-- ich freue mich über die sanfte Hand des Schiksals, das Sie über die erste und höchste Klippe des Ehestandes weggehoben. -- Die Einweihung ins 2te Leben (Taufe) -- da ich Bücher mehr in als ausser5 mir stelle -- Ihr Ebenbild möge seinen schirmenden Engel in die wilde Erde mitgebracht haben, damit es immer mit Freude an den 21. Jul. denke. Sie werde glüklich und gut.
492. An Auguste Schlichtegroll in Gotha.
Weimar d. 25. July 1800.10
Unsichtbare und Stumme! Beides war ich zwar auch, aber das erstere bedauer' ich am meisten. Welch goldene und Juwelen-Stunde hätten wir hier zusammen haben wollen, Theuere! Aber warum wolten Sie überraschen? Dadurch wurden Sie es selber. Ich ahme Sie[382] nicht nach; daher schreib' ich dieses Blat, um Sie zu fragen, ob Sie15 in den nächsten 14 Tagen zu Hause sind, weil ich Sie sehen wil, eh' ich -- heirathe nicht so wohl (denn das unterbleibt jezt) als eh' ich -- nach Berlin ziehe im Herbst für den Winter. Es gieng mir da gar zu gut.
Ich sehne mich nach den freundschaftlichen Augen meiner Schlichte-20 groll's, ob ich gleich nicht lange bei Euch bleiben werde.
Schreibt Ihr lieber Man an niemand als an das Publikum? -- Grüssen Sie ihn herzlich und alles was um Sie herum sizt. Ich wolte, ich wäre mit dabei. Adio cara carissima! --
Richter25
Im Flug, wie mein Herz für Sie schlägt, nämlich schnel.
492 a. An Friedrich Vieweg in Braunschweig.
Weimar d. 25. July 1800.
Neulich in Leipzig vergas ich Ihnen, lieber H. Vieweg, meinen Wunsch über das historische Taschenbuch zu sagen, zu dessen zweiten30 Herausgeber mich der Titel macht. Da ich überal wahr sein wil, sogar auf Titelblättern: so mus ich, da ein Beitrag keine Herausgabe ist, Sie um die Änderung bitten. Mein Name kan, wenn er doch sol, ja unter einer richtigern Form auf den Titel kommen.
23*
491. An Karoline Liebmann in Rudolſtadt.
[Kopie][Weimar, 24. Juli 1800]
— ich freue mich über die ſanfte Hand des Schikſals, das Sie über die erſte und höchſte Klippe des Eheſtandes weggehoben. — Die Einweihung ins 2te Leben (Taufe) — da ich Bücher mehr in als auſſer5 mir ſtelle — Ihr Ebenbild möge ſeinen ſchirmenden Engel in die wilde Erde mitgebracht haben, damit es immer mit Freude an den 21. Jul. denke. Sie werde glüklich und gut.
492. An Auguſte Schlichtegroll in Gotha.
Weimar d. 25. July 1800.10
Unſichtbare und Stumme! Beides war ich zwar auch, aber das erſtere bedauer’ ich am meiſten. Welch goldene und Juwelen-Stunde hätten wir hier zuſammen haben wollen, Theuere! Aber warum wolten Sie überraſchen? Dadurch wurden Sie es ſelber. Ich ahme Sie[382] nicht nach; daher ſchreib’ ich dieſes Blat, um Sie zu fragen, ob Sie15 in den nächſten 14 Tagen zu Hauſe ſind, weil ich Sie ſehen wil, eh’ ich — heirathe nicht ſo wohl (denn das unterbleibt jezt) als eh’ ich — nach Berlin ziehe im Herbſt für den Winter. Es gieng mir da gar zu gut.
Ich ſehne mich nach den freundſchaftlichen Augen meiner Schlichte-20 groll’s, ob ich gleich nicht lange bei Euch bleiben werde.
Schreibt Ihr lieber Man an niemand als an das Publikum? — Grüſſen Sie ihn herzlich und alles was um Sie herum ſizt. Ich wolte, ich wäre mit dabei. Adio cara carissima! —
Richter25
Im Flug, wie mein Herz für Sie ſchlägt, nämlich ſchnel.
492 a. An Friedrich Vieweg in Braunſchweig.
Weimar d. 25. July 1800.
Neulich in Leipzig vergas ich Ihnen, lieber H. Vieweg, meinen Wunſch über das hiſtoriſche Taſchenbuch zu ſagen, zu deſſen zweiten30 Herausgeber mich der Titel macht. Da ich überal wahr ſein wil, ſogar auf Titelblättern: ſo mus ich, da ein Beitrag keine Herausgabe iſt, Sie um die Änderung bitten. Mein Name kan, wenn er doch ſol, ja unter einer richtigern Form auf den Titel kommen.
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[Weimar, 24. Juli 1800]
— ich freue mich über die ſanfte Hand des Schikſals, das Sie über
die erſte und höchſte Klippe des Eheſtandes weggehoben. — Die
Einweihung ins 2te Leben (Taufe) — da ich Bücher mehr in als auſſer 5
mir ſtelle — Ihr Ebenbild möge ſeinen ſchirmenden Engel in die wilde
Erde mitgebracht haben, damit es immer mit Freude an den 21. Jul.
denke. Sie werde glüklich und gut.
492. An Auguſte Schlichtegroll in Gotha.
Weimar d. 25. July 1800. 10
Unſichtbare und Stumme! Beides war ich zwar auch, aber das
erſtere bedauer’ ich am meiſten. Welch goldene und Juwelen-Stunde
hätten wir hier zuſammen haben wollen, Theuere! Aber warum
wolten Sie überraſchen? Dadurch wurden Sie es ſelber. Ich ahme Sie
nicht nach; daher ſchreib’ ich dieſes Blat, um Sie zu fragen, ob Sie 15
in den nächſten 14 Tagen zu Hauſe ſind, weil ich Sie ſehen wil, eh’ ich
— heirathe nicht ſo wohl (denn das unterbleibt jezt) als eh’ ich —
nach Berlin ziehe im Herbſt für den Winter. Es gieng mir da gar zu
gut.
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Ich ſehne mich nach den freundſchaftlichen Augen meiner Schlichte- 20
groll’s, ob ich gleich nicht lange bei Euch bleiben werde.
Schreibt Ihr lieber Man an niemand als an das Publikum? —
Grüſſen Sie ihn herzlich und alles was um Sie herum ſizt. Ich wolte,
ich wäre mit dabei. Adio cara carissima! —
Richter 25
Im Flug, wie mein Herz für Sie ſchlägt, nämlich ſchnel.
492 a. An Friedrich Vieweg in Braunſchweig.
Weimar d. 25. July 1800.
Neulich in Leipzig vergas ich Ihnen, lieber H. Vieweg, meinen
Wunſch über das hiſtoriſche Taſchenbuch zu ſagen, zu deſſen zweiten 30
Herausgeber mich der Titel macht. Da ich überal wahr ſein wil,
ſogar auf Titelblättern: ſo mus ich, da ein Beitrag keine Herausgabe
iſt, Sie um die Änderung bitten. Mein Name kan, wenn er doch ſol,
ja unter einer richtigern Form auf den Titel kommen.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/375>, abgerufen am 16.06.2024.
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