nur, daß dieser grosse Denker jenen für den tiefsten unserer Zeit erklärt und ihn weit über Kant erhebt. --
Lebe wohl; ich wolte dir nur schreiben, daß ich neulich geschrieben. Meine Seele ist bange über Hof und dich.
R.5
408. An Karoline Herder.
[Kopie][Weimar, Anfang März 1800]
Gott segne die Segnende und ihr Himmel habe immer diese (blaues Papier) Farbe.
409. An Luise Herder.10
[Kopie][Weimar, Anfang März 1800]
Die schöne Hand, die ich seltener lese als anfasse.
410. An Böttiger.
[Weimar, Anfang März 1800]
Haben Sie nicht den Febr. vom Genius der [Zeit, wo] Gerstenberg15 einen Brief an Jacobi einrücken lassen? -- Darf ich Sie nicht um den Namen des Archimeters bitten, um ihn Jacobin zu schreiben, dem er seine Archim[etria] auch geschikt? -- Und darf ich nicht noch um allerlei bitten? --
[324]411. An Karoline von Feuchtersleben.20
[Kopie][Weimar, 5. März 1800]
Das Zusammentönen unsrer Seelen in den kleinsten Noten. Meine Hülfsquellen sollen auf keinem Schifbruchsbret sondern auf einer frohen Gondel dahintragen. -- Falle an dieses Herz, unter dem du einmal lagst und das ewig für dich schlägt, und danke ihm recht. -- So25 mus man sein, im Busen tiefer Ernst und aussen für dieses kleine Leben nur Scherz und Spiel und Wegflattern. -- Wie seelig und zergehend regt sich ein Herz, das ein 2tes vor sich hat, dem es nun alles sagt und für das ein Geheimnis sogar mehr ist als für ein freundschaftliches, weil es das fremde Schiksal nicht blos theilnehmend sondern selbst er-30 fahrend trägt.
nur, daß dieſer groſſe Denker jenen für den tiefſten unſerer Zeit erklärt und ihn weit über Kant erhebt. —
Lebe wohl; ich wolte dir nur ſchreiben, daß ich neulich geſchrieben. Meine Seele iſt bange über Hof und dich.
R.5
408. An Karoline Herder.
[Kopie][Weimar, Anfang März 1800]
Gott ſegne die Segnende und ihr Himmel habe immer dieſe (blaues Papier) Farbe.
409. An Luiſe Herder.10
[Kopie][Weimar, Anfang März 1800]
Die ſchöne Hand, die ich ſeltener leſe als anfaſſe.
410. An Böttiger.
[Weimar, Anfang März 1800]
Haben Sie nicht den Febr. vom Genius der [Zeit, wo] Gerſtenberg15 einen Brief an Jacobi einrücken laſſen? — Darf ich Sie nicht um den Namen des Archimeters bitten, um ihn Jacobin zu ſchreiben, dem er ſeine Archim[etria] auch geſchikt? — Und darf ich nicht noch um allerlei bitten? —
[324]411. An Karoline von Feuchtersleben.20
[Kopie][Weimar, 5. März 1800]
Das Zuſammentönen unſrer Seelen in den kleinſten Noten. Meine Hülfsquellen ſollen auf keinem Schifbruchsbret ſondern auf einer frohen Gondel dahintragen. — Falle an dieſes Herz, unter dem du einmal lagſt und das ewig für dich ſchlägt, und danke ihm recht. — So25 mus man ſein, im Buſen tiefer Ernſt und auſſen für dieſes kleine Leben nur Scherz und Spiel und Wegflattern. — Wie ſeelig und zergehend regt ſich ein Herz, das ein 2tes vor ſich hat, dem es nun alles ſagt und für das ein Geheimnis ſogar mehr iſt als für ein freundſchaftliches, weil es das fremde Schikſal nicht blos theilnehmend ſondern ſelbſt er-30 fahrend trägt.
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nur, daß dieſer groſſe Denker jenen für den tiefſten unſerer Zeit erklärt
und ihn weit über Kant erhebt. —
Lebe wohl; ich wolte dir nur ſchreiben, daß ich neulich geſchrieben.
Meine Seele iſt bange über Hof und dich.
R. 5
408. An Karoline Herder.
[Weimar, Anfang März 1800]
Gott ſegne die Segnende und ihr Himmel habe immer dieſe (blaues
Papier) Farbe.
409. An Luiſe Herder. 10
[Weimar, Anfang März 1800]
Die ſchöne Hand, die ich ſeltener leſe als anfaſſe.
410. An Böttiger.
[Weimar, Anfang März 1800]
Haben Sie nicht den Febr. vom Genius der [Zeit, wo] Gerſtenberg 15
einen Brief an Jacobi einrücken laſſen? — Darf ich Sie nicht um den
Namen des Archimeters bitten, um ihn Jacobin zu ſchreiben, dem er
ſeine Archim[etria] auch geſchikt? — Und darf ich nicht noch um allerlei
bitten? —
411. An Karoline von Feuchtersleben. 20
[Weimar, 5. März 1800]
Das Zuſammentönen unſrer Seelen in den kleinſten Noten. Meine
Hülfsquellen ſollen auf keinem Schifbruchsbret ſondern auf einer
frohen Gondel dahintragen. — Falle an dieſes Herz, unter dem du
einmal lagſt und das ewig für dich ſchlägt, und danke ihm recht. — So 25
mus man ſein, im Buſen tiefer Ernſt und auſſen für dieſes kleine Leben
nur Scherz und Spiel und Wegflattern. — Wie ſeelig und zergehend
regt ſich ein Herz, das ein 2tes vor ſich hat, dem es nun alles ſagt und
für das ein Geheimnis ſogar mehr iſt als für ein freundſchaftliches,
weil es das fremde Schikſal nicht blos theilnehmend ſondern ſelbſt er- 30
fahrend trägt.
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/314>, abgerufen am 17.06.2024.
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