Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

Bild:
<< vorherige Seite
479. An Präsident von Mann in München.
[Konzept]

Ihr Geschenk hätte einen frühern Dank verdient. Die Eos hat
nur wenige Wochenschriften (kaum zwei) neben sich, die mit ihr in
der Gründlichkeit wetteifern können, und diese Aurora gibt schon5
mehr Sonnenlicht als bloßen Farbenreiz. Wenn auch nicht ihre
Leserinnen, aber gewiß ihre Leser werden täglich zunehmen.


(Gerade vor Abschicken des meines Brief Blättchens trifft das
werthe Blättchen d[urch] E[inschluß?] ein. Wie gern erfüllt' ich10
schon jetzo den Wunsch eines kleinen Beitrags zur Eos, wenn nicht
eine vierfache Arbeit mich und meine wenigen Kräfte, da ich meine
Prose jetzo so langsam schreibe als andere ihre Poesie, umstrickt
hielte, nämlich die neue Ausgabe des Hesperus, Selber[leben]be-
schreibung, ein komischer dazu gehöriger Roman und der ge-15
wöhnliche Anfang des Morgenblatts, den ich immer bisher ge-
liefert und der leider immer lang ausfällt, weil ein kleiner mir zu
schwer fällt. Dafür werd' ich mein Ihnen gegebnes Wort, in Ihre
treffliche Eos Proben aus ... mit Freuden halten, sobald ich es für
den Druck vollendet habe.)20

Sobald ich von meiner Leben[be]schreibung die 2te Schreib-
Auflage gemacht haben werde -- denn jedes Buch schreib' ich 2mal --

480. An Julius von Yelin in München.
[Kopie]

Der Aufsatz selber spielt die Wendungen des Kaleidoskops nach.25

481. An Georg Reimer in Berlin.
[Kopie]

Es war gut, daß endlich Ihr lieber Brief anlangte. In eine
dreifache Arbeit verschlungen ließ [ich] im Erwarten Ihrer nähern
Erklärung den Hesperus ziemlich langsam gehen. Meine Änderungen30

479. An Präſident von Mann in München.
[Konzept]

Ihr Geſchenk hätte einen frühern Dank verdient. Die Eos hat
nur wenige Wochenſchriften (kaum zwei) neben ſich, die mit ihr in
der Gründlichkeit wetteifern können, und dieſe Aurora gibt ſchon5
mehr Sonnenlicht als bloßen Farbenreiz. Wenn auch nicht ihre
Leſerinnen, aber gewiß ihre Leſer werden täglich zunehmen.


(Gerade vor Abſchicken des 〈meines〉 Brief Blättchens trifft das
werthe Blättchen d[urch] E[inſchluß?] ein. Wie gern erfüllt’ ich10
ſchon jetzo den Wunſch eines kleinen Beitrags zur Eos, wenn nicht
eine vierfache Arbeit mich und meine wenigen Kräfte, da ich meine
Proſe jetzo ſo langſam ſchreibe als andere ihre Poeſie, umſtrickt
hielte, nämlich die neue Ausgabe des Heſperus, Selber[leben]be-
ſchreibung, ein komiſcher dazu gehöriger Roman und der ge-15
wöhnliche Anfang des Morgenblatts, den ich immer bisher ge-
liefert und der leider immer lang ausfällt, weil ein kleiner mir zu
ſchwer fällt. Dafür werd’ ich mein Ihnen gegebnes Wort, in Ihre
treffliche Eos Proben aus ... mit Freuden halten, ſobald ich es für
den Druck vollendet habe.)20

Sobald ich von meiner Leben[be]ſchreibung die 2te Schreib-
Auflage gemacht haben werde — denn jedes Buch ſchreib’ ich 2mal —

480. An Julius von Yelin in München.
[Kopie]

Der Aufſatz ſelber ſpielt die Wendungen des Kaleidoſkops nach.25

481. An Georg Reimer in Berlin.
[Kopie]

Es war gut, daß endlich Ihr lieber Brief anlangte. In eine
dreifache Arbeit verſchlungen ließ [ich] im Erwarten Ihrer nähern
Erklärung den Hesperus ziemlich langſam gehen. Meine Änderungen30

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0247" n="240"/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>479. An <hi rendition="#g">Prä&#x017F;ident von Mann in München.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Konzept]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 29. Nov. 1818]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Ihr Ge&#x017F;chenk hätte einen frühern Dank verdient. Die Eos hat<lb/>
nur wenige Wochen&#x017F;chriften (kaum zwei) neben &#x017F;ich, die mit ihr in<lb/>
der Gründlichkeit wetteifern können, und die&#x017F;e Aurora gibt &#x017F;chon<lb n="5"/>
mehr Sonnenlicht als bloßen Farbenreiz. Wenn auch nicht ihre<lb/>
Le&#x017F;erinnen, aber gewiß ihre Le&#x017F;er werden täglich zunehmen.</p><lb/>
        <div n="2">
          <dateline> <hi rendition="#right">Nach&#x017F;chrift 30 Nov.</hi> </dateline><lb/>
          <p>(Gerade vor Ab&#x017F;chicken des &#x2329;meines&#x232A; Brief Blättchens trifft das<lb/>
werthe Blättchen d[urch] E[in&#x017F;chluß?] ein. Wie gern erfüllt&#x2019; ich<lb n="10"/>
&#x017F;chon jetzo den Wun&#x017F;ch eines kleinen Beitrags zur Eos, wenn nicht<lb/>
eine vierfache Arbeit mich und meine wenigen Kräfte, da ich meine<lb/>
Pro&#x017F;e jetzo &#x017F;o lang&#x017F;am &#x017F;chreibe als andere ihre Poe&#x017F;ie, um&#x017F;trickt<lb/>
hielte, nämlich die neue Ausgabe des He&#x017F;perus, Selber[leben]be-<lb/>
&#x017F;chreibung, ein komi&#x017F;cher dazu gehöriger Roman und der ge-<lb n="15"/>
wöhnliche Anfang des Morgenblatts, den ich immer bisher ge-<lb/>
liefert und der leider immer lang ausfällt, weil ein kleiner mir zu<lb/>
&#x017F;chwer fällt. Dafür werd&#x2019; ich mein Ihnen gegebnes Wort, in Ihre<lb/>
treffliche Eos Proben aus ... mit Freuden halten, &#x017F;obald ich es für<lb/>
den Druck vollendet habe.)<lb n="20"/>
</p>
          <p>Sobald ich von meiner Leben[be]&#x017F;chreibung die 2<hi rendition="#sup">te</hi> <hi rendition="#g">Schreib-</hi><lb/>
Auflage gemacht haben werde &#x2014; denn jedes Buch &#x017F;chreib&#x2019; ich 2mal &#x2014;</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>480. An <hi rendition="#g">Julius von Yelin in München.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende Nov. 1818]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Der Auf&#x017F;atz &#x017F;elber &#x017F;pielt die Wendungen des Kaleido&#x017F;kops nach.<lb n="25"/>
</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>481. An <hi rendition="#g">Georg Reimer in Berlin.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 6. Dez. 1818]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Es war gut, daß endlich Ihr lieber Brief anlangte. In eine<lb/>
dreifache Arbeit ver&#x017F;chlungen ließ [ich] im Erwarten Ihrer nähern<lb/>
Erklärung den <hi rendition="#aq">Hesperus</hi> ziemlich lang&#x017F;am gehen. Meine Änderungen<lb n="30"/>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[240/0247] 479. An Präſident von Mann in München. [Bayreuth, 29. Nov. 1818] Ihr Geſchenk hätte einen frühern Dank verdient. Die Eos hat nur wenige Wochenſchriften (kaum zwei) neben ſich, die mit ihr in der Gründlichkeit wetteifern können, und dieſe Aurora gibt ſchon 5 mehr Sonnenlicht als bloßen Farbenreiz. Wenn auch nicht ihre Leſerinnen, aber gewiß ihre Leſer werden täglich zunehmen. Nachſchrift 30 Nov. (Gerade vor Abſchicken des 〈meines〉 Brief Blättchens trifft das werthe Blättchen d[urch] E[inſchluß?] ein. Wie gern erfüllt’ ich 10 ſchon jetzo den Wunſch eines kleinen Beitrags zur Eos, wenn nicht eine vierfache Arbeit mich und meine wenigen Kräfte, da ich meine Proſe jetzo ſo langſam ſchreibe als andere ihre Poeſie, umſtrickt hielte, nämlich die neue Ausgabe des Heſperus, Selber[leben]be- ſchreibung, ein komiſcher dazu gehöriger Roman und der ge- 15 wöhnliche Anfang des Morgenblatts, den ich immer bisher ge- liefert und der leider immer lang ausfällt, weil ein kleiner mir zu ſchwer fällt. Dafür werd’ ich mein Ihnen gegebnes Wort, in Ihre treffliche Eos Proben aus ... mit Freuden halten, ſobald ich es für den Druck vollendet habe.) 20 Sobald ich von meiner Leben[be]ſchreibung die 2te Schreib- Auflage gemacht haben werde — denn jedes Buch ſchreib’ ich 2mal — 480. An Julius von Yelin in München. [Bayreuth, Ende Nov. 1818] Der Aufſatz ſelber ſpielt die Wendungen des Kaleidoſkops nach. 25 481. An Georg Reimer in Berlin. [Bayreuth, 6. Dez. 1818] Es war gut, daß endlich Ihr lieber Brief anlangte. In eine dreifache Arbeit verſchlungen ließ [ich] im Erwarten Ihrer nähern Erklärung den Hesperus ziemlich langſam gehen. Meine Änderungen 30

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/247
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/247>, abgerufen am 21.11.2024.