Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Hier ist das herausgeschnittene Blat Vogel[s], das ich neulich ver- 307. An Präsident Schuckmann in Bayreuth. [Kopie][Meiningen, 10. Sept. 1802]5Erlauben Sie, daß ich für dieses Schreiben an Sie -- der Sie 308. An Gottlieb Richter in Sparneck. Meiningen d. 10. Sept. 1802.20Liebes Brüderlein! Eben hab' ich einen Brief an Schukman geschikt, Richter Grüsse die kleinen etc. Vettern vom grossen. [Adr.] Sr. Hochedelgeboren dem königl. preuss. Rendanten H. J. 35G. Richter in Sparnek bei Münchberg. Hier iſt das herausgeſchnittene Blat Vogel[s], das ich neulich ver- 307. An Präſident Schuckmann in Bayreuth. [Kopie][Meiningen, 10. Sept. 1802]5Erlauben Sie, daß ich für dieſes Schreiben an Sie — der Sie 308. An Gottlieb Richter in Sparneck. Meiningen d. 10. Sept. 1802.20Liebes Brüderlein! Eben hab’ ich einen Brief an Schukman geſchikt, Richter Grüſſe die kleinen ꝛc. Vettern vom groſſen. [Adr.] Sr. Hochedelgeboren dem königl. preuſſ. Rendanten H. J. 35G. Richter in Sparnek bei Münchberg. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0181" n="174"/> <postscript> <p>Hier iſt das herausgeſchnittene Blat <hi rendition="#aq">Vogel[s],</hi> das ich neulich ver-<lb/> geſſen. Die Briefe ſende auf die Poſt; den andern mit Oblate an<lb/><hi rendition="#aq">Schukman,</hi> <hi rendition="#g">wenn</hi> du ihn nicht zu unehrerbietig findeſt.</p> </postscript> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>307. An <hi rendition="#g">Präſident Schuckmann in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 10. Sept. 1802]</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Erlauben Sie, daß ich für dieſes Schreiben an Sie — der Sie<lb/> gerade mehr Geſchriebenes als Gedruktes leſen müſſen — meine<lb/> 14 Entſchuldigungen anführe — die 1 bis 7. iſt mein Bruder mit<lb/> Frau und 5 Kindern, welche täglich an Jahren und jährlich an Anzahl<lb/> wachſen — die 8. ſeine Einnahme und Armuth — [die] 9. ſein treuer<lb n="10"/> Dienſteifer — die 10. des Königs neue Eroberungen mit der Adler<lb/> Feder, die ſeinen Dienern auch eine kleine für ihre nakte Rendanten-<lb/> feder verſprechen — die 11. Ihre Güte und Gerechtigkeit gegen jeden<lb/> Staatsdiener — die 12. Ihre gegen den kleinen in Sparnek, die Sie<lb/> ihm ſchon bewieſen haben — die 13. meine Bruderliebe und die 14.<lb n="15"/> mein Wunſch Ihnen einmal zu ſagen, mit welcher Achtung Ihrer<lb/> parthei- und raſtloſen Thätigkeit und mit welcher frohen Erinnerung<lb/> Ihrer perſönlichen Bekantſchaft ich bin</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>308. An <hi rendition="#g">Gottlieb Richter in Sparneck.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen d. 10. Sept.</hi> 1802.</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Liebes Brüderlein! Eben hab’ ich einen Brief an <hi rendition="#aq">Schukman</hi> geſchikt,<lb/> um dich bei den neuen Beſiznehmungen zu empfehlen. Ich habe vor-<lb/> geſtelt, wie klein deine Einnahme und wie gros dein Magen iſt. Im<lb/> Nothfalle ſchreib ich an den Miniſter <hi rendition="#aq">Hardenberg,</hi> bei dem ich ſchon<lb/> einmal für einen Freund eine viel wichtigere Sache erlangt als ein<lb n="25"/> Amt. — Schreibe mir doch, wo der arme <hi rendition="#aq">Samuel</hi> ſtekt und erkundige<lb/> dich. — Was machſt du und deine Frau? Im Oktober oder eher mach’<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_195">[195]</ref></note>ich Gevatterſchaften, ich laſſe nämlich taufen. Wie viel haſt du<lb/> Kinder? 5 ſchrieb ich an <hi rendition="#aq">Schukman.</hi> Ich wolte, du könteſt mich einmal<lb/> beſuchen. Im künftigen Jahr zieh’ ich dir näher. Lebe wohl Alter!<lb n="30"/> Grüſſe meine liebe Frau Schwägerin höflicher als du biſt. Schreibe<lb/> bald.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Grüſſe die kleinen ꝛc. Vettern vom groſſen.</p> </postscript><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] Sr. Hochedelgeboren dem königl. preuſſ. Rendanten H. J.<lb/> G. <hi rendition="#g">Richter</hi> in Sparnek bei <hi rendition="#aq">Münchberg.</hi></addrLine> </address> </trailer> <lb n="35"/> </div> </body> </text> </TEI> [174/0181]
Hier iſt das herausgeſchnittene Blat Vogel[s], das ich neulich ver-
geſſen. Die Briefe ſende auf die Poſt; den andern mit Oblate an
Schukman, wenn du ihn nicht zu unehrerbietig findeſt.
307. An Präſident Schuckmann in Bayreuth.
[Meiningen, 10. Sept. 1802] 5
Erlauben Sie, daß ich für dieſes Schreiben an Sie — der Sie
gerade mehr Geſchriebenes als Gedruktes leſen müſſen — meine
14 Entſchuldigungen anführe — die 1 bis 7. iſt mein Bruder mit
Frau und 5 Kindern, welche täglich an Jahren und jährlich an Anzahl
wachſen — die 8. ſeine Einnahme und Armuth — [die] 9. ſein treuer 10
Dienſteifer — die 10. des Königs neue Eroberungen mit der Adler
Feder, die ſeinen Dienern auch eine kleine für ihre nakte Rendanten-
feder verſprechen — die 11. Ihre Güte und Gerechtigkeit gegen jeden
Staatsdiener — die 12. Ihre gegen den kleinen in Sparnek, die Sie
ihm ſchon bewieſen haben — die 13. meine Bruderliebe und die 14. 15
mein Wunſch Ihnen einmal zu ſagen, mit welcher Achtung Ihrer
parthei- und raſtloſen Thätigkeit und mit welcher frohen Erinnerung
Ihrer perſönlichen Bekantſchaft ich bin
308. An Gottlieb Richter in Sparneck.
Meiningen d. 10. Sept. 1802. 20
Liebes Brüderlein! Eben hab’ ich einen Brief an Schukman geſchikt,
um dich bei den neuen Beſiznehmungen zu empfehlen. Ich habe vor-
geſtelt, wie klein deine Einnahme und wie gros dein Magen iſt. Im
Nothfalle ſchreib ich an den Miniſter Hardenberg, bei dem ich ſchon
einmal für einen Freund eine viel wichtigere Sache erlangt als ein 25
Amt. — Schreibe mir doch, wo der arme Samuel ſtekt und erkundige
dich. — Was machſt du und deine Frau? Im Oktober oder eher mach’
ich Gevatterſchaften, ich laſſe nämlich taufen. Wie viel haſt du
Kinder? 5 ſchrieb ich an Schukman. Ich wolte, du könteſt mich einmal
beſuchen. Im künftigen Jahr zieh’ ich dir näher. Lebe wohl Alter! 30
Grüſſe meine liebe Frau Schwägerin höflicher als du biſt. Schreibe
bald.
[195]Richter
Grüſſe die kleinen ꝛc. Vettern vom groſſen.
[Adr.] Sr. Hochedelgeboren dem königl. preuſſ. Rendanten H. J.
G. Richter in Sparnek bei Münchberg. 35
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |