Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.Gesichtspunkten, daß du gar nichts anders liesest. -- 3. Hier sind deine 714. An Christian Otto. [Hof, 14. Okt. 1797]Für deine Mühe schick ich dir ausser dem Dank den Almanach, den 715. An Christian Otto. [Hof, 15. Okt. 1797. Sonntag]Ich entbehre heute mein Sontags-Couvert, da ich am Donnerstag15 716. An Emanuel. Hof. d. 15 Okt. 97.20Theuerster! Ich habe zwei neue Freunde von mir, wie Sie schon Ich versparte meine Antwort und Bezahlung auf die Zurükgabe der Ich wohne im blauen Engel in der Petersstrasse und zwar schon O Theuerster! wie können Sie denken, daß eine längere oder kürzere Geſichtspunkten, daß du gar nichts anders lieſeſt. — 3. Hier ſind deine 714. An Chriſtian Otto. [Hof, 14. Okt. 1797]Für deine Mühe ſchick ich dir auſſer dem Dank den Almanach, den 715. An Chriſtian Otto. [Hof, 15. Okt. 1797. Sonntag]Ich entbehre heute mein Sontags-Couvert, da ich am Donnerſtag15 716. An Emanuel. Hof. d. 15 Okt. 97.20Theuerſter! Ich habe zwei neue Freunde von mir, wie Sie ſchon Ich verſparte meine Antwort und Bezahlung auf die Zurükgabe der Ich wohne im blauen Engel in der Petersſtraſſe und zwar ſchon O Theuerſter! wie können Sie denken, daß eine längere oder kürzere <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0401" n="380"/> Geſichtspunkten, daß du gar nichts anders lieſeſt. — 3. Hier ſind deine<lb/> begehrten 2 Briefe. — 4. Und hier mach’ ich die erſte Ausnahme von<lb/> meiner alten Regel mit <hi rendition="#aq">Carolinens</hi> Briefen, durch die ich ihr, da ich<lb/> ſie ſo ganz allein zurüklaſſe, in Zukunft deine gröſſere oder doch deut-<lb/> lichere Freundſchaft zuzuwenden ſuche. An ihr bekämpf ich gerade den<lb n="5"/> poetiſchen Geiſt, den man ſonſt erwecken mus.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>714. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 14. Okt. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Für deine Mühe ſchick ich dir auſſer dem Dank den Almanach, den<lb/> ich aber morgen mit der Bayr[euther] Poſt (und du mir alſo erſt um<lb n="10"/> 10 Uhr) zurükzugeben habe. Du kanſt die Stael ſchon 7 Tage länger<lb/> behalten. — Lies auch die Gedichte von Lenz und Louiſe <hi rendition="#aq">(v. Imhof)</hi>.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>715. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 15. Okt. 1797. Sonntag]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich entbehre heute mein Sontags-Couvert, da ich am Donnerſtag<lb n="15"/> das heroldiſche ſchon angenommen, wie ich dir geſtern geſagt hätte,<lb/> hätte mir geſtern ein Catarrhkopf —druk erlaubt, zu kommen und von<lb/> freitägiger Abendgeſelſchaft mit Liebeskind vielerlei zu hinterbringen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>716. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof.</hi> d. 15 Okt. 97.</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Theuerſter! Ich habe zwei neue Freunde von mir, wie Sie ſchon<lb/> wiſſen, auf Ihr Herz aſſigniert. Dieſe lieſſen den Muſenalmanach, der<lb/> auf ein Kanapee gehört, hinter eines fallen und der Hausknecht brachte<lb/> gerade, als ich darnach zum Buchhändler geſchikt hatte, um ihn auch<lb/> zu leſen, mir dieſen zum Nachſchicken. Sie werden ihn H. Liebeskind<lb n="25"/> zuſtellen. Ich danke Gott für ſeine Angſt und meinen Fund.</p><lb/> <p>Ich verſparte meine Antwort und Bezahlung auf die Zurükgabe der<lb/><hi rendition="#aq">Mde Stael (sur l’influence des passions)</hi> — ein Meiſterſtük oder<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd2_381">[381]</ref></note>Meiſterinſtük —; jezt wird Otto Ihnen, Sie H. Schäfer die Madame<lb/> geben.<lb n="30"/> </p> <p>Ich wohne im blauen Engel in der Petersſtraſſe und zwar ſchon<lb/> in den erſten Tagen Novembers.</p><lb/> <p>O Theuerſter! wie können Sie denken, daß eine längere oder kürzere<lb/> Poſtſtraſſe das Seelenband zwiſchen uns weiter oder enger mache?<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [380/0401]
Geſichtspunkten, daß du gar nichts anders lieſeſt. — 3. Hier ſind deine
begehrten 2 Briefe. — 4. Und hier mach’ ich die erſte Ausnahme von
meiner alten Regel mit Carolinens Briefen, durch die ich ihr, da ich
ſie ſo ganz allein zurüklaſſe, in Zukunft deine gröſſere oder doch deut-
lichere Freundſchaft zuzuwenden ſuche. An ihr bekämpf ich gerade den 5
poetiſchen Geiſt, den man ſonſt erwecken mus.
714. An Chriſtian Otto.
[Hof, 14. Okt. 1797]
Für deine Mühe ſchick ich dir auſſer dem Dank den Almanach, den
ich aber morgen mit der Bayr[euther] Poſt (und du mir alſo erſt um 10
10 Uhr) zurükzugeben habe. Du kanſt die Stael ſchon 7 Tage länger
behalten. — Lies auch die Gedichte von Lenz und Louiſe (v. Imhof).
715. An Chriſtian Otto.
[Hof, 15. Okt. 1797. Sonntag]
Ich entbehre heute mein Sontags-Couvert, da ich am Donnerſtag 15
das heroldiſche ſchon angenommen, wie ich dir geſtern geſagt hätte,
hätte mir geſtern ein Catarrhkopf —druk erlaubt, zu kommen und von
freitägiger Abendgeſelſchaft mit Liebeskind vielerlei zu hinterbringen.
716. An Emanuel.
Hof. d. 15 Okt. 97. 20
Theuerſter! Ich habe zwei neue Freunde von mir, wie Sie ſchon
wiſſen, auf Ihr Herz aſſigniert. Dieſe lieſſen den Muſenalmanach, der
auf ein Kanapee gehört, hinter eines fallen und der Hausknecht brachte
gerade, als ich darnach zum Buchhändler geſchikt hatte, um ihn auch
zu leſen, mir dieſen zum Nachſchicken. Sie werden ihn H. Liebeskind 25
zuſtellen. Ich danke Gott für ſeine Angſt und meinen Fund.
Ich verſparte meine Antwort und Bezahlung auf die Zurükgabe der
Mde Stael (sur l’influence des passions) — ein Meiſterſtük oder
Meiſterinſtük —; jezt wird Otto Ihnen, Sie H. Schäfer die Madame
geben. 30
[381]Ich wohne im blauen Engel in der Petersſtraſſe und zwar ſchon
in den erſten Tagen Novembers.
O Theuerſter! wie können Sie denken, daß eine längere oder kürzere
Poſtſtraſſe das Seelenband zwiſchen uns weiter oder enger mache?
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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