Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.und brauche also deinen nur bei Gelegenheit seiner Reinigung. -- Gute Nacht!5 229. An Otto. [Bayreuth, Okt. 1816?]Guten Tag, Alter! Nach deiner Arbeit war die meinige sehr 230. An Otto.25 [Bayreuth, Okt. 1816?]Guten Morgen, Alter! Graser und Fritsch hatten in der Har- und brauche alſo deinen nur bei Gelegenheit ſeiner Reinigung. — Gute Nacht!5 229. An Otto. [Bayreuth, Okt. 1816?]Guten Tag, Alter! Nach deiner Arbeit war die meinige ſehr 230. An Otto.25 [Bayreuth, Okt. 1816?]Guten Morgen, Alter! Graſer und Fritſch hatten in der Har- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0095" n="90"/> und brauche alſo deinen nur bei Gelegenheit ſeiner Reinigung. —<lb/> Wohin dachte <hi rendition="#aq">Emanuel,</hi> daß er mir 7 fl. für das Loos ungebeten<lb/> anbot? — Ich gab es aber nicht her, weil ich ein wenig Hoffnung<lb/> behalten wollte.</p><lb/> <p>Gute Nacht!<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>229. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Okt. 1816?]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Tag, Alter! Nach deiner Arbeit war die meinige ſehr<lb/> leicht; ich brauchte nur zu kürzen und zu <hi rendition="#g">ſtehlen;</hi> — und thats<lb/> redlich. An ſich hätteſt du recht gut mir meine Mühe erſparen<lb n="10"/> können durch deine ſchon gehabte; und ohne dieſe hätt ichs zehnmal<lb/> ſchlechter gemacht; denn mir wird dergleichen ſchwerer als dir, ſchon<lb/> wegen meiner wankenden Unwiſſenheit der Verhältniſſe. — Das<lb/> matte Baireut iſt nicht Deutſchland; alſo gehört für das Morgen-<lb/> blatt etwas Wichtigeres. Das an ſich Wichtige könnte ja eben ſo<lb n="15"/> gut umgekehrt das Morgenblatt aus der bair[euter] Zeitung<lb/> entlehnen. Die Hauptſache aber iſt, daß die Bürger ſelber eine<lb/> Freude haben ſollen, die ſie im Morgenblatt ſchon blos darum nicht<lb/> bekommen, weil ſie es ſelber nicht bekommen. — Ich ſuche mich<lb/> immer aus meiner ärmlichen Nachbarſchaft, wenn ich etwas ſchreibe,<lb n="20"/> dadurch zu erheben, daß ich mir denke, wie dieſe Nachbarſchaft<lb/> ungefähr in <hi rendition="#aq">Weimar</hi> oder <hi rendition="#aq">Berlin</hi> ausſehen möchte. — Noch etwas:<lb/><hi rendition="#aq">Graser</hi> ſagte mir vorgeſtern: was der Oberſt ſchickt, muß die Zeitung<lb/> ohne Weiteres aufnehmen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>230. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Okt. 1816?]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Graſer und Fritſch hatten in der <hi rendition="#aq">Har-<lb/> monie</hi> große Freude über den Bericht, deſſen größeres Verdienſt ich<lb/> bei Ihnen gerade zu dir zuſchrieb. — <hi rendition="#aq">F.</hi> ging ſogleich fort, um alles<lb/> zu beſorgen. Begierig bin ich, ob der heutige Bericht in der Zeitung<lb n="30"/> <hi rendition="#g">unſern</hi> verdrängen wird.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [90/0095]
und brauche alſo deinen nur bei Gelegenheit ſeiner Reinigung. —
Wohin dachte Emanuel, daß er mir 7 fl. für das Loos ungebeten
anbot? — Ich gab es aber nicht her, weil ich ein wenig Hoffnung
behalten wollte.
Gute Nacht! 5
229. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1816?]
Guten Tag, Alter! Nach deiner Arbeit war die meinige ſehr
leicht; ich brauchte nur zu kürzen und zu ſtehlen; — und thats
redlich. An ſich hätteſt du recht gut mir meine Mühe erſparen 10
können durch deine ſchon gehabte; und ohne dieſe hätt ichs zehnmal
ſchlechter gemacht; denn mir wird dergleichen ſchwerer als dir, ſchon
wegen meiner wankenden Unwiſſenheit der Verhältniſſe. — Das
matte Baireut iſt nicht Deutſchland; alſo gehört für das Morgen-
blatt etwas Wichtigeres. Das an ſich Wichtige könnte ja eben ſo 15
gut umgekehrt das Morgenblatt aus der bair[euter] Zeitung
entlehnen. Die Hauptſache aber iſt, daß die Bürger ſelber eine
Freude haben ſollen, die ſie im Morgenblatt ſchon blos darum nicht
bekommen, weil ſie es ſelber nicht bekommen. — Ich ſuche mich
immer aus meiner ärmlichen Nachbarſchaft, wenn ich etwas ſchreibe, 20
dadurch zu erheben, daß ich mir denke, wie dieſe Nachbarſchaft
ungefähr in Weimar oder Berlin ausſehen möchte. — Noch etwas:
Graser ſagte mir vorgeſtern: was der Oberſt ſchickt, muß die Zeitung
ohne Weiteres aufnehmen.
230. An Otto. 25
[Bayreuth, Okt. 1816?]
Guten Morgen, Alter! Graſer und Fritſch hatten in der Har-
monie große Freude über den Bericht, deſſen größeres Verdienſt ich
bei Ihnen gerade zu dir zuſchrieb. — F. ging ſogleich fort, um alles
zu beſorgen. Begierig bin ich, ob der heutige Bericht in der Zeitung 30
unſern verdrängen wird.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |