Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.so. Hier send' ich erst 3 Ihrer Bücher -- weil man hinter und vor R. 345. An Böttiger. [Weimar, Anfang Febr. 1803]Nur das Nachschicken Ihres Laufers überredet mich vom Ernste10 346. An Herzog Georg von Meiningen. [224]20 [Kopie][Weimar, 4. Febr. 1803]Ob Sie gleich allen Geburtsfeiern nachreisen blos um der Ihrigen 347. An Emanuel. M[einingen] d. 11 Febr. 1803.Ich wil ein wenig Ihrem Briefe antworten, den ich noch nicht ge-30 ſo. Hier ſend’ ich erſt 3 Ihrer Bücher — weil man hinter und vor R. 345. An Böttiger. [Weimar, Anfang Febr. 1803]Nur das Nachſchicken Ihres Laufers überredet mich vom Ernſte10 346. An Herzog Georg von Meiningen. [224]20 [Kopie][Weimar, 4. Febr. 1803]Ob Sie gleich allen Geburtsfeiern nachreiſen blos um der Ihrigen 347. An Emanuel. M[einingen] d. 11 Febr. 1803.Ich wil ein wenig Ihrem Briefe antworten, den ich noch nicht ge-30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0208" n="201"/> ſo. Hier ſend’ ich erſt 3 Ihrer Bücher — weil man hinter und vor<lb/> einem Herzog nicht viel aufpacken darf — mit Dank und der Ver-<lb/> ſicherung zurük, daß bei 〈vor〉 meinem Mai-Ziehen von Meiningen<lb/> nach Koburg alle nachkommen. Haben Sie nicht der Gad Reiſe nach<lb/> Portugal oder die Fama — oder Eunomia — oder des [!] etwas für<lb n="5"/> einen noch zweitägigen Reſtanten? Gute Nacht!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>345. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, Anfang Febr. 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Nur das Nachſchicken Ihres Laufers überredet mich vom Ernſte<lb n="10"/> Ihrer Frage, obgleich am Ende auf eine, die ein Extrem betrift, die<lb/> Antwort ſo leicht iſt als auf die über das zweite, ob einer ein Duns iſt.<lb/><hi rendition="#aq">Herz</hi> hatte nach meiner Meinung ſeinen gröſten Ruf aus einem un-<lb/> bedeutendern Zeitalter abgeholt. Er ſchien mir in Philoſophie und<lb/> Arzeneikunde mit gemeiner Begreiflichkeit und Flachheit zufrieden zu<lb n="15"/> ſein und ſein Weg gieng, da er <hi rendition="#g">nur</hi> Talent hatte, nur breit, nicht tief.<lb/> Er war aber in ſeinen Glauben, daß alles Neue z. B. <hi rendition="#aq">Brown</hi> nur<lb/> etwas Altes ſei, durch die Schwere des Alters recht tief und bequem<lb/> eingeſunken und gelagert. <hi rendition="#aq">Hufeland</hi> ſteht über ihm. Gute Nacht.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>346. An <hi rendition="#g">Herzog Georg von Meiningen.</hi> <note place="right"><ref target="1922_Bd4_224">[224]</ref></note><lb n="20"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 4. Febr. 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Ob Sie gleich allen Geburtsfeiern nachreiſen blos um der Ihrigen<lb/> zu entfliehen: ſo gelingts Ihnen doch nicht ganz, wenn Sie aus dem<lb/> Lande, das heute dem Unſichtbaren wünſcht und dankt, einen mit-<lb/> nehmen, dem beglükte Menſchen eben ſo ſehr am Herzen liegen als be-<lb n="25"/> glückende. Mögen Sie immer beides zugleich ſein. Über das Doppel-<lb/> glük eines Lands und Fürſten ſich freuen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>347. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">M[einingen]</hi> d. 11 Febr. 1803.</hi> </dateline><lb/> <p>Ich wil ein wenig Ihrem Briefe antworten, den ich noch nicht ge-<lb n="30"/> leſen, weil er vermuthlich erſt aus Rudolſtadt abgeht, wohin ihn<lb/> meine <hi rendition="#aq">C.</hi> mir nachgeſchikt, indes ich gar nicht dahin dem Herzog<lb/> nachgegangen — aus Furcht der Schlos-Feſte und aus Sehnſucht nach<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [201/0208]
ſo. Hier ſend’ ich erſt 3 Ihrer Bücher — weil man hinter und vor
einem Herzog nicht viel aufpacken darf — mit Dank und der Ver-
ſicherung zurük, daß bei 〈vor〉 meinem Mai-Ziehen von Meiningen
nach Koburg alle nachkommen. Haben Sie nicht der Gad Reiſe nach
Portugal oder die Fama — oder Eunomia — oder des [!] etwas für 5
einen noch zweitägigen Reſtanten? Gute Nacht!
R.
345. An Böttiger.
[Weimar, Anfang Febr. 1803]
Nur das Nachſchicken Ihres Laufers überredet mich vom Ernſte 10
Ihrer Frage, obgleich am Ende auf eine, die ein Extrem betrift, die
Antwort ſo leicht iſt als auf die über das zweite, ob einer ein Duns iſt.
Herz hatte nach meiner Meinung ſeinen gröſten Ruf aus einem un-
bedeutendern Zeitalter abgeholt. Er ſchien mir in Philoſophie und
Arzeneikunde mit gemeiner Begreiflichkeit und Flachheit zufrieden zu 15
ſein und ſein Weg gieng, da er nur Talent hatte, nur breit, nicht tief.
Er war aber in ſeinen Glauben, daß alles Neue z. B. Brown nur
etwas Altes ſei, durch die Schwere des Alters recht tief und bequem
eingeſunken und gelagert. Hufeland ſteht über ihm. Gute Nacht.
346. An Herzog Georg von Meiningen. 20
[Weimar, 4. Febr. 1803]
Ob Sie gleich allen Geburtsfeiern nachreiſen blos um der Ihrigen
zu entfliehen: ſo gelingts Ihnen doch nicht ganz, wenn Sie aus dem
Lande, das heute dem Unſichtbaren wünſcht und dankt, einen mit-
nehmen, dem beglükte Menſchen eben ſo ſehr am Herzen liegen als be- 25
glückende. Mögen Sie immer beides zugleich ſein. Über das Doppel-
glük eines Lands und Fürſten ſich freuen.
347. An Emanuel.
M[einingen] d. 11 Febr. 1803.
Ich wil ein wenig Ihrem Briefe antworten, den ich noch nicht ge- 30
leſen, weil er vermuthlich erſt aus Rudolſtadt abgeht, wohin ihn
meine C. mir nachgeſchikt, indes ich gar nicht dahin dem Herzog
nachgegangen — aus Furcht der Schlos-Feſte und aus Sehnſucht nach
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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