Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.154. An Emanuel. [Bayreuth, 31. Jan. 1816]Guten Morgen, mein Emanuel! Am letzten Tage ihres vorigen 155. An Otto. [Bayreuth, 31. Jan. 1816]Guten Morgen, lieber Otto! Willst du so gut sein und mir heute10 156. An Buchhändler Campe in Nürnberg. [Kopie][Bayreuth, 8. Febr. 1816]Nürnberg allein bietet Ihnen deutsche Antiken genug an. *157. An Präsident Heim in Meiningen. Baireuth d. 19 Febr. 181620Mein guter Heim! Ich drücke Ihnen meinen Schmerz über den Richter 154. An Emanuel. [Bayreuth, 31. Jan. 1816]Guten Morgen, mein Emanuel! Am letzten Tage ihres vorigen 155. An Otto. [Bayreuth, 31. Jan. 1816]Guten Morgen, lieber Otto! Willſt du ſo gut ſein und mir heute10 156. An Buchhändler Campe in Nürnberg. [Kopie][Bayreuth, 8. Febr. 1816]Nürnberg allein bietet Ihnen deutſche Antiken genug an. *157. An Präſident Heim in Meiningen. Baireuth d. 19 Febr. 181620Mein guter Heim! Ich drücke Ihnen meinen Schmerz über den Richter <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0063" n="58"/> <div type="letter" n="1"> <head>154. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 31. Jan. 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein Emanuel! Am letzten Tage ihres vorigen<lb/> Jahrs ſchrieb mir die gute Königin; und gerade heute macht <hi rendition="#aq">Hilde-<lb/> brand</hi> meine Büſte für ſie. <hi rendition="#aq">Welden</hi> rieth es ihm. Andere Leute hier<lb n="5"/> wollen mich, wie ich höre, auch <hi rendition="#g">auf,</hi> wenn auch nicht <hi rendition="#g">an</hi> ihren<lb/> Tiſchen haben.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>155. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 31. Jan. 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Willſt du ſo gut ſein und mir heute<lb n="10"/> — nicht eben jetzo — den Kronos ſchicken, den Oeſtreicher wieder-<lb/> fodert. Die <hi rendition="#aq">L[iteratur] Zeitungen</hi> kannſt du noch 8 Tage behalten.<lb/> — Die Zwei: die Königin ſchrieb mir am letzten Tage ihres Jahres<lb/> für heute, und heute fing <hi rendition="#aq">Hildebrand</hi> meinen Kopf auf <hi rendition="#aq">Welden’s</hi><lb/> Rath für ſie zu machen an.<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>156. An <hi rendition="#g">Buchhändler Campe in Nürnberg.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 8. Febr. 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Nürnberg allein bietet Ihnen deutſche Antiken genug an.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*157. An <hi rendition="#g">Präſident Heim in Meiningen.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 19 Febr. 1816</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Mein guter Heim! Ich drücke Ihnen meinen Schmerz über den<lb/> Ihrigen nicht aus. Nur die Zeichen meiner Theilnahme will ich<lb/> Ihnen auf Ihr hartes, hartes Lager zuſchicken; — und dann zweitens<lb/> meinen heiligen Glauben, daß, wenn ein Menſch große weder durch<lb/> Herz noch Kopf verſchuldete Schmerzen trägt, derſelbe unendliche<lb n="25"/> Geiſt, der in uns das Verbot, unverſchuldete zu geben, gelegt, auch<lb/> ſelber dieſes anerſchaffne Geſetz befolgen müße — zumal da er nur<lb/> allein, aber kein Endlicher die vergütende Zukunft in der Gewalt hat,<lb/> — und daß daher Ihre lange Folterleiter nur eine ſpätere Himmel-<lb/> leiter zum Erſatze und Lohne werden müße. Und ſo ſcheid’ ich von<lb n="30"/> Ihnen, hochgeachteter und leidender Mann, zwar weinend, doch<lb/> hoffend; und ganz gewiß wird es einen Ort im All künftig geben,<lb/> wo Sie mir das Eintreffen meiner Hoffnung berichten.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [58/0063]
154. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. Jan. 1816]
Guten Morgen, mein Emanuel! Am letzten Tage ihres vorigen
Jahrs ſchrieb mir die gute Königin; und gerade heute macht Hilde-
brand meine Büſte für ſie. Welden rieth es ihm. Andere Leute hier 5
wollen mich, wie ich höre, auch auf, wenn auch nicht an ihren
Tiſchen haben.
155. An Otto.
[Bayreuth, 31. Jan. 1816]
Guten Morgen, lieber Otto! Willſt du ſo gut ſein und mir heute 10
— nicht eben jetzo — den Kronos ſchicken, den Oeſtreicher wieder-
fodert. Die L[iteratur] Zeitungen kannſt du noch 8 Tage behalten.
— Die Zwei: die Königin ſchrieb mir am letzten Tage ihres Jahres
für heute, und heute fing Hildebrand meinen Kopf auf Welden’s
Rath für ſie zu machen an. 15
156. An Buchhändler Campe in Nürnberg.
[Bayreuth, 8. Febr. 1816]
Nürnberg allein bietet Ihnen deutſche Antiken genug an.
*157. An Präſident Heim in Meiningen.
Baireuth d. 19 Febr. 1816 20
Mein guter Heim! Ich drücke Ihnen meinen Schmerz über den
Ihrigen nicht aus. Nur die Zeichen meiner Theilnahme will ich
Ihnen auf Ihr hartes, hartes Lager zuſchicken; — und dann zweitens
meinen heiligen Glauben, daß, wenn ein Menſch große weder durch
Herz noch Kopf verſchuldete Schmerzen trägt, derſelbe unendliche 25
Geiſt, der in uns das Verbot, unverſchuldete zu geben, gelegt, auch
ſelber dieſes anerſchaffne Geſetz befolgen müße — zumal da er nur
allein, aber kein Endlicher die vergütende Zukunft in der Gewalt hat,
— und daß daher Ihre lange Folterleiter nur eine ſpätere Himmel-
leiter zum Erſatze und Lohne werden müße. Und ſo ſcheid’ ich von 30
Ihnen, hochgeachteter und leidender Mann, zwar weinend, doch
hoffend; und ganz gewiß wird es einen Ort im All künftig geben,
wo Sie mir das Eintreffen meiner Hoffnung berichten.
Richter
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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