Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.41. An Emilie von Berlepsch in Leipzig. [Kopie][Leipzig, 7. Jan. 1798]Nicht wir sondern das Schiksal stellet uns gegen einander in Streit. [37]42. An Friedrich von Oertel in Belgershain. [Leipzig, 13. Jan. 1798]Mein Alter! Eben zieht mich Kotzebue der schon 2mal bei mir war, R. (*) 43. An Christian Otto. Leipzig d. 12 Jenn. 98 [Freitag].Lieber Otto! Die Konzilien ...... 25In dieser Minute komt dein neuester Brief: dein voriger kam richtig Mit der Agnes wil ich alles besorgen was möglich ist: denn es 41. An Emilie von Berlepſch in Leipzig. [Kopie][Leipzig, 7. Jan. 1798]Nicht wir ſondern das Schikſal ſtellet uns gegen einander in Streit. [37]42. An Friedrich von Oertel in Belgershain. [Leipzig, 13. Jan. 1798]Mein Alter! Eben zieht mich Kotzebue der ſchon 2mal bei mir war, R. (*) 43. An Chriſtian Otto. Leipzig d. 12 Jenn. 98 [Freitag].Lieber Otto! Die Konzilien ...... 25In dieſer Minute komt dein neueſter Brief: dein voriger kam richtig Mit der Agnes wil ich alles beſorgen was möglich iſt: denn es <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0041" n="34"/> <div type="letter" n="1"> <head>41. An <hi rendition="#g">Emilie von Berlepſch in Leipzig.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 7. Jan. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Nicht wir ſondern das Schikſal ſtellet uns gegen einander in Streit.<lb/> Meine mediziniſche, äſthetiſche ꝛc. Lage fodern [!] von mir dieſes<lb/> getheilte algegenwärtige Leben. Die Unähnlichkeiten, die jezt zwiſchen<lb n="5"/> uns nur Schranken ſind, würden einmal, wenn Ihr ſchöner Traum<lb/> keiner wäre, zu Klüften werden, worin 3 Menſchen untergiengen. Der<lb/> vom Geſchik gebotene Zwiſchenraum macht die diſſonierenden Inter-<lb/> valle unſerer inneren Töne erträglicher und ſanfter. Ich ſehne mich<lb/> faſt von der Hand zu leiden, die ſo viel leidet.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd3_37">[37]</ref></note>42. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Belgershain.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 13. Jan. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein Alter! Eben zieht mich Kotzebue der ſchon 2mal bei mir war,<lb/> zu Frege. Er iſt mehr ſchwach 〈fürchterlich-ſchlaf〉 als böſe; aber ohne<lb/> Wiz und Feuer und Umfaſſung. Geſtern war ich mit einem weiblichen<lb n="15"/> Zento bei <hi rendition="#aq">Md.</hi> Hähnel: eine, die Ahlefeld kent, Ditters oder Ritters ꝛc.<lb/> war mit da. — Die Berlepſch iſt krank, ſonſt käme ſie. — Dein Glük<lb/> jagt mich noch mit verhängtem Zügel in die Ehekammer. In deiner Lage<lb/> erſt könt ich mein Herz und meine Bücher beſſern wie ich wolte. — Die<lb/> Knöpfe langten gerade zu der Schnalle zu. — Lebt wohl, ihr Lieben,<lb n="20"/> und ſchreibe immer 3 Zeilen, wenigſtens 1.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>(*) 43. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Leipzig</hi> d. 12 Jenn. 98 [Freitag].</hi> </dateline><lb/> <salute>Lieber Otto! Die Konzilien ......</salute> <lb n="25"/> <p>In dieſer Minute komt dein neueſter Brief: dein voriger kam richtig<lb/> an, aber an Sontagen (ſagten die Pakhelfer bei Beigang) wird nichts<lb/> fortgeſchikt — d. h. es war das groſſe Neujahr. Endlich verſprachen<lb/> ſie es den Bitten meines Bruders und erſt durch dich erfahr’ ich das<lb/> Nichthalten.<lb n="30"/> </p> <p>Mit der Agnes wil ich alles beſorgen was möglich iſt: denn es<lb/> ſind nur wenige Exemplare in Leipzig. — Ob ich gleich an den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0041]
41. An Emilie von Berlepſch in Leipzig.
[Leipzig, 7. Jan. 1798]
Nicht wir ſondern das Schikſal ſtellet uns gegen einander in Streit.
Meine mediziniſche, äſthetiſche ꝛc. Lage fodern [!] von mir dieſes
getheilte algegenwärtige Leben. Die Unähnlichkeiten, die jezt zwiſchen 5
uns nur Schranken ſind, würden einmal, wenn Ihr ſchöner Traum
keiner wäre, zu Klüften werden, worin 3 Menſchen untergiengen. Der
vom Geſchik gebotene Zwiſchenraum macht die diſſonierenden Inter-
valle unſerer inneren Töne erträglicher und ſanfter. Ich ſehne mich
faſt von der Hand zu leiden, die ſo viel leidet. 10
42. An Friedrich von Oertel in Belgershain.
[Leipzig, 13. Jan. 1798]
Mein Alter! Eben zieht mich Kotzebue der ſchon 2mal bei mir war,
zu Frege. Er iſt mehr ſchwach 〈fürchterlich-ſchlaf〉 als böſe; aber ohne
Wiz und Feuer und Umfaſſung. Geſtern war ich mit einem weiblichen 15
Zento bei Md. Hähnel: eine, die Ahlefeld kent, Ditters oder Ritters ꝛc.
war mit da. — Die Berlepſch iſt krank, ſonſt käme ſie. — Dein Glük
jagt mich noch mit verhängtem Zügel in die Ehekammer. In deiner Lage
erſt könt ich mein Herz und meine Bücher beſſern wie ich wolte. — Die
Knöpfe langten gerade zu der Schnalle zu. — Lebt wohl, ihr Lieben, 20
und ſchreibe immer 3 Zeilen, wenigſtens 1.
R.
(*) 43. An Chriſtian Otto.
Leipzig d. 12 Jenn. 98 [Freitag].
Lieber Otto! Die Konzilien ...... 25
In dieſer Minute komt dein neueſter Brief: dein voriger kam richtig
an, aber an Sontagen (ſagten die Pakhelfer bei Beigang) wird nichts
fortgeſchikt — d. h. es war das groſſe Neujahr. Endlich verſprachen
ſie es den Bitten meines Bruders und erſt durch dich erfahr’ ich das
Nichthalten. 30
Mit der Agnes wil ich alles beſorgen was möglich iſt: denn es
ſind nur wenige Exemplare in Leipzig. — Ob ich gleich an den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |