Hier haben Sie von mir 200 fl.; aber meine Frau wünscht auch 700 fl. an den Mann zu bringen. Wollen Sie der Mann sein oder Uhlfeldern dazu machen, der sich schon neulich erboten, als das Geld aber noch preußisch war?
23. An Frau Josephine von Welden in Bayreuth.5
Verehrteste!
Wenn ein Menschenjahr vorübergezogen und dem Herzen oft zu viel mitgenommen: so läßt es ihm doch die guten Thaten übrig, -- die Schutzheiligen des nächsten --, welche nicht durch die Zeit, wie die Schmerzen, kleiner werden. Daher bedarf ein Herz wie das Ihrige,10 Verehrteste, zum Glücklichsein nur der Erinnerung. Alle unsere Wünsche für Sie können nur Wünsche für die Ihrigen sein; und diesen werde ein Jahr des Segens! -- Dann ist die Mutter und Gattin vom Himmel erhört und beglückt.
[Spaltenumbruch]Baireut d. 19. März 1820 [Spaltenumbruch]
Mit unwandelbarer Verehrung15 der Ihrige J. P. F. Richter
24. An Professor Wagner in Bayreuth?
[Bayreuth, 21. März 1820?]
Mein hochgeehrtester Freund! Warum noch körperlichen Geist zu20 Ihrer so herzlichen Theilnahme an mir? Ich danke kurz. Reden will ich desto mehr mit Ihnen.
Ihr treuer J. P. F. Richter
25. An Georg Reimer in Berlin.25
[Kopie][Bayreuth, 23. März 1820]
Ich danke Ihnen für die in voriger Woche erhaltene[n] Freiexemplare des 3ten und 4ten Hesperus. Aber immer wurden bei uns beiden die Freiexemplare -- sonst der leichteste Punkt der Verlagverträge -- Nachwehen. Vom Siebenkäs waren vergeblich 12 schreibpapierne be-30 dungen; so auch vom Hesperus. Als Sie mir vier druckpapierne des 1ten und 2ten Bandes des Hesperus schickten: so bat ich Sie um den Rest in schreibpapiernen; und ließ daher einige meiner Freunde auf diese
Hier haben Sie von mir 200 fl.; aber meine Frau wünſcht auch 700 fl. an den Mann zu bringen. Wollen Sie der Mann ſein oder Uhlfeldern dazu machen, der ſich ſchon neulich erboten, als das Geld aber noch preußiſch war?
23. An Frau Joſephine von Welden in Bayreuth.5
Verehrteſte!
Wenn ein Menſchenjahr vorübergezogen und dem Herzen oft zu viel mitgenommen: ſo läßt es ihm doch die guten Thaten übrig, — die Schutzheiligen des nächſten —, welche nicht durch die Zeit, wie die Schmerzen, kleiner werden. Daher bedarf ein Herz wie das Ihrige,10 Verehrteſte, zum Glücklichſein nur der Erinnerung. Alle unſere Wünſche für Sie können nur Wünſche für die Ihrigen ſein; und dieſen werde ein Jahr des Segens! — Dann iſt die Mutter und Gattin vom Himmel erhört und beglückt.
[Spaltenumbruch]Baireut d. 19. März 1820 [Spaltenumbruch]
Mit unwandelbarer Verehrung15 der Ihrige J. P. F. Richter
24. An Profeſſor Wagner in Bayreuth?
[Bayreuth, 21. März 1820?]
Mein hochgeehrteſter Freund! Warum noch körperlichen Geiſt zu20 Ihrer ſo herzlichen Theilnahme an mir? Ich danke kurz. Reden will ich deſto mehr mit Ihnen.
Ihr treuer J. P. F. Richter
25. An Georg Reimer in Berlin.25
[Kopie][Bayreuth, 23. März 1820]
Ich danke Ihnen für die in voriger Woche erhaltene[n] Freiexemplare des 3ten und 4ten Heſperus. Aber immer wurden bei uns beiden die Freiexemplare — ſonſt der leichteſte Punkt der Verlagverträge — Nachwehen. Vom Siebenkäs waren vergeblich 12 ſchreibpapierne be-30 dungen; ſo auch vom Heſperus. Als Sie mir vier druckpapierne des 1ten und 2ten Bandes des Heſperus ſchickten: ſo bat ich Sie um den Reſt in ſchreibpapiernen; und ließ daher einige meiner Freunde auf dieſe
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Hier haben Sie von mir 200 fl.; aber meine Frau wünſcht auch 700 fl.
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dazu machen, der ſich ſchon neulich erboten, als das Geld aber noch
preußiſch war?
23. An Frau Joſephine von Welden in Bayreuth. 5
Verehrteſte!
Wenn ein Menſchenjahr vorübergezogen und dem Herzen oft zu viel
mitgenommen: ſo läßt es ihm doch die guten Thaten übrig, — die
Schutzheiligen des nächſten —, welche nicht durch die Zeit, wie die
Schmerzen, kleiner werden. Daher bedarf ein Herz wie das Ihrige, 10
Verehrteſte, zum Glücklichſein nur der Erinnerung. Alle unſere Wünſche
für Sie können nur Wünſche für die Ihrigen ſein; und dieſen werde ein
Jahr des Segens! — Dann iſt die Mutter und Gattin vom Himmel
erhört und beglückt.
Baireut d. 19. März
1820
Mit unwandelbarer Verehrung 15
der Ihrige
J. P. F. Richter
24. An Profeſſor Wagner in Bayreuth?
[Bayreuth, 21. März 1820?]
Mein hochgeehrteſter Freund! Warum noch körperlichen Geiſt zu 20
Ihrer ſo herzlichen Theilnahme an mir? Ich danke kurz. Reden will
ich deſto mehr mit Ihnen.
Ihr treuer
J. P. F. Richter
25. An Georg Reimer in Berlin. 25
[Bayreuth, 23. März 1820]
Ich danke Ihnen für die in voriger Woche erhaltene[n] Freiexemplare
des 3ten und 4ten Heſperus. Aber immer wurden bei uns beiden die
Freiexemplare — ſonſt der leichteſte Punkt der Verlagverträge —
Nachwehen. Vom Siebenkäs waren vergeblich 12 ſchreibpapierne be- 30
dungen; ſo auch vom Heſperus. Als Sie mir vier druckpapierne des 1ten
und 2ten Bandes des Heſperus ſchickten: ſo bat ich Sie um den Reſt in
ſchreibpapiernen; und ließ daher einige meiner Freunde auf dieſe
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/20>, abgerufen am 16.07.2024.
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