Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.302. In K. C. Krauklings Stammbuch. Die niedrigen Freuden sind Eisblumen des Winters, welche vor dem [Spaltenumbruch]
Dresden d. 10 Jun. 1822 [Spaltenumbruch] Zum Andenken für den durch die höhern Blumen glücklichen Besitzer dieses Buchs. Jean Paul Fr. Richter 303. An Henriette von Ende in Dresden.10 Dresden d. 10 Jun. 1822Dank Ihrer zarten liebenden Theilnahme! Heute erwart ich meinen Ihr Richter *304. Ins Stammbuch von Therese aus dem Winkel. [Kopie?][Dresden, Juni 1822]20Zwei Sonntage. Die Malerei gibt der Welt verklärte Körper, die Musik verleiht ihr *305. In Agnes Tiecks Stammbuch. [Kopie?][Dresden, Juni 1822]Die ersten Worte des Menschen und die letzten Worte werden am30 302. In K. C. Krauklings Stammbuch. Die niedrigen Freuden ſind Eisblumen des Winters, welche vor dem [Spaltenumbruch]
Dresden d. 10 Jun. 1822 [Spaltenumbruch] Zum Andenken für den durch die höhern Blumen glücklichen Beſitzer dieſes Buchs. Jean Paul Fr. Richter 303. An Henriette von Ende in Dresden.10 Dresden d. 10 Jun. 1822Dank Ihrer zarten liebenden Theilnahme! Heute erwart ich meinen Ihr Richter *304. Ins Stammbuch von Thereſe aus dem Winkel. [Kopie?][Dresden, Juni 1822]20Zwei Sonntage. Die Malerei gibt der Welt verklärte Körper, die Muſik verleiht ihr *305. In Agnes Tiecks Stammbuch. [Kopie?][Dresden, Juni 1822]Die erſten Worte des Menſchen und die letzten Worte werden am30 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0194" n="186"/> <div type="letter" n="1"> <head>302. In K. C. <hi rendition="#g">Krauklings Stammbuch.</hi></head><lb/> <p>Die niedrigen Freuden ſind Eisblumen des Winters, welche vor dem<lb/> Sonnenlichte zerfließen und die keine neuen erzeugen; die geiſtigen<lb/> Freuden ſind lebendige Blumen, die erſt durch Licht und Wärme ent-<lb/> ſtehen und die ſich fortpflanzen.<lb n="5"/> </p> <closer> <cb/> <dateline> <hi rendition="#left"> <hi rendition="#aq">Dresden d. 10 Jun.</hi><lb/> <hi rendition="#right">1822</hi> </hi> </dateline><lb/> <cb/> <salute> <hi rendition="#right">Zum Andenken für den durch die<lb/> höhern Blumen glücklichen Beſitzer<lb/> dieſes Buchs.<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>303. An <hi rendition="#g">Henriette von Ende in Dresden.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Dresden</hi> d. 10 Jun. 1822</hi> </dateline><lb/> <p>Dank Ihrer zarten liebenden Theilnahme! Heute erwart ich meinen<lb/> Kutſcher. — <hi rendition="#aq">Herder</hi> iſt auf einer Reiſe. — Möge Ihnen die Vorſehung<lb/> meine ſchönen Stunden bei Ihnen durch das ſchönſte Echo zurückgeben.<lb/> Verzeihen Sie die Eile, da ich neben einem Beſuche ſchreibe. Friede,<lb n="15"/> Freude, Fortdauer Ihrem ganzen Zauberleben!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*304. Ins <hi rendition="#g">Stammbuch von Thereſe aus dem Winkel.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie?]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Dresden, Juni 1822]</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Zwei Sonntage.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Die Malerei gibt der Welt verklärte Körper, die Muſik verleiht ihr<lb/> verklärte Seelen und ſo entſteht aus dem Erdreich ein Himmelreich. Nie<lb/> vergeſſ’ ich, unvergeßliche Thereſe, die zwei Sonntage, wovon jeder<lb/> eine andere Welt mir öffnete und an denen Ihre Hände in dieſen Himmel<lb n="25"/> mich führten; und niemand kann Ihre Gabe belohnen als Ihr Herz und<lb/> ein fremdes, deſſen Freuden als Echo wieder zu Ihnen umkehren.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*305. In <hi rendition="#g">Agnes Tiecks Stammbuch.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie?]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Dresden, Juni 1822]</hi> </dateline><lb/> <p>Die erſten Worte des Menſchen und die letzten Worte werden am<lb n="30"/> wenigſten vergeſſen; darum will ich hier — wie manche Frau — das<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [186/0194]
302. In K. C. Krauklings Stammbuch.
Die niedrigen Freuden ſind Eisblumen des Winters, welche vor dem
Sonnenlichte zerfließen und die keine neuen erzeugen; die geiſtigen
Freuden ſind lebendige Blumen, die erſt durch Licht und Wärme ent-
ſtehen und die ſich fortpflanzen. 5
Dresden d. 10 Jun.
1822
Zum Andenken für den durch die
höhern Blumen glücklichen Beſitzer
dieſes Buchs.
Jean Paul Fr. Richter
303. An Henriette von Ende in Dresden. 10
Dresden d. 10 Jun. 1822
Dank Ihrer zarten liebenden Theilnahme! Heute erwart ich meinen
Kutſcher. — Herder iſt auf einer Reiſe. — Möge Ihnen die Vorſehung
meine ſchönen Stunden bei Ihnen durch das ſchönſte Echo zurückgeben.
Verzeihen Sie die Eile, da ich neben einem Beſuche ſchreibe. Friede, 15
Freude, Fortdauer Ihrem ganzen Zauberleben!
Ihr
Richter
*304. Ins Stammbuch von Thereſe aus dem Winkel.
[Dresden, Juni 1822] 20
Zwei Sonntage.
Die Malerei gibt der Welt verklärte Körper, die Muſik verleiht ihr
verklärte Seelen und ſo entſteht aus dem Erdreich ein Himmelreich. Nie
vergeſſ’ ich, unvergeßliche Thereſe, die zwei Sonntage, wovon jeder
eine andere Welt mir öffnete und an denen Ihre Hände in dieſen Himmel 25
mich führten; und niemand kann Ihre Gabe belohnen als Ihr Herz und
ein fremdes, deſſen Freuden als Echo wieder zu Ihnen umkehren.
*305. In Agnes Tiecks Stammbuch.
[Dresden, Juni 1822]
Die erſten Worte des Menſchen und die letzten Worte werden am 30
wenigſten vergeſſen; darum will ich hier — wie manche Frau — das
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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