Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.171. An Friedrich Köppen in Landshut. [Kopie][Bayreuth, 24. April 1821]-- Beiden (Rezensionen) fehlt nichts als was bei andern das Schlech- 172. An Emanuel. [Bayreuth, 27. April 1821]15Guten Morgen, mein Alter! In Ihrem Briefe fand ich weiter nichts 173. An Emanuel. [Bayreuth, 28. April 1821]Mein Emanuel! Dank für die Worte der Lenzseele in Baden! -- R.30 174. An August Graf von Platen-Hallermünde in Erlangen. [Kopie][Bayreuth, 7. Mai 1821]Ihre Ghaselen las ich an dem Empfangtage sogleich 2 mal; und 171. An Friedrich Köppen in Landshut. [Kopie][Bayreuth, 24. April 1821]— Beiden (Rezenſionen) fehlt nichts als was bei andern das Schlech- 172. An Emanuel. [Bayreuth, 27. April 1821]15Guten Morgen, mein Alter! In Ihrem Briefe fand ich weiter nichts 173. An Emanuel. [Bayreuth, 28. April 1821]Mein Emanuel! Dank für die Worte der Lenzſeele in Baden! — R.30 174. An Auguſt Graf von Platen-Hallermünde in Erlangen. [Kopie][Bayreuth, 7. Mai 1821]Ihre Ghaſelen las ich an dem Empfangtage ſogleich 2 mal; und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0118" n="112"/> <div type="letter" n="1"> <head>171. An <hi rendition="#g">Friedrich Köppen in Landshut.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. April 1821]</hi> </dateline><lb/> <p>— Beiden (Rezenſionen) fehlt nichts als was bei andern das Schlech-<lb/> teſte iſt, bei Ihnen aber das Beſte — Länge ... Des ironiſchen Primas<lb/> Swift unhiſtoriſche Satiren ſind dem Volke jedes Volks ungenießbar. —<lb n="5"/> Leute 〈Leſer〉, welche in Ihrem Hörſaale die Stühle leichter vermiethen<lb/> als miethen könnten .. gegen Ihre erſte Klaſſe der Wörter, die ein S<lb/> im Genitiv haben und darum in der Vermählung eines behalten, hab’<lb/> ich nichts einzuwenden als mein ganzes Buch, das eben im Wörter-<lb/> Kopulieren — wie leider jetzo die hohen Wüſtlinge im Menſchen-<lb n="10"/> Verbinden — keine Rückſicht auf den Zeugefall annimmt. — Leben Sie<lb/> froh neben der frohmachenden Immer-Freundin und grüßen Sie ihr<lb/> Leſerin-Herz.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>172. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. April 1821]</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Guten Morgen, mein Alter! In Ihrem Briefe fand ich weiter nichts<lb/> als ein von Liebe überfließendes Herz. Ein ſolches Misdeuten aber<lb/> könnte mich abſchrecken von jeder Wendung, von einer ſcherzhaften<lb/> ohnehin. Höchſtens der Mitgebrauch der <hi rendition="#aq">Herderschen</hi> „Katze im Sacke“<lb/> möchte auffallen, aber doch nur der Katze, nicht mir.<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>173. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. April 1821]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Dank für die Worte der Lenzſeele in Baden! —<lb/> An <hi rendition="#aq">Cotta</hi> hab’ ich jetzo lange nichts zu ſchreiben, als bis ich meinen<lb/> Kalenderaufſatz ſchicke; wollen Sie aber eher? — Sie bitt’ ich recht ſehr<lb n="25"/> um eine Frage bei Albrecht: wie nämlich der Taufname meines erſten<lb/> Jugendfreundes <hi rendition="#aq">Oertel</hi> geheiſſen? — Sie vergeſſen eine ſolche Bitte am<lb/> wenigſten. — Der Zaubergeiſt des Frühlings, der jedes Leben verjüngt,<lb/> umwehe Sie, mein Geliebter, auf Ihrer Reiſe!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.<lb n="30"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>174. An <hi rendition="#g">Auguſt Graf von Platen-Hallermünde in Erlangen.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 7. Mai 1821]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihre <hi rendition="#g">Ghaſelen</hi> las ich an dem Empfangtage ſogleich 2 mal; und<lb/> ich kann ſie noch oft mit Vergnügen leſen. Eine ſchöne Begeiſterung bei<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0118]
171. An Friedrich Köppen in Landshut.
[Bayreuth, 24. April 1821]
— Beiden (Rezenſionen) fehlt nichts als was bei andern das Schlech-
teſte iſt, bei Ihnen aber das Beſte — Länge ... Des ironiſchen Primas
Swift unhiſtoriſche Satiren ſind dem Volke jedes Volks ungenießbar. — 5
Leute 〈Leſer〉, welche in Ihrem Hörſaale die Stühle leichter vermiethen
als miethen könnten .. gegen Ihre erſte Klaſſe der Wörter, die ein S
im Genitiv haben und darum in der Vermählung eines behalten, hab’
ich nichts einzuwenden als mein ganzes Buch, das eben im Wörter-
Kopulieren — wie leider jetzo die hohen Wüſtlinge im Menſchen- 10
Verbinden — keine Rückſicht auf den Zeugefall annimmt. — Leben Sie
froh neben der frohmachenden Immer-Freundin und grüßen Sie ihr
Leſerin-Herz.
172. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. April 1821] 15
Guten Morgen, mein Alter! In Ihrem Briefe fand ich weiter nichts
als ein von Liebe überfließendes Herz. Ein ſolches Misdeuten aber
könnte mich abſchrecken von jeder Wendung, von einer ſcherzhaften
ohnehin. Höchſtens der Mitgebrauch der Herderschen „Katze im Sacke“
möchte auffallen, aber doch nur der Katze, nicht mir. 20
173. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. April 1821]
Mein Emanuel! Dank für die Worte der Lenzſeele in Baden! —
An Cotta hab’ ich jetzo lange nichts zu ſchreiben, als bis ich meinen
Kalenderaufſatz ſchicke; wollen Sie aber eher? — Sie bitt’ ich recht ſehr 25
um eine Frage bei Albrecht: wie nämlich der Taufname meines erſten
Jugendfreundes Oertel geheiſſen? — Sie vergeſſen eine ſolche Bitte am
wenigſten. — Der Zaubergeiſt des Frühlings, der jedes Leben verjüngt,
umwehe Sie, mein Geliebter, auf Ihrer Reiſe!
R. 30
174. An Auguſt Graf von Platen-Hallermünde in Erlangen.
[Bayreuth, 7. Mai 1821]
Ihre Ghaſelen las ich an dem Empfangtage ſogleich 2 mal; und
ich kann ſie noch oft mit Vergnügen leſen. Eine ſchöne Begeiſterung bei
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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