Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.348. An Präsident von Thümmel in Altenburg. [Kopie][Meiningen, 18. Febr. 1803]Eine so lange Unsichtbarkeit und Stille kan nicht prosaisch matter [227] 349. An Ernst Wagner. [Kopie][Meiningen, 22. Febr. 1803]Das Werk läuft zu breit aus einander wie ein See -- wodurch es10 350. An Hofrat Spazier in Leipzig. [Kopie][Meiningen, 1. März 1803]Ein Theaterstük in klarem kritischem Scheidewasser zerlassen.15 351. An Emanuel. [Meiningen] d. 6. März 1803.Auf mein den 11. pass. abgelaufenes dunkelblaues Couvert habe Da ich warlich jezt nichts zu schreiben habe als eine Antwort auf 348. An Präſident von Thümmel in Altenburg. [Kopie][Meiningen, 18. Febr. 1803]Eine ſo lange Unſichtbarkeit und Stille kan nicht proſaiſch matter [227] 349. An Ernſt Wagner. [Kopie][Meiningen, 22. Febr. 1803]Das Werk läuft zu breit aus einander wie ein See — wodurch es10 350. An Hofrat Spazier in Leipzig. [Kopie][Meiningen, 1. März 1803]Ein Theaterſtük in klarem kritiſchem Scheidewaſſer zerlaſſen.15 351. An Emanuel. [Meiningen] d. 6. März 1803.Auf mein den 11. pass. abgelaufenes dunkelblaues Couvert habe Da ich warlich jezt nichts zu ſchreiben habe als eine Antwort auf <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0211" n="204"/> <div type="letter" n="1"> <head>348. An <hi rendition="#g">Präſident von Thümmel in Altenburg.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 18. Febr. 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Eine ſo lange Unſichtbarkeit und Stille kan nicht proſaiſch matter<lb/> unterbrochen werden als durch die Bitte ꝛc. — Im Mai zieh’ ich<lb/> nach <hi rendition="#aq">C[oburg]</hi> und alſo Ihrem Bruder ans Herz — Und der Himmel<lb n="5"/> geb’ Ihnen beiden, was er jezt hinter ſeinen Wolken verſpricht, den<lb/> Frühling.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd4_227">[227]</ref></note> 349. An <hi rendition="#g">Ernſt Wagner.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 22. Febr. 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Das Werk läuft zu breit aus einander wie ein See — wodurch es<lb n="10"/> romantiſch wird — anſtat eng und gerade nach einem Ziel wie ein<lb/> Flus — Misliebe —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>350. An <hi rendition="#g">Hofrat Spazier in Leipzig.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 1. März 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Ein Theaterſtük in klarem kritiſchem Scheidewaſſer zerlaſſen.<lb n="15"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>351. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">[Meiningen]</hi> d. 6. März 1803.</hi> </dateline><lb/> <p>Auf mein den 11. <hi rendition="#aq">pass.</hi> abgelaufenes dunkelblaues Couvert habe<lb/> zwar noch keine Antwort, wil aber hier doch wieder ſchreiben, um dem<lb/> Kammerrath <hi rendition="#aq">Holdefreund</hi> — bei dem Thieriot logierte — einen<lb n="20"/> Gefallen zu thun. Hundert und einige Gulden iſt ihm nämlich Anton<lb/> Meinel in Wonſiedel für ſchwarzen Barchent ſchuldig, welcher ſchon<lb/> ſeit geraumer Zeit verſtorben iſt, nämlich der Meinel. Vergeblich<lb/> mahnte ihn <hi rendition="#aq">H.</hi> in Kriegszeiten; die Wiener Bank, ſchrieb er zurük,<lb/> ſei ihm 8000 ſchuldig und er kriege noch nichts. Die Witwe ſchreibt<lb n="25"/> leztlich dem <hi rendition="#aq">H.,</hi> ſeit jener todt iſt, 8000 Schulden wären da und nichts<lb/> zu kriegen. <hi rendition="#aq">H.</hi> wil nun gern durch die 19<hi rendition="#sup">te</hi> Hand wiſſen, ob’s wahr iſt<lb/> oder vielmehr einen rechtſchaffenen, wenigſtens unpartheiiſchen<lb/> Advokaten in <hi rendition="#aq">Wonsiedel</hi> vorgeſchlagen haben, der alles an- und<lb/> verficht. Ich bitte Sie oder Otto, ihm in <hi rendition="#aq">W.</hi> einen <hi rendition="#aq">detto</hi> zuzuweiſen<lb n="30"/> durch mich.</p><lb/> <p>Da ich warlich jezt nichts zu ſchreiben habe als eine Antwort auf<lb/> Ihren Brief, der freilich erſt nachkomt: ſo laufe ſie voraus. Sehr<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [204/0211]
348. An Präſident von Thümmel in Altenburg.
[Meiningen, 18. Febr. 1803]
Eine ſo lange Unſichtbarkeit und Stille kan nicht proſaiſch matter
unterbrochen werden als durch die Bitte ꝛc. — Im Mai zieh’ ich
nach C[oburg] und alſo Ihrem Bruder ans Herz — Und der Himmel 5
geb’ Ihnen beiden, was er jezt hinter ſeinen Wolken verſpricht, den
Frühling.
349. An Ernſt Wagner.
[Meiningen, 22. Febr. 1803]
Das Werk läuft zu breit aus einander wie ein See — wodurch es 10
romantiſch wird — anſtat eng und gerade nach einem Ziel wie ein
Flus — Misliebe —
350. An Hofrat Spazier in Leipzig.
[Meiningen, 1. März 1803]
Ein Theaterſtük in klarem kritiſchem Scheidewaſſer zerlaſſen. 15
351. An Emanuel.
[Meiningen] d. 6. März 1803.
Auf mein den 11. pass. abgelaufenes dunkelblaues Couvert habe
zwar noch keine Antwort, wil aber hier doch wieder ſchreiben, um dem
Kammerrath Holdefreund — bei dem Thieriot logierte — einen 20
Gefallen zu thun. Hundert und einige Gulden iſt ihm nämlich Anton
Meinel in Wonſiedel für ſchwarzen Barchent ſchuldig, welcher ſchon
ſeit geraumer Zeit verſtorben iſt, nämlich der Meinel. Vergeblich
mahnte ihn H. in Kriegszeiten; die Wiener Bank, ſchrieb er zurük,
ſei ihm 8000 ſchuldig und er kriege noch nichts. Die Witwe ſchreibt 25
leztlich dem H., ſeit jener todt iſt, 8000 Schulden wären da und nichts
zu kriegen. H. wil nun gern durch die 19te Hand wiſſen, ob’s wahr iſt
oder vielmehr einen rechtſchaffenen, wenigſtens unpartheiiſchen
Advokaten in Wonsiedel vorgeſchlagen haben, der alles an- und
verficht. Ich bitte Sie oder Otto, ihm in W. einen detto zuzuweiſen 30
durch mich.
Da ich warlich jezt nichts zu ſchreiben habe als eine Antwort auf
Ihren Brief, der freilich erſt nachkomt: ſo laufe ſie voraus. Sehr
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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