Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.Aber doch bleibt mir und ihnen noch eine übrig, und sie ruht in dem 369. An Emil von Herder in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 6. April 1823]Für bloße 4 Absätze meines Aufsatzes an die Königin[?] bekam ich10 370. An Hofrat F. W. Jung in Mainz. [Kopie][Bayreuth, 6. April 1823]Faulthierpost der Buchhändler -- Dank für Torso -- machten mich 371. An Friedrich Köppen in Landshut. Baireut d. 10. März 1823Mein vortrefflicher Köppen! Aus dem anfänglichen Blättern in Aber doch bleibt mir und ihnen noch eine übrig, und ſie ruht in dem 369. An Emil von Herder in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 6. April 1823]Für bloße 4 Abſätze meines Aufſatzes an die Königin[?] bekam ich10 370. An Hofrat F. W. Jung in Mainz. [Kopie][Bayreuth, 6. April 1823]Faulthierpoſt der Buchhändler — Dank für Torſo — machten mich 371. An Friedrich Köppen in Landshut. Baireut d. 10. März 1823Mein vortrefflicher Köppen! Aus dem anfänglichen Blättern in <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0230" n="221"/> <p>Aber doch bleibt mir und ihnen noch eine übrig, und ſie ruht in dem<lb/> weichen warmen hohen Herzen unſerer Landes Mutter. Ihrer könig-<lb/> lichen Majeſtät vertraue ich meine kurze Zukunft und die längere der<lb/> Meinigen an und ich ſpreche meine Bitte nicht aus, weil ich weiß, daß<lb/> ſie in Ihrer ſchönen hohen Seele noch ſchöner ausgeſprochen wird. Den<lb n="5"/> Dank für die künftige Erhörung meiner Bitte bringt Ihrer Majeſtät<lb/> voraus ein ſterbendes Herz und die dann beglückten Herzen der Meinigen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>369. An <hi rendition="#g">Emil von Herder in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 6. April 1823]</hi> </dateline><lb/> <p>Für bloße 4 Abſätze meines Aufſatzes an die Königin[?] bekam ich<lb n="10"/> das Honorar von 6 Auſtern mit einem zu freigebigen Überſchuß von<lb/> 2 Auſtern, wovon die eine die Geberin und die andere den Korrektor<lb/> vorſtellen kann, der mir ein Wort wegkorrigierte... Verzeihen Sie,<lb/> daß ich Sie zu meinem <hi rendition="#aq">Curator absentis — gustus</hi> mache.... An<lb/> die Ihrigſte — Mit einem Auſterbänklein —<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>370. An <hi rendition="#g">Hofrat F. W. Jung in Mainz.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 6. April 1823]</hi> </dateline><lb/> <p>Faulthierpoſt der Buchhändler — Dank für Torſo — machten mich<lb/> zum frohen Leſer des Buchs. Aber die Leſegeſellſchaften werden durch<lb/> Mangel an hiſtoriſchem Intereſſe mehr dem abſtoßenden Pole näher<lb n="20"/> kommen, wie ich dem anziehenden.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>371. An <hi rendition="#g">Friedrich Köppen in Landshut.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 10. März 1823</hi> </dateline><lb/> <p>Mein vortrefflicher Köppen! Aus dem anfänglichen Blättern in<lb/> Ihren Briefen wurde — ungeachtet der vielen Bücher um mich her und<lb n="25"/> wider die Gewohnheit, immer das Geborgte zuerſt zu leſen — ein voll-<lb/> ſtändiges Leſen, den Anfang ausgenommen, der warten mag, bis ich in<lb/> der Offenbarung eine einzige höhere als hiſtoriſche Wahrheit oder etwas<lb/> zum Aufſchluße des ungeheu[e]rn Welträthſels antreffe. Am meiſten<lb/> hat mich Ihr vierter Brief erquickt, ſogar mit ſeiner Kühnheit, ob<lb n="30"/> Sie gleich dieſelbe metaphyſiſche Unvorſtellbarkeit eben ſo gut gegen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [221/0230]
Aber doch bleibt mir und ihnen noch eine übrig, und ſie ruht in dem
weichen warmen hohen Herzen unſerer Landes Mutter. Ihrer könig-
lichen Majeſtät vertraue ich meine kurze Zukunft und die längere der
Meinigen an und ich ſpreche meine Bitte nicht aus, weil ich weiß, daß
ſie in Ihrer ſchönen hohen Seele noch ſchöner ausgeſprochen wird. Den 5
Dank für die künftige Erhörung meiner Bitte bringt Ihrer Majeſtät
voraus ein ſterbendes Herz und die dann beglückten Herzen der Meinigen.
369. An Emil von Herder in Bayreuth.
[Bayreuth, 6. April 1823]
Für bloße 4 Abſätze meines Aufſatzes an die Königin[?] bekam ich 10
das Honorar von 6 Auſtern mit einem zu freigebigen Überſchuß von
2 Auſtern, wovon die eine die Geberin und die andere den Korrektor
vorſtellen kann, der mir ein Wort wegkorrigierte... Verzeihen Sie,
daß ich Sie zu meinem Curator absentis — gustus mache.... An
die Ihrigſte — Mit einem Auſterbänklein — 15
370. An Hofrat F. W. Jung in Mainz.
[Bayreuth, 6. April 1823]
Faulthierpoſt der Buchhändler — Dank für Torſo — machten mich
zum frohen Leſer des Buchs. Aber die Leſegeſellſchaften werden durch
Mangel an hiſtoriſchem Intereſſe mehr dem abſtoßenden Pole näher 20
kommen, wie ich dem anziehenden.
371. An Friedrich Köppen in Landshut.
Baireut d. 10. März 1823
Mein vortrefflicher Köppen! Aus dem anfänglichen Blättern in
Ihren Briefen wurde — ungeachtet der vielen Bücher um mich her und 25
wider die Gewohnheit, immer das Geborgte zuerſt zu leſen — ein voll-
ſtändiges Leſen, den Anfang ausgenommen, der warten mag, bis ich in
der Offenbarung eine einzige höhere als hiſtoriſche Wahrheit oder etwas
zum Aufſchluße des ungeheu[e]rn Welträthſels antreffe. Am meiſten
hat mich Ihr vierter Brief erquickt, ſogar mit ſeiner Kühnheit, ob 30
Sie gleich dieſelbe metaphyſiſche Unvorſtellbarkeit eben ſo gut gegen
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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