſtern deine liebe
Schweſter machte, eingelaufen. — Abends bring ich dir die Rezenſion 20
— die mir dein Christoph wegtrug, als er mir ein franzöſiſches Buch
dafür dalies und die ich alſo noch einmal recht durchgehen mus —
wieder.
[130]
201. An Chriſtian Otto.
Dienſtags abends [Hof, 8. Dez. 1795]. 25
Ich habe im Namen deiner lieben Schweſter [Lücke]ſpiel ein-
gekauft. — Ich habe dir für deinen [morgen] wiederkehrenden Ge-
burtstag nichts zu [ſagen] und zu bringen als was du ſchon längſt von
mir haſt und weiſt. Aber [ich] denke mir es jezt mit ſanfter Freude
[aus,] wie morgen deine zwei guten Geſchwiſter, dein Bruder und 30
deine Schweſter dich an der Pforte des neuen Jahrs empfangen und
ich ſeh euch alle in einer einzigen Freude zittern und ſtille ſein. Aber
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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