Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.438. An Karoline Richter in Dresden. [Unter einem Brief Emmas vom 18. Juni 1824]Geliebte Karoline! Das Uhrwerk der Haushaltung geht und schlägt R. 439. An Karoline Richter in Dresden. Baireut d. 25ten Jun. Freitags 182415Geliebte Karoline! Über deine Kränklichkeit bin ich hinter ihrer 438. An Karoline Richter in Dresden. [Unter einem Brief Emmas vom 18. Juni 1824]Geliebte Karoline! Das Uhrwerk der Haushaltung geht und ſchlägt R. 439. An Karoline Richter in Dresden. Baireut d. 25ten Jun. 〈Freitags〉 182415Geliebte Karoline! Über deine Kränklichkeit bin ich hinter ihrer <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0273" n="261"/> <div type="letter" n="1"> <head>438. An <hi rendition="#g">Karoline Richter in Dresden.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Unter einem Brief Emmas vom 18. Juni 1824]</hi> </dateline><lb/> <byline>Eiligſt Nachmitt.</byline><lb/> <p>Geliebte Karoline! Das Uhrwerk der Haushaltung geht und ſchlägt<lb/> vortrefflich wie du es aufgezogen. — <hi rendition="#aq">Emma</hi> macht alles recht gut. —<lb n="5"/> Meine Geſundheit iſt ganz hergeſtellt; nur die Augen warten ſehnſüchtig<lb/> auf Wellers Rath. Deine erſte Sendung ſei zu <hi rendition="#aq">Foerster,</hi> den bezahle. —<lb/> Ich habe eigentlich nichts zu wünſchen als noch eine Liebe mehr in der<lb/> Nähe. — Wir ſprechen oft mit Sehnſucht von dir. Möge dir Gott bei<lb/> ſo entgegengeſetzten Möglichkeiten einen offnen Himmel finden laſſen,<lb n="10"/> ſtatt etwas anderes offnem. — Grüße die verehrte <hi rendition="#aq">Ende</hi> und die Dei-<lb/> nigen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>439. An <hi rendition="#g">Karoline Richter in Dresden.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut d. 25<hi rendition="#sup">ten</hi> Jun.</hi> 〈Freitags〉 1824</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Geliebte Karoline! Über deine Kränklichkeit bin ich hinter ihrer<lb/> Heilung erſchrocken. Laſſe dich doch nicht zu ſehr aufopfern und denke<lb/> wenigſtens an die lieben Kinder, da du nach meiner Schmerzempfindung<lb/> nichts frageſt, indem du wieder den mir ſo verhaßten und undankbaren<lb/> Wunſch zu ſterben, der alles mein Thun und Lieben für nichtig erklärt,<lb n="20"/> in deinem Briefe wieder geäußert. Gott wird dir jetzo ſchon durch deine<lb/> Freundinnen heitere Abende geben. Grüße <hi rendition="#aq">Tieck</hi> und <hi rendition="#aq">Böttiger,</hi> auch<lb/><hi rendition="#aq">Ammon</hi> recht von mir. — Die Feenwohnung der Fr. v. <hi rendition="#aq">Ende</hi> wird<lb/> dich begeiſtern. Dürft’ ich mir doch wieder von ihr, ohne undankbar und<lb/> unverſchämt zu ſein, einen engliſchen, und zwar <hi rendition="#g">weichen</hi> Bleiſtift<lb n="25"/> wünſchen! — Ich bin als Widerſpiel deiner Schweſter, geſund bis blos<lb/> auf die Augen, über deren annahenden ſchwarzen Staar (nicht grauen)<lb/> ich zuletzt mit <hi rendition="#aq">Weller</hi> korreſpondieren möchte. <hi rendition="#aq">Walters</hi> Mittel bei der<lb/> Fr. <hi rendition="#aq">v. Knebel,</hi> den Kirſchlorbeerextrakt äußerlich, werd’ ich, wenn er<lb/> nicht etwas anderes anräth, gebrauchen. — Minna hat mehr Lebens-<lb n="30"/> kraft, wie ihr Geiſt beweiſet, als du glaubſt und die Monate bis Ok-<lb/> tober, aber noch mehr ein ander[er] Arzt und gar der Magnetiſmus ver-<lb/> ſprechen ihr viel. — Schade ihr nur nicht durch vieles Sprechenmachen.<lb/> — Ich ſchicke dir <hi rendition="#aq">Mahlmanns</hi> ganzen Brief, der wenigſtens meine<lb/> Bemerkung über <hi rendition="#aq">Richards</hi> Unfleiß beſtätigt. — Billig laſſen die<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [261/0273]
438. An Karoline Richter in Dresden.
[Unter einem Brief Emmas vom 18. Juni 1824]
Eiligſt Nachmitt.
Geliebte Karoline! Das Uhrwerk der Haushaltung geht und ſchlägt
vortrefflich wie du es aufgezogen. — Emma macht alles recht gut. — 5
Meine Geſundheit iſt ganz hergeſtellt; nur die Augen warten ſehnſüchtig
auf Wellers Rath. Deine erſte Sendung ſei zu Foerster, den bezahle. —
Ich habe eigentlich nichts zu wünſchen als noch eine Liebe mehr in der
Nähe. — Wir ſprechen oft mit Sehnſucht von dir. Möge dir Gott bei
ſo entgegengeſetzten Möglichkeiten einen offnen Himmel finden laſſen, 10
ſtatt etwas anderes offnem. — Grüße die verehrte Ende und die Dei-
nigen.
R.
439. An Karoline Richter in Dresden.
Baireut d. 25ten Jun. 〈Freitags〉 1824 15
Geliebte Karoline! Über deine Kränklichkeit bin ich hinter ihrer
Heilung erſchrocken. Laſſe dich doch nicht zu ſehr aufopfern und denke
wenigſtens an die lieben Kinder, da du nach meiner Schmerzempfindung
nichts frageſt, indem du wieder den mir ſo verhaßten und undankbaren
Wunſch zu ſterben, der alles mein Thun und Lieben für nichtig erklärt, 20
in deinem Briefe wieder geäußert. Gott wird dir jetzo ſchon durch deine
Freundinnen heitere Abende geben. Grüße Tieck und Böttiger, auch
Ammon recht von mir. — Die Feenwohnung der Fr. v. Ende wird
dich begeiſtern. Dürft’ ich mir doch wieder von ihr, ohne undankbar und
unverſchämt zu ſein, einen engliſchen, und zwar weichen Bleiſtift 25
wünſchen! — Ich bin als Widerſpiel deiner Schweſter, geſund bis blos
auf die Augen, über deren annahenden ſchwarzen Staar (nicht grauen)
ich zuletzt mit Weller korreſpondieren möchte. Walters Mittel bei der
Fr. v. Knebel, den Kirſchlorbeerextrakt äußerlich, werd’ ich, wenn er
nicht etwas anderes anräth, gebrauchen. — Minna hat mehr Lebens- 30
kraft, wie ihr Geiſt beweiſet, als du glaubſt und die Monate bis Ok-
tober, aber noch mehr ein ander[er] Arzt und gar der Magnetiſmus ver-
ſprechen ihr viel. — Schade ihr nur nicht durch vieles Sprechenmachen.
— Ich ſchicke dir Mahlmanns ganzen Brief, der wenigſtens meine
Bemerkung über Richards Unfleiß beſtätigt. — Billig laſſen die 35
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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