Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.662. An Cotta. Baireuth d. 7. Aug. 1812Noch hab' ich auf meinen langen Brief vom 10. Jul. mit 2 Auf- Ihr10 Jean Paul Fr. Richter 663. An Otto. [Bayreuth, Mitte August 1812]Guten Morgen, Alter! Es ist doch kein System nützlicher als 664. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Aug. 1812]Guten Morgen, guter Emanuel! Verzeihen Sie die Zögerung. 665. An Renate Otto in München. Baireuth d. 14. Aug. 1812Ein Briefchen, liebe Renate, ist auch ein Brief. Emanuel wird 662. An Cotta. Baireuth d. 7. Aug. 1812Noch hab’ ich auf meinen langen Brief vom 10. Jul. mit 2 Auf- Ihr10 Jean Paul Fr. Richter 663. An Otto. [Bayreuth, Mitte Auguſt 1812]Guten Morgen, Alter! Es iſt doch kein Syſtem nützlicher als 664. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Aug. 1812]Guten Morgen, guter Emanuel! Verzeihen Sie die Zögerung. 665. An Renate Otto in München. Baireuth d. 14. Aug. 1812Ein Briefchen, liebe Renate, iſt auch ein Brief. Emanuel wird <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0301" n="287"/> <div type="letter" n="1"> <head>662. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 7. Aug. 1812</hi> </dateline><lb/> <p>Noch hab’ ich auf meinen langen Brief vom 10. Jul. mit 2 Auf-<lb/> ſätzen keine Antwort von Ihnen erhalten. Dieſes unentſcheidende<lb/> Warten fällt mir deſto ſchwerer, da ich von Ihnen die pünktlichſten<lb n="5"/> Antworten, ſogar kurz vor der Meſſe, zu erhalten gewöhnt ge-<lb/> worden. Ich bitte Sie daher recht ſehr, mich aus dieſem ſo un-<lb/> angenehmen Schwanken durch eine Antwort mit umgehender Poſt<lb/> zu befreien.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb n="10"/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>663. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Mitte Auguſt 1812]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Es iſt doch kein Syſtem nützlicher als<lb/> mein Wart-Syſtem ſtatt des D’reinſchlag-Syſtems, welches erſtere<lb n="15"/> ich wenigſtens in der Ferne und brieflich beobachte. <hi rendition="#aq">Cotta</hi> willigt<lb/> in alles, nämlich in ähnliche Bedingungen bei der <hi rendition="#aq">Levana</hi> wie bei<lb/> der <hi rendition="#aq">Vorschule</hi> und ferner daß er bei Überſendung jedes Bandes die<lb/> muthmasliche Bogenhälfte zahlt. — Das politiſche Journal iſt von<lb/><hi rendition="#aq">Wagner.</hi><lb n="20"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>664. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Aug. 1812]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, guter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Verzeihen Sie die Zögerung.<lb/> Am Ende geb’ ich Ihnen ein Blättchen an <hi rendition="#aq">Renate</hi> mit. — Ich<lb/> freue mich auf Ihre Reiſefreude; und auch darauf, daß ich Sie alſo<lb n="25"/> gewiß dieſe Woche noch ſehe.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>665. An <hi rendition="#g">Renate Otto in München.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 14. Aug. 1812</hi> </dateline><lb/> <p>Ein Briefchen, liebe Renate, iſt auch ein Brief. <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> wird<lb/> Ihnen und Sie ihm mitten in den ausländiſchen Umgebungen frohe<lb n="30"/> einheimiſche Stunden reichen, von welchen ich wol einige Minuten<lb/> haben möchte. Sogar der Wolkenhimmel wird ihm günſtig ſein<lb/> und ein blaſſer Blau-Himmel werden, der erſt Ende September<lb/> wieder Wolken umthut. (Sie ſehen, ich prophezeie noch immer und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [287/0301]
662. An Cotta.
Baireuth d. 7. Aug. 1812
Noch hab’ ich auf meinen langen Brief vom 10. Jul. mit 2 Auf-
ſätzen keine Antwort von Ihnen erhalten. Dieſes unentſcheidende
Warten fällt mir deſto ſchwerer, da ich von Ihnen die pünktlichſten 5
Antworten, ſogar kurz vor der Meſſe, zu erhalten gewöhnt ge-
worden. Ich bitte Sie daher recht ſehr, mich aus dieſem ſo un-
angenehmen Schwanken durch eine Antwort mit umgehender Poſt
zu befreien.
Ihr 10
Jean Paul Fr. Richter
663. An Otto.
[Bayreuth, Mitte Auguſt 1812]
Guten Morgen, Alter! Es iſt doch kein Syſtem nützlicher als
mein Wart-Syſtem ſtatt des D’reinſchlag-Syſtems, welches erſtere 15
ich wenigſtens in der Ferne und brieflich beobachte. Cotta willigt
in alles, nämlich in ähnliche Bedingungen bei der Levana wie bei
der Vorschule und ferner daß er bei Überſendung jedes Bandes die
muthmasliche Bogenhälfte zahlt. — Das politiſche Journal iſt von
Wagner. 20
664. An Emanuel.
[Bayreuth, 13. Aug. 1812]
Guten Morgen, guter Emanuel! Verzeihen Sie die Zögerung.
Am Ende geb’ ich Ihnen ein Blättchen an Renate mit. — Ich
freue mich auf Ihre Reiſefreude; und auch darauf, daß ich Sie alſo 25
gewiß dieſe Woche noch ſehe.
665. An Renate Otto in München.
Baireuth d. 14. Aug. 1812
Ein Briefchen, liebe Renate, iſt auch ein Brief. Emanuel wird
Ihnen und Sie ihm mitten in den ausländiſchen Umgebungen frohe 30
einheimiſche Stunden reichen, von welchen ich wol einige Minuten
haben möchte. Sogar der Wolkenhimmel wird ihm günſtig ſein
und ein blaſſer Blau-Himmel werden, der erſt Ende September
wieder Wolken umthut. (Sie ſehen, ich prophezeie noch immer und
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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