Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.16) Nach Berlin schreibe nicht, da ich viel dahin einzuschliessen habe. 17) Gott sei mit dir! 342a. An Karoline Herder? [Weimar, 31. Jan. 1803?]5Guten Morgen, Gute! Gestern fand meine Läuferin Sie bei der R. Ich werde jezt himlischen Streusand nehmen. 343. An Karoline Richter. M. [vielmehr Weimar] d. Montag 31 J. 1803.Liebstes Wesen! Schon wieder schreib' ich. Hier in der guten15 344. An Böttiger. [Weimar, 31. Jan. 1803]Dreimal war ich bei Ihnen, ohne sagen zu können guten Morgen, 16) Nach Berlin ſchreibe nicht, da ich viel dahin einzuſchlieſſen habe. 17) Gott ſei mit dir! 342a. An Karoline Herder? [Weimar, 31. Jan. 1803?]5Guten Morgen, Gute! Geſtern fand meine Läuferin Sie bei der R. Ich werde jezt himliſchen Streuſand nehmen. 343. An Karoline Richter. M. [vielmehr Weimar] d. Montag 〈31 J.〉 1803.Liebſtes Weſen! Schon wieder ſchreib’ ich. Hier in der guten15 344. An Böttiger. [Weimar, 31. Jan. 1803]Dreimal war ich bei Ihnen, ohne ſagen zu können guten Morgen, <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0207" n="200"/> <list> <item>16) Nach Berlin ſchreibe nicht, da ich viel dahin einzuſchlieſſen<lb/> habe.</item><lb/> <item>17) Gott ſei mit dir!</item> </list> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>342<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Karoline Herder?</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 31. Jan. 1803?]</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Guten Morgen, Gute! Geſtern fand meine Läuferin Sie bei der<lb/> Frage nicht, wo der beſte Franken-Wein zu haben ſei. Sie brachte<lb/> mir alſo vergifteten und vergiftenden. Sagen Sie ihr gütig die<lb/><hi rendition="#g">ſicherſte</hi> Adreſſe. — Ich freue mich über dieſen Anfang unſers<lb/> Kourier- und Billetswechſels und noch mehr auf das <hi rendition="#aq">diner.</hi> —<lb n="10"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Ich werde jezt himliſchen Streuſand nehmen.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>343. An <hi rendition="#g">Karoline Richter.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">M.</hi> [vielmehr <hi rendition="#aq">Weimar</hi>] d. Montag 〈31 J.〉 1803.</hi> </dateline><lb/> <p>Liebſtes Weſen! Schon wieder ſchreib’ ich. Hier in der guten<lb n="15"/> <hi rendition="#aq">Künhold</hi> Stube wohn’ ich mit ihr und ihrem Manne — gerade die<lb/> worin wir das vorigemal waren — zuſammen. <hi rendition="#aq">Herders</hi> boten mir<lb/> ihre an, aber zu ſpät. Ich lebe froh bei <hi rendition="#aq">Herders,</hi> die unendlich froh<lb/> bei meiner Erſcheinung — die ſo aus dem Schnee heraus wuchs als<lb/> ein Schneeblümgen — auffuhren. Hier ſtehen Feſte nach Feſten auf.<lb n="20"/> Und doch da das hieſige Bier mir meines nicht erſezt und ich mich<lb/> zu dir und allem zu ſehr ſehne: ſo <hi rendition="#g">könt’</hi> es wohl ſein, daß ich nicht mit<lb/> nach <hi rendition="#aq">Rudolstadt</hi> gienge, ſondern Sontags oder Montags an deinem<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_223">[223]</ref></note>Hals ankäme. Zum Glük iſt die Kälte klein. Ich bringe dir viele Grüſſe<lb/> mit und ein neues Leben und Lieben. Wie mag es mit euch beiden<lb n="25"/> Guten ſtehen? Ich ſchreibe dies abends vor [der] Redoute, wor[ein]<lb/> ich gehe. Was wirſt du eben jezt thun, du meine Liebe? Pflege dich<lb/> und wär’ es nur, um wahr gegen die Hofnungen zu ſein, die du mir<lb/> gemacht. Gute Nacht, Liebe! Grüſſe unſere Freunde und Freun-<lb/> dinnen.<lb n="30"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>344. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 31. Jan. 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Dreimal war ich bei Ihnen, ohne ſagen zu können guten Morgen,<lb/> oder guten Abend! Ich ſchreibs alſo. Aber einmal giengs Ihnen eben<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [200/0207]
16) Nach Berlin ſchreibe nicht, da ich viel dahin einzuſchlieſſen
habe.
17) Gott ſei mit dir!
342a. An Karoline Herder?
[Weimar, 31. Jan. 1803?] 5
Guten Morgen, Gute! Geſtern fand meine Läuferin Sie bei der
Frage nicht, wo der beſte Franken-Wein zu haben ſei. Sie brachte
mir alſo vergifteten und vergiftenden. Sagen Sie ihr gütig die
ſicherſte Adreſſe. — Ich freue mich über dieſen Anfang unſers
Kourier- und Billetswechſels und noch mehr auf das diner. — 10
R.
Ich werde jezt himliſchen Streuſand nehmen.
343. An Karoline Richter.
M. [vielmehr Weimar] d. Montag 〈31 J.〉 1803.
Liebſtes Weſen! Schon wieder ſchreib’ ich. Hier in der guten 15
Künhold Stube wohn’ ich mit ihr und ihrem Manne — gerade die
worin wir das vorigemal waren — zuſammen. Herders boten mir
ihre an, aber zu ſpät. Ich lebe froh bei Herders, die unendlich froh
bei meiner Erſcheinung — die ſo aus dem Schnee heraus wuchs als
ein Schneeblümgen — auffuhren. Hier ſtehen Feſte nach Feſten auf. 20
Und doch da das hieſige Bier mir meines nicht erſezt und ich mich
zu dir und allem zu ſehr ſehne: ſo könt’ es wohl ſein, daß ich nicht mit
nach Rudolstadt gienge, ſondern Sontags oder Montags an deinem
Hals ankäme. Zum Glük iſt die Kälte klein. Ich bringe dir viele Grüſſe
mit und ein neues Leben und Lieben. Wie mag es mit euch beiden 25
Guten ſtehen? Ich ſchreibe dies abends vor [der] Redoute, wor[ein]
ich gehe. Was wirſt du eben jezt thun, du meine Liebe? Pflege dich
und wär’ es nur, um wahr gegen die Hofnungen zu ſein, die du mir
gemacht. Gute Nacht, Liebe! Grüſſe unſere Freunde und Freun-
dinnen. 30
[223]344. An Böttiger.
[Weimar, 31. Jan. 1803]
Dreimal war ich bei Ihnen, ohne ſagen zu können guten Morgen,
oder guten Abend! Ich ſchreibs alſo. Aber einmal giengs Ihnen eben
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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