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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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237. An Otto.

Willst du nicht -- lieber Alter --, wir haben uns gar zu lange
nicht gesehen -- heute abends mich sehen, gerade an Emanuels
Freudentag? Wir dächten an ihn; und vernünftige Diskurse stellten5
sich von selber ein.

238. An Professor Wagner in Bayreuth.

Otto dankt Ihnen, H. Professor, recht sehr für das "Staats-
archiv", das er so lange andern Lesern nicht entziehen will bis er10
die Kongreßakten-Hefte, ohne welche jenes weniger brauchbar ist,
nur auf 2 Tage bekommt. Auch ich will Ihnen hiemit meine Ge-
neral-Danksagung für den ganzen literarischen Futterkasten bringen,
zu welchem gern Krause den Schlüssel allein hätte, ob er gleich mit
allen Musen nichts mehr zeugt als mit seiner Magd -- nämlich15
Inkognitos. Haben Sie Bouterwecks neueste Aesthetik zum
Überblättern?

239. An Emanuel.

Guten Morgen, lieber Emanuel! Mein armer Bruder, der20
Balbier, fand nach langem Herumirren endlich auf die sanfteste
Art in Meiernberg die längste Ruhe. Emma wird das Übrige er-
zählen. Am Donnerstag lass' ich ihn begraben. -- Beiliegende
Blätter bitt ich Sie mir morgen wieder zu geben.

240. An Emanuel.25

Wie erquicken Sie mich, guter Emanuel, durch solche Briefe --
und Geldgaben! Die letzte wurde an zwei Wittwen reich an --
Kindern schnell vertheilt, weil man keine Stunde die Noth länger
soll dauern lassen. -- Nach der Freude, selber zu geben, kommt so-30
gleich die, in fremdem Namen zu geben. -- Meine Emma soll Ihnen
das letzte Leben und Sterben Adams erzählen. -- Wann können
heute meine 3 Kinder zu Ihnen kommen?

237. An Otto.

Willſt du nicht — lieber Alter —, wir haben uns gar zu lange
nicht geſehen — heute abends mich ſehen, gerade an Emanuels
Freudentag? Wir dächten an ihn; und vernünftige Diſkurſe ſtellten5
ſich von ſelber ein.

238. An Profeſſor Wagner in Bayreuth.

Otto dankt Ihnen, H. Profeſſor, recht ſehr für das „Staats-
archiv“, das er ſo lange andern Leſern nicht entziehen will bis er10
die Kongreßakten-Hefte, ohne welche jenes weniger brauchbar iſt,
nur auf 2 Tage bekommt. Auch ich will Ihnen hiemit meine Ge-
neral-Dankſagung für den ganzen literariſchen Futterkaſten bringen,
zu welchem gern Krause den Schlüſſel allein hätte, ob er gleich mit
allen Muſen nichts mehr zeugt als mit ſeiner Magd — nämlich15
Inkognitos. Haben Sie Bouterwecks neueſte Aeſthetik zum
Überblättern?

239. An Emanuel.

Guten Morgen, lieber Emanuel! Mein armer Bruder, der20
Balbier, fand nach langem Herumirren endlich auf die ſanfteſte
Art in Meiernberg die längſte Ruhe. Emma wird das Übrige er-
zählen. Am Donnerſtag laſſ’ ich ihn begraben. — Beiliegende
Blätter bitt ich Sie mir morgen wieder zu geben.

240. An Emanuel.25

Wie erquicken Sie mich, guter Emanuel, durch ſolche Briefe —
und Geldgaben! Die letzte wurde an zwei Wittwen reich an —
Kindern ſchnell vertheilt, weil man keine Stunde die Noth länger
ſoll dauern laſſen. — Nach der Freude, ſelber zu geben, kommt ſo-30
gleich die, in fremdem Namen zu geben. — Meine Emma ſoll Ihnen
das letzte Leben und Sterben Adams erzählen. — Wann können
heute meine 3 Kinder zu Ihnen kommen?

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[94/0099] 237. An Otto. [Bayreuth, 26. Nov. 1816] Willſt du nicht — lieber Alter —, wir haben uns gar zu lange nicht geſehen — heute abends mich ſehen, gerade an Emanuels Freudentag? Wir dächten an ihn; und vernünftige Diſkurſe ſtellten 5 ſich von ſelber ein. 238. An Profeſſor Wagner in Bayreuth. [Bayreuth, 3. Dez. 1816] Otto dankt Ihnen, H. Profeſſor, recht ſehr für das „Staats- archiv“, das er ſo lange andern Leſern nicht entziehen will bis er 10 die Kongreßakten-Hefte, ohne welche jenes weniger brauchbar iſt, nur auf 2 Tage bekommt. Auch ich will Ihnen hiemit meine Ge- neral-Dankſagung für den ganzen literariſchen Futterkaſten bringen, zu welchem gern Krause den Schlüſſel allein hätte, ob er gleich mit allen Muſen nichts mehr zeugt als mit ſeiner Magd — nämlich 15 Inkognitos. Haben Sie Bouterwecks neueſte Aeſthetik zum Überblättern? 239. An Emanuel. [Bayreuth, 31. Dez. 1816. Dienstag] Guten Morgen, lieber Emanuel! Mein armer Bruder, der 20 Balbier, fand nach langem Herumirren endlich auf die ſanfteſte Art in Meiernberg die längſte Ruhe. Emma wird das Übrige er- zählen. Am Donnerſtag laſſ’ ich ihn begraben. — Beiliegende Blätter bitt ich Sie mir morgen wieder zu geben. 240. An Emanuel. 25 [Bayreuth, 31. Dez. 1816] Wie erquicken Sie mich, guter Emanuel, durch ſolche Briefe — und Geldgaben! Die letzte wurde an zwei Wittwen reich an — Kindern ſchnell vertheilt, weil man keine Stunde die Noth länger ſoll dauern laſſen. — Nach der Freude, ſelber zu geben, kommt ſo- 30 gleich die, in fremdem Namen zu geben. — Meine Emma ſoll Ihnen das letzte Leben und Sterben Adams erzählen. — Wann können heute meine 3 Kinder zu Ihnen kommen?

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/99>, abgerufen am 23.11.2024.