Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.die geistige und mimische Bedeutung der Lauter und Mitlauter nach Jean Paul Fr. Richter 184. An Emanuel.10 [Bayreuth, 26. Mai 1816]Guten Morgen, mein Emanuel! Wollen Sie mir nicht Wolkens 185. An Otto.15 [Bayreuth, 9. (?) Juni 1816]Guten Morgen, Lieber! -- Hier meinen Wetterpropheten, worin 186. In August Lewalds Stammbuch. [Kopie][Bayreuth, Mitte Juni 1816]Was ist einem Priester zweier Göttinnen, der Dichtkunst, welche die geiſtige und mimiſche Bedeutung der Lauter und Mitlauter nach Jean Paul Fr. Richter 184. An Emanuel.10 [Bayreuth, 26. Mai 1816]Guten Morgen, mein Emanuel! Wollen Sie mir nicht Wolkens 185. An Otto.15 [Bayreuth, 9. (?) Juni 1816]Guten Morgen, Lieber! — Hier meinen Wetterpropheten, worin 186. In Auguſt Lewalds Stammbuch. [Kopie][Bayreuth, Mitte Juni 1816]Was iſt einem Prieſter zweier Göttinnen, der Dichtkunſt, welche <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0075" n="70"/> die geiſtige und mimiſche Bedeutung der Lauter und Mitlauter nach<lb/> Fuldaiſcher Anſicht zu. — — Mein Papier iſt zu Ende und kaum bin<lb/> ich am Anfange. — Fahren Sie nur fort, Deutſch-Begeiſterter!<lb/> Wie wurden Campe’s Sprachreinigungen verlacht und verunreinigt!<lb/> — Und doch ſiegt er jetzo weiter. Sie werden noch weiter und breiter<lb n="5"/> ſiegen und auf Ihrem Grabe werden einſt deutſche Eichen ſtehen<lb/> und wurzeln. Jetzo aber kann Sie niemand belohnen als der Gott<lb/> in Ihnen und Gott über Ihnen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>184. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. Mai 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Wollen Sie mir nicht <hi rendition="#aq">Wolkens</hi><lb/> Brief und Zorn zurück ſchicken? — Geſtern hab’ ich an ihn geſchrie-<lb/> ben und ihm <hi rendition="#aq">Krause</hi> genannt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>185. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. (?) Juni 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Lieber! — Hier meinen Wetterpropheten, worin<lb/> Scherz und Ernſt ſchnell durcheinander laufen. Die mit grüner<lb/> [Dinte] durchſtrichne Nachſchrift hat meine <hi rendition="#aq">Emma</hi> hinzugethan,<lb/> deren Funken- und Bildergeiſt du im beigelegten Briefe noch ſtärker<lb n="20"/> findeſt. <hi rendition="#aq">Max</hi> ſollt ihn lieber haben. — Den <hi rendition="#aq">Merc. surv.</hi> kannſt du<lb/> ſogar ſtehlen, ſo wenig bemerkt <hi rendition="#aq">Hagen</hi> etwas; daher findet er auch<lb/> nichts. Ich will ſehen, ob er das verlangte Blatt findet. — Um den<lb/> Kronos will ich den Pfarrer bitten. — Bei <hi rendition="#aq">Rollwenzel</hi> war ich noch<lb/> nicht. — In <hi rendition="#aq">Culmbach</hi> iſt eine magnetiſche Prophetin.<lb n="25"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>186. In <hi rendition="#g">Auguſt Lewalds Stammbuch.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Mitte Juni 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Was iſt einem Prieſter zweier Göttinnen, der Dichtkunſt, welche<lb/> die Seelenwelt, und der Malerei, welche die Körperwelt verklärend<lb/> wiederholt, noch zu wünſchen? Blos ein Tempel, wo er ihnen un-<lb n="30"/> geſtört opfern darf.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [70/0075]
die geiſtige und mimiſche Bedeutung der Lauter und Mitlauter nach
Fuldaiſcher Anſicht zu. — — Mein Papier iſt zu Ende und kaum bin
ich am Anfange. — Fahren Sie nur fort, Deutſch-Begeiſterter!
Wie wurden Campe’s Sprachreinigungen verlacht und verunreinigt!
— Und doch ſiegt er jetzo weiter. Sie werden noch weiter und breiter 5
ſiegen und auf Ihrem Grabe werden einſt deutſche Eichen ſtehen
und wurzeln. Jetzo aber kann Sie niemand belohnen als der Gott
in Ihnen und Gott über Ihnen.
Jean Paul Fr. Richter
184. An Emanuel. 10
[Bayreuth, 26. Mai 1816]
Guten Morgen, mein Emanuel! Wollen Sie mir nicht Wolkens
Brief und Zorn zurück ſchicken? — Geſtern hab’ ich an ihn geſchrie-
ben und ihm Krause genannt.
185. An Otto. 15
[Bayreuth, 9. (?) Juni 1816]
Guten Morgen, Lieber! — Hier meinen Wetterpropheten, worin
Scherz und Ernſt ſchnell durcheinander laufen. Die mit grüner
[Dinte] durchſtrichne Nachſchrift hat meine Emma hinzugethan,
deren Funken- und Bildergeiſt du im beigelegten Briefe noch ſtärker 20
findeſt. Max ſollt ihn lieber haben. — Den Merc. surv. kannſt du
ſogar ſtehlen, ſo wenig bemerkt Hagen etwas; daher findet er auch
nichts. Ich will ſehen, ob er das verlangte Blatt findet. — Um den
Kronos will ich den Pfarrer bitten. — Bei Rollwenzel war ich noch
nicht. — In Culmbach iſt eine magnetiſche Prophetin. 25
186. In Auguſt Lewalds Stammbuch.
[Bayreuth, Mitte Juni 1816]
Was iſt einem Prieſter zweier Göttinnen, der Dichtkunſt, welche
die Seelenwelt, und der Malerei, welche die Körperwelt verklärend
wiederholt, noch zu wünſchen? Blos ein Tempel, wo er ihnen un- 30
geſtört opfern darf.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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