Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.256. An Emanuel. [Bayreuth, 10. März 1822]Guten Morgen, mein Emanuel! Hier zwei bessere Briefe des 257. An Kirchenrath Kaiser in Bayreuth. Baireut d. 14ten März 182210Ich wiederhole meinen Dank -- so wie meine Bitte: verwenden und Ihr20 ergebenster Richter [Adr.] Herrn Kirchenrath Kaiser, Hochwürden. Mit 4 Unbüchern. 258. An Emanuel. [Bayreuth, 17. März 1822]25Guten Morgen, mein Emanuel! Hübschen Dank für das Conver- R.30 256. An Emanuel. [Bayreuth, 10. März 1822]Guten Morgen, mein Emanuel! Hier zwei beſſere Briefe des 257. An Kirchenrath Kaiſer in Bayreuth. Baireut d. 14ten März 182210Ich wiederhole meinen Dank — ſo wie meine Bitte: verwenden und Ihr20 ergebenſter Richter [Adr.] Herrn Kirchenrath Kaiser, Hochwürden. Mit 4 Unbüchern. 258. An Emanuel. [Bayreuth, 17. März 1822]25Guten Morgen, mein Emanuel! Hübſchen Dank für das Conver- R.30 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0164" n="157"/> <div type="letter" n="1"> <head>256. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. März 1822]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Hier zwei beſſere Briefe des<lb/> Satirikers. — Das Rückengeſuch auf Ihrem Billet ſah ich erſt geſtern<lb/> zufällig; daher bekommen Sie erſt heute meine Bittſchrift für <hi rendition="#aq">Heidel,</hi><lb n="5"/> die ich aus ſeiner von 10 engen, aber nicht geiſtloſen Folioſeiten deſtil-<lb/> lierte. — Da Sie an nichts ſo arm ſind als an — Zeit, ſo wie ich: ſo<lb/> ſollten Sie Ihr Bißchen Armuth nicht dem Kater Murr ſchenken.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>257. An <hi rendition="#g">Kirchenrath Kaiſer in Bayreuth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 14<hi rendition="#sup">ten</hi> März 1822</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Ich wiederhole meinen Dank — ſo wie meine Bitte: verwenden und<lb/> verſchwenden Sie ja nicht an dieſe eckle Nachgeburt des Katholiziſmus<lb/> mehre Augenblicke Ihrer ohnehin karg für die Bücher zugeſchnittenen<lb/> Zeit als etwan Ihr Amt zur Abwehr eines Einflußes auf uns verlangt. —<lb/> Wer wie ich nicht einmal den orthodoxen <hi rendition="#g">Apis</hi> verehrt, kann freilich<lb n="15"/> noch weniger die katholiſch-indiſche <hi rendition="#g">Kuh</hi> ausſtehen, mit deren Miſte<lb/> die Braminen Tempel ſcheuern und Stuben entſündigen, in welche ein<lb/> Europäer getreten. — Meine Morgenblättchen behalten Sie ſo lange<lb/> Sie wollen. Gute Familien-Nacht, guter Familien-Vater!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb n="20"/> ergebenſter<lb/> Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] Herrn Kirchenrath <hi rendition="#aq">Kaiser,</hi> Hochwürden. Mit 4 Unbüchern.</addrLine> </address> </trailer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>258. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 17. März 1822]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Hübſchen Dank für das Conver-<lb/> ſazionblatt, das wirklich das Wort ſeines Titels hält. Auch Sie<lb/> müſſen es durchfliegen. Was antwortet aber <hi rendition="#aq">Otto</hi> den Hamburgern<lb/> über den Handelverein?</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.<lb n="30"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [157/0164]
256. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. März 1822]
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier zwei beſſere Briefe des
Satirikers. — Das Rückengeſuch auf Ihrem Billet ſah ich erſt geſtern
zufällig; daher bekommen Sie erſt heute meine Bittſchrift für Heidel, 5
die ich aus ſeiner von 10 engen, aber nicht geiſtloſen Folioſeiten deſtil-
lierte. — Da Sie an nichts ſo arm ſind als an — Zeit, ſo wie ich: ſo
ſollten Sie Ihr Bißchen Armuth nicht dem Kater Murr ſchenken.
257. An Kirchenrath Kaiſer in Bayreuth.
Baireut d. 14ten März 1822 10
Ich wiederhole meinen Dank — ſo wie meine Bitte: verwenden und
verſchwenden Sie ja nicht an dieſe eckle Nachgeburt des Katholiziſmus
mehre Augenblicke Ihrer ohnehin karg für die Bücher zugeſchnittenen
Zeit als etwan Ihr Amt zur Abwehr eines Einflußes auf uns verlangt. —
Wer wie ich nicht einmal den orthodoxen Apis verehrt, kann freilich 15
noch weniger die katholiſch-indiſche Kuh ausſtehen, mit deren Miſte
die Braminen Tempel ſcheuern und Stuben entſündigen, in welche ein
Europäer getreten. — Meine Morgenblättchen behalten Sie ſo lange
Sie wollen. Gute Familien-Nacht, guter Familien-Vater!
Ihr 20
ergebenſter
Richter
[Adr.] Herrn Kirchenrath Kaiser, Hochwürden. Mit 4 Unbüchern.
258. An Emanuel.
[Bayreuth, 17. März 1822] 25
Guten Morgen, mein Emanuel! Hübſchen Dank für das Conver-
ſazionblatt, das wirklich das Wort ſeines Titels hält. Auch Sie
müſſen es durchfliegen. Was antwortet aber Otto den Hamburgern
über den Handelverein?
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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