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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.

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und warmen Gefühle, mit der helsten Vernunft, und den reinsten und
gehärteten Grundsäzen.

Ihre Zukunft wird, wenn auch das Schiksal nicht immer Blüten
und Blumen auf Sie streuet, Sie doch sanft führen, denn in Ihnen
wohnt Tugend und mithin Glükseligkeit.5

O es gehe Ihnen ewig gut. Leben Sie so froh, so heiter als Ihre
lezten Worte es mir verkündigten; ich bleibe Ihr warmer treuer
Freund

Richter.
367. An Böttiger.10

Guten Morgen! Ich send' Ihnen hier den von Herder kommenden
Clavis Fichtiana, der mehr eigentlich widerlegen als lachen sol. Er
komt ins 1 Bändgen des Titans, das eine täglich erscheinende Zeit-
schrift und zwar den Jenner enthält. Vergeben Sie, daß ich Ihnen so15
oft mit nichts komme als mit mir.

Lassen Sie ihn wenn Sie können, mit irgend etwas, mit London
und Paris etc. zurükkehren.

368. An Jacobi.
20
Postskript zum langen Anteskript.

Theuerster! Meinen Dank für deinen Neeb, den ich ungebunden
-- das Eigentliche meint sein Buch, das Metaphorische mich -- durch-
geflattert, kan ich dir nur durch die Satire oder Widerlegung sagen,
die ich hier gemacht. Ich las seitdem -- obwohl auf Kosten meines25
nächsten Nicht Ichs -- 1) in der Wissenschaftslehre und 2) im Eigen-
thümlichen derselben, da ich sie vorher aus der Moral, aus dem Abris
und aus Schelling kante -- Das Produkt meiner Ergrimmung liegt
hier bei, sei Richter der Voraussezungen oder Misverständnisse --
streiche blosse einzelne Wörter aus, und send' es dan offen nach Berlin30
an den Verleger Matzdorf samt deinem Brief an mich, den er mir
remittieren wird. Hast du aber längere Einwürfe als gegen Wort-[289]
Individuen: so sende sie mir samt dem Gegenstand. Eil' indes!

Um aber die Fikzion, in der der Aufsaz ein Eksteingen ist, zu wissen,
mus ich dir sagen, daß der satirische 1te Filialband des Titans in35

und warmen Gefühle, mit der helſten Vernunft, und den reinſten und
gehärteten Grundſäzen.

Ihre Zukunft wird, wenn auch das Schikſal nicht immer Blüten
und Blumen auf Sie ſtreuet, Sie doch ſanft führen, denn in Ihnen
wohnt Tugend und mithin Glükſeligkeit.5

O es gehe Ihnen ewig gut. Leben Sie ſo froh, ſo heiter als Ihre
lezten Worte es mir verkündigten; ich bleibe Ihr warmer treuer
Freund

Richter.
367. An Böttiger.10

Guten Morgen! Ich ſend’ Ihnen hier den von Herder kommenden
Clavis Fichtiana, der mehr eigentlich widerlegen als lachen ſol. Er
komt ins 1 Bändgen des Titans, das eine täglich erſcheinende Zeit-
ſchrift und zwar den Jenner enthält. Vergeben Sie, daß ich Ihnen ſo15
oft mit nichts komme als mit mir.

Laſſen Sie ihn wenn Sie können, mit irgend etwas, mit London
und Paris ꝛc. zurükkehren.

368. An Jacobi.
20
Poſtſkript zum langen Anteſkript.

Theuerſter! Meinen Dank für deinen Neeb, den ich ungebunden
— das Eigentliche meint ſein Buch, das Metaphoriſche mich — durch-
geflattert, kan ich dir nur durch die Satire oder Widerlegung ſagen,
die ich hier gemacht. Ich las ſeitdem — obwohl auf Koſten meines25
nächſten Nicht Ichs — 1) in der Wiſſenſchaftslehre und 2) im Eigen-
thümlichen derſelben, da ich ſie vorher aus der Moral, aus dem Abris
und aus Schelling kante — Das Produkt meiner Ergrimmung liegt
hier bei, ſei Richter der Vorausſezungen oder Misverſtändniſſe —
ſtreiche bloſſe einzelne Wörter aus, und ſend’ es dan offen nach Berlin30
an den Verleger Matzdorf ſamt deinem Brief an mich, den er mir
remittieren wird. Haſt du aber längere Einwürfe als gegen Wort-[289]
Individuen: ſo ſende ſie mir ſamt dem Gegenſtand. Eil’ indes!

Um aber die Fikzion, in der der Aufſaz ein Ekſteingen iſt, zu wiſſen,
mus ich dir ſagen, daß der ſatiriſche 1te Filialband des Titans in35

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[265/0281] und warmen Gefühle, mit der helſten Vernunft, und den reinſten und gehärteten Grundſäzen. Ihre Zukunft wird, wenn auch das Schikſal nicht immer Blüten und Blumen auf Sie ſtreuet, Sie doch ſanft führen, denn in Ihnen wohnt Tugend und mithin Glükſeligkeit. 5 O es gehe Ihnen ewig gut. Leben Sie ſo froh, ſo heiter als Ihre lezten Worte es mir verkündigten; ich bleibe Ihr warmer treuer Freund Richter. 367. An Böttiger. 10 [Weimar, 26. Dez. 1799] Guten Morgen! Ich ſend’ Ihnen hier den von Herder kommenden Clavis Fichtiana, der mehr eigentlich widerlegen als lachen ſol. Er komt ins 1 Bändgen des Titans, das eine täglich erſcheinende Zeit- ſchrift und zwar den Jenner enthält. Vergeben Sie, daß ich Ihnen ſo 15 oft mit nichts komme als mit mir. Laſſen Sie ihn wenn Sie können, mit irgend etwas, mit London und Paris ꝛc. zurükkehren. 368. An Jacobi. Citissime[Weimar] d. 22 Dec. 99. 20 Poſtſkript zum langen Anteſkript. Theuerſter! Meinen Dank für deinen Neeb, den ich ungebunden — das Eigentliche meint ſein Buch, das Metaphoriſche mich — durch- geflattert, kan ich dir nur durch die Satire oder Widerlegung ſagen, die ich hier gemacht. Ich las ſeitdem — obwohl auf Koſten meines 25 nächſten Nicht Ichs — 1) in der Wiſſenſchaftslehre und 2) im Eigen- thümlichen derſelben, da ich ſie vorher aus der Moral, aus dem Abris und aus Schelling kante — Das Produkt meiner Ergrimmung liegt hier bei, ſei Richter der Vorausſezungen oder Misverſtändniſſe — ſtreiche bloſſe einzelne Wörter aus, und ſend’ es dan offen nach Berlin 30 an den Verleger Matzdorf ſamt deinem Brief an mich, den er mir remittieren wird. Haſt du aber längere Einwürfe als gegen Wort- Individuen: ſo ſende ſie mir ſamt dem Gegenſtand. Eil’ indes! [289] Um aber die Fikzion, in der der Aufſaz ein Ekſteingen iſt, zu wiſſen, mus ich dir ſagen, daß der ſatiriſche 1te Filialband des Titans in 35

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:05:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:05:42Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/281>, abgerufen am 22.11.2024.