Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.[41]44. An Friedrich von Oertel in Belgershain [Leipzig] d. 20 Jenn. 98.Ich danke dir herzlich, mein Guter, für deine Zehendgarben, ob ich Du hast in allem Recht. -- Ich werde sonderbar vom Schiksal R. Kozebue ist ein welker poröser Zunderschwam. Ich quälte ihn mit 45. An?15 [Kopie][Leipzig, Jan. 1798]Vergeben Sie mein Schweigen und Schreiben. Das Kollaborat 46. An? [Kopie][Leipzig, Jan. 1798]20Andere müssen ihren Genus pflücken wie Erdbeeren eh die Sonne *47. In Dorothea Weißes Stammbuch. [Leipzig, 28. Jan. 1798]Ich bin froh, schöne Freundin, daß ich Ihr Stambuch zu lange25 Die weibliche Seele und die Harmonika sind nur zu Adagios [41]44. An Friedrich von Oertel in Belgershain [Leipzig] d. 20 Jenn. 98.Ich danke dir herzlich, mein Guter, für deine Zehendgarben, ob ich Du haſt in allem Recht. — Ich werde ſonderbar vom Schikſal R. Kozebue iſt ein welker poröſer Zunderſchwam. Ich quälte ihn mit 45. An?15 [Kopie][Leipzig, Jan. 1798]Vergeben Sie mein Schweigen und Schreiben. Das Kollaborat 46. An? [Kopie][Leipzig, Jan. 1798]20Andere müſſen ihren Genus pflücken wie Erdbeeren eh die Sonne *47. In Dorothea Weißes Stammbuch. [Leipzig, 28. Jan. 1798]Ich bin froh, ſchöne Freundin, daß ich Ihr Stambuch zu lange25 Die weibliche Seele und die Harmonika ſind nur zu Adagios <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0045" n="38"/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd3_41">[41]</ref></note>44. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Belgershain</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig] d. 20 Jenn. 98.</hi> </dateline><lb/> <p>Ich danke dir herzlich, mein Guter, für deine Zehendgarben, ob ich<lb/> gleich mehrere ſchon hatte: jezt bei dem Misjahr meiner Lektüre ſind<lb/> ſie mir doppelt wilkommen.<lb n="5"/> </p> <p>Du haſt in allem Recht. — Ich werde ſonderbar vom Schikſal<lb/> gelenkt. — Ich ſehne mich an dein Herz, um meines darein auszugieſſen.<lb/> — Ich komme bald. — Amönens Briefe kont ich in der Eile nicht<lb/> packen: fremde bekam ich nicht. Lebt froh, ihr Lieben, auf euerem<lb/> blumigen Ufer eines fremden Meers, das kein ſtilles iſt!<lb n="10"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Kozebue iſt ein welker poröſer Zunderſchwam. Ich quälte ihn mit<lb/> einer Lobrede auf dich und der Schilderung deines Glüks: er ſas ſtum<lb/> dazu.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>45. An?<lb n="15"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, Jan. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Vergeben Sie mein Schweigen und Schreiben. Das Kollaborat<lb/> abſchlagen. Ich habe um eine Bitte zu bitten.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>46. An?</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, Jan. 1798]</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Andere müſſen ihren Genus pflücken wie Erdbeeren eh die Sonne<lb/> darauf fält — unſerer reift darin.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*47. In <hi rendition="#g">Dorothea Weißes Stammbuch.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 28. Jan. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich bin froh, ſchöne Freundin, daß ich Ihr Stambuch zu lange<lb n="25"/> behielt. Denn noch die vorige Woche hätt’ ich — um Sie an den<lb/> Kaffeetrinker und an das Waſſertrinken zugleich zu erinnern — nichts<lb/> gehabt als dieſe zwei Sentenzen:</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Die weibliche Seele und die Harmonika ſind nur zu Adagios<lb/> und ſanften Stücken geſchaffen, nicht zu Preſtos und Murkis<lb n="30"/> — und jedes Mädgen darf ſich verſtellen und verbergen, das<lb/> nichts zu verbergen hat als ihre Tugenden, wie die Bienen<lb/></hi> </p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0045]
44. An Friedrich von Oertel in Belgershain
[Leipzig] d. 20 Jenn. 98.
Ich danke dir herzlich, mein Guter, für deine Zehendgarben, ob ich
gleich mehrere ſchon hatte: jezt bei dem Misjahr meiner Lektüre ſind
ſie mir doppelt wilkommen. 5
Du haſt in allem Recht. — Ich werde ſonderbar vom Schikſal
gelenkt. — Ich ſehne mich an dein Herz, um meines darein auszugieſſen.
— Ich komme bald. — Amönens Briefe kont ich in der Eile nicht
packen: fremde bekam ich nicht. Lebt froh, ihr Lieben, auf euerem
blumigen Ufer eines fremden Meers, das kein ſtilles iſt! 10
R.
Kozebue iſt ein welker poröſer Zunderſchwam. Ich quälte ihn mit
einer Lobrede auf dich und der Schilderung deines Glüks: er ſas ſtum
dazu.
45. An? 15
[Leipzig, Jan. 1798]
Vergeben Sie mein Schweigen und Schreiben. Das Kollaborat
abſchlagen. Ich habe um eine Bitte zu bitten.
46. An?
[Leipzig, Jan. 1798] 20
Andere müſſen ihren Genus pflücken wie Erdbeeren eh die Sonne
darauf fält — unſerer reift darin.
*47. In Dorothea Weißes Stammbuch.
[Leipzig, 28. Jan. 1798]
Ich bin froh, ſchöne Freundin, daß ich Ihr Stambuch zu lange 25
behielt. Denn noch die vorige Woche hätt’ ich — um Sie an den
Kaffeetrinker und an das Waſſertrinken zugleich zu erinnern — nichts
gehabt als dieſe zwei Sentenzen:
Die weibliche Seele und die Harmonika ſind nur zu Adagios
und ſanften Stücken geſchaffen, nicht zu Preſtos und Murkis 30
— und jedes Mädgen darf ſich verſtellen und verbergen, das
nichts zu verbergen hat als ihre Tugenden, wie die Bienen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |