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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

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159. An Fürstin Friederike von Solms in Ansbach.
[Kopie]

Möge eine Stelle darin Ihnen eine frohe Minute verlängern,
damit sein Glük grösser wäre als sein Recht.

160. An Wilhelmine Stubenrauch, Adelheid von Basse-5
witz und Minna Doerffer in Berlin.
[Kopie]

-- Ihre Seele habe nie etwas zu mässigen als Freuden -- Möge Ihr
Lebensweg keine Berge finden ausser solche mit der schönsten Aussicht --

*161. An Gleim. [97]10

Verehrtester! Würden öfters die Gebote der Liebe so auf silberne
Tafeln gegraben: so hielte sie der Gesezgeber leichter durch das Geben
und der Empfänger durch das Danken. Aber Sie sind zu gut, Einziger,
gegen mich und es so oft; was andere Dichter besingen, besingen Sie15
zwar auch, aber Sie thun es noch dazu. Ich kan Ihnen keinen Dank
geben, und Sie brauchen auch keinen als den, daß der Same aus Ihrer
Hand zur Blüte und Frucht gedeihe.

Ich wiederhole meine Bitte der Vorrede, daß man mein Glaubens-
bekentnis von dem des wilden, harten, aber doch ehrlichen Giannozzo20
trenne, denn ich lies ihn ja sogar mich selber anfallen.

Ich lebe hier an meinen geliebten Bergen und unter unbefangenen
Menschen und am reichen Herzen meiner Karoline seelig und stil.

Von mir erscheint jezt nichts, ausser zu Ostern der dritte Titan;
und in Jacobis Taschenbuch ein Aufsaz "Über den Tod in der zweiten25
Welt", oder über die Art der künftigen Unsterblichkeit.

Mögen Ihre Augen die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Sie von
alten Dichtern absondert! Und mögen so viele Freuden, nicht blos
aus Ihrem ewig jungen Herzen, sondern auch zu ihm kommen!
Und immer umgebe Sie Liebe!

J. P. Fr. Richter30
162. An Ahlefeldt.

Lieber Ahlefeldt! Ich danke dir für alle Briefe, die du mir ge-
schrieben und spediert hast. Meine Historien, aber nicht Gefahren

159. An Fürſtin Friederike von Solms in Ansbach.
[Kopie]

Möge eine Stelle darin Ihnen eine frohe Minute verlängern,
damit ſein Glük gröſſer wäre als ſein Recht.

160. An Wilhelmine Stubenrauch, Adelheid von Baſſe-5
witz und Minna Doerffer in Berlin.
[Kopie]

— Ihre Seele habe nie etwas zu mäſſigen als Freuden — Möge Ihr
Lebensweg keine Berge finden auſſer ſolche mit der ſchönſten Ausſicht —

*161. An Gleim. [97]10

Verehrteſter! Würden öfters die Gebote der Liebe ſo auf ſilberne
Tafeln gegraben: ſo hielte ſie der Geſezgeber leichter durch das Geben
und der Empfänger durch das Danken. Aber Sie ſind zu gut, Einziger,
gegen mich und es ſo oft; was andere Dichter beſingen, beſingen Sie15
zwar auch, aber Sie thun es noch dazu. Ich kan Ihnen keinen Dank
geben, und Sie brauchen auch keinen als den, daß der Same aus Ihrer
Hand zur Blüte und Frucht gedeihe.

Ich wiederhole meine Bitte der Vorrede, daß man mein Glaubens-
bekentnis von dem des wilden, harten, aber doch ehrlichen Giannozzo20
trenne, denn ich lies ihn ja ſogar mich ſelber anfallen.

Ich lebe hier an meinen geliebten Bergen und unter unbefangenen
Menſchen und am reichen Herzen meiner Karoline ſeelig und ſtil.

Von mir erſcheint jezt nichts, auſſer zu Oſtern der dritte Titan;
und in Jacobis Taſchenbuch ein Aufſaz „Über den Tod in der zweiten25
Welt“, oder über die Art der künftigen Unſterblichkeit.

Mögen Ihre Augen die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Sie von
alten Dichtern abſondert! Und mögen ſo viele Freuden, nicht blos
aus Ihrem ewig jungen Herzen, ſondern auch zu ihm kommen!
Und immer umgebe Sie Liebe!

J. P. Fr. Richter30
162. An Ahlefeldt.

Lieber Ahlefeldt! Ich danke dir für alle Briefe, die du mir ge-
ſchrieben und ſpediert haſt. Meine Hiſtorien, aber nicht Gefahren

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[85/0091] 159. An Fürſtin Friederike von Solms in Ansbach. Meiningen, 6. Juli 1801] Möge eine Stelle darin Ihnen eine frohe Minute verlängern, damit ſein Glük gröſſer wäre als ſein Recht. 160. An Wilhelmine Stubenrauch, Adelheid von Baſſe- 5 witz und Minna Doerffer in Berlin. [Meiningen, 6. (?) Juli 1801] — Ihre Seele habe nie etwas zu mäſſigen als Freuden — Möge Ihr Lebensweg keine Berge finden auſſer ſolche mit der ſchönſten Ausſicht — *161. An Gleim. 10 Meiningen d. 11. Jul. 1801. Verehrteſter! Würden öfters die Gebote der Liebe ſo auf ſilberne Tafeln gegraben: ſo hielte ſie der Geſezgeber leichter durch das Geben und der Empfänger durch das Danken. Aber Sie ſind zu gut, Einziger, gegen mich und es ſo oft; was andere Dichter beſingen, beſingen Sie 15 zwar auch, aber Sie thun es noch dazu. Ich kan Ihnen keinen Dank geben, und Sie brauchen auch keinen als den, daß der Same aus Ihrer Hand zur Blüte und Frucht gedeihe. Ich wiederhole meine Bitte der Vorrede, daß man mein Glaubens- bekentnis von dem des wilden, harten, aber doch ehrlichen Giannozzo 20 trenne, denn ich lies ihn ja ſogar mich ſelber anfallen. Ich lebe hier an meinen geliebten Bergen und unter unbefangenen Menſchen und am reichen Herzen meiner Karoline ſeelig und ſtil. Von mir erſcheint jezt nichts, auſſer zu Oſtern der dritte Titan; und in Jacobis Taſchenbuch ein Aufſaz „Über den Tod in der zweiten 25 Welt“, oder über die Art der künftigen Unſterblichkeit. Mögen Ihre Augen die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Sie von alten Dichtern abſondert! Und mögen ſo viele Freuden, nicht blos aus Ihrem ewig jungen Herzen, ſondern auch zu ihm kommen! Und immer umgebe Sie Liebe! J. P. Fr. Richter 30 162. An Ahlefeldt. Meiningen d. 12. Jul. 1801. Lieber Ahlefeldt! Ich danke dir für alle Briefe, die du mir ge- ſchrieben und ſpediert haſt. Meine Hiſtorien, aber nicht Gefahren

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/91>, abgerufen am 24.11.2024.