Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.256. An Matzdorff in Berlin. [Kopie][Hof, 3. März 1796]Ich arbeite wie ein preussischer Unterthan -- nämlich stark. Ich 257. An Hebe (?). [Kopie][Hof, 4. März 1796]10Ach das weibliche Geschlecht hat gegen den langen Schmerz seines 258. An Christian Otto. [Hof, 5. März 1796]Hier schick' ich dir Wenig vom Buch und ich werde noch einige 259. An Renate Otto.[162] Hof d. 8 März 1796.Gute Renata! Wenn Sie dieses Buch und dieses Blat morgen in30 11*
256. An Matzdorff in Berlin. [Kopie][Hof, 3. März 1796]Ich arbeite wie ein preuſſiſcher Unterthan — nämlich ſtark. Ich 257. An Hebe (?). [Kopie][Hof, 4. März 1796]10Ach das weibliche Geſchlecht hat gegen den langen Schmerz ſeines 258. An Chriſtian Otto. [Hof, 5. März 1796]Hier ſchick’ ich dir Wenig vom Buch und ich werde noch einige 259. An Renate Otto.[162] Hof d. 8 März 1796.Gute Renata! Wenn Sie dieſes Buch und dieſes Blat morgen in30 11*
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256. An Matzdorff in Berlin.
[Hof, 3. März 1796]
Ich arbeite wie ein preuſſiſcher Unterthan — nämlich ſtark. Ich
ſehne mich in einer ſolchen Säezeit nach Ferien und wenn ich ſie habe:
brents mir wieder in der Bruſt und ich mus mich auf meine Eier ſezen 5
und brüten. — Die Freundſchaft hat nur eine heiligere Binde um wie
Amor. — Meine Körpermaſt en chauve souris; ich kan keine Aus-
ſchweifungen begehen als kleine.
257. An Hebe (?).
[Hof, 4. März 1796] 10
Ach das weibliche Geſchlecht hat gegen den langen Schmerz ſeines
Lebens den ſchmerzſtillenden Schlaftrunk der Dichtkunſt ſo von-
nöthen! Indes wenigſtens durch die mänliche Jugend ein beſtändiger
friſcher Morgenwind zieht: ſo ermattet ſchon die weibliche unter
ſchwülem Sirocko und Harmattanwind. Garofalo malte ein ſchlafen- 15
des Kind, über d[as] ein Engel eine Dornenkrone hält. So würd’ ich
das weibliche Geſchlecht malen — und wenn es erwacht, drücke der
Engel die Dornenkrone herab. Der Lebenstag gehe ſanft, heiter,
blau und warm und mit nicht mehr Gewölke als zu einem Abendroth
gehört über Ihr Haupt hinüber. 20
258. An Chriſtian Otto.
[Hof, 5. März 1796]
Hier ſchick’ ich dir Wenig vom Buch und ich werde noch einige
Wochen brauchen, bis ich das erreichen und ſchicken kan, womit die
Hauptſache und das Mittelſtük vom Titel gerechtfertigt und eine 25
kleine Perſpektive auf den Ausgang geöfnet iſt. Kurz ich habe noch
5, 6 Bogen zu der Sache, womit ich das Buch anzuheben gedachte.
259. An Renate Otto.
Hof d. 8 März 1796.
Gute Renata! Wenn Sie dieſes Buch und dieſes Blat morgen in 30
die Hände nehmen: ſo werden Sie ſchon alles errathen, was meine
Seele der Ihrigen zu ſagen hat. Aber ſtat meiner ſag’ Ihnen Ihr
Chriſtoph, wenn er Sie unter der Morgenröthe Ihres aufgehenden
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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