Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.Zeichen, wie nöthig mir Gläser-Beistand ist. Ich grüße herzlich Ihren Ihr alter Freund Jean Paul Fr. Richter *461. An Joseph Max in Breslau.5 Baireut d. 13. Nov. 1824In dem größern Werke, wovon Sie sprechen, macht meine Bio- Ohne Sie hätt' ich nicht einmal diese "Bücherschau" gegeben, Schon vor mehren Jahren hätt' ich einen neuen Band der Herbst- -- Ich bin dem kaufmännischen Bieten hinauf und hinab wol ent- Herzlichen Dank für Ihre Verlaggaben, wovon die 1001 Nacht Mit alter Liebe und Hochachtung etc. *462. An C. Fr. Kunz in Bamberg. [Diktiert]Baireut d. 26 Nov. 1824Mein rechtes Auge ahmet seinem staarblinden Nachbar so sehr nach, Zeichen, wie nöthig mir Gläſer-Beiſtand iſt. Ich grüße herzlich Ihren Ihr alter Freund Jean Paul Fr. Richter *461. An Joſeph Max in Breslau.5 Baireut d. 13. Nov. 1824In dem größern Werke, wovon Sie ſprechen, macht meine Bio- Ohne Sie hätt’ ich nicht einmal dieſe „Bücherſchau“ gegeben, Schon vor mehren Jahren hätt’ ich einen neuen Band der Herbſt- — Ich bin dem kaufmänniſchen Bieten hinauf und hinab wol ent- Herzlichen Dank für Ihre Verlaggaben, wovon die 1001 Nacht Mit alter Liebe und Hochachtung ꝛc. *462. An C. Fr. Kunz in Bamberg. [Diktiert]Baireut d. 26 Nov. 1824Mein rechtes Auge ahmet ſeinem ſtaarblinden Nachbar ſo ſehr nach, <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0284" n="272"/> Zeichen, wie nöthig mir Gläſer-Beiſtand iſt. Ich grüße herzlich Ihren<lb/> guten Chriſtoph. Es gehe Ihnen allen wohl!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr alter Freund<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*461. An <hi rendition="#g">Joſeph Max in Breslau.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 13. Nov. 1824</hi> </dateline><lb/> <p>In dem größern Werke, wovon Sie ſprechen, macht meine Bio-<lb/> graphie nur einen Theil des meine jetzigen Schätze erbenden Ganzen<lb/> aus. Aber der Titel fodert noch ein langes Wählen. Und ach! meine<lb/> entnervten Augen werden mir trotz der Geſundheit meiner geiſtigen<lb n="10"/> Kräfte, den Weg zur Ausarbeitung eines Werks, auf das ich mich ſchon<lb/> ſeit Jahren freue, langſam, langſam zurücklegen laſſen. —</p><lb/> <p>Ohne Sie hätt’ ich nicht einmal dieſe „<hi rendition="#g">Bücherſchau</hi>“ gegeben,<lb/> welche mich jetzo ſchon wegen der bloßen Rezenſion von <hi rendition="#aq">Mdme Staels<lb/> Allemagne,</hi> deren Gehalt das Publikum mehr hätte auswägen ſollen,<lb n="15"/> befriedigt und freut. —</p><lb/> <p>Schon vor mehren Jahren hätt’ ich einen neuen Band der Herbſt-<lb/> blumine geben können, wenn ich meine Hauptarbeiten gern unterbräche.<lb/> Am Ende geb’ ich vielleicht gar keinen mehr, ſondern Ihnen unter einem<lb/> neuen Titel eine reſtierende Sammlung, aus Morgenblatt und Damen-<lb n="20"/> kalender.</p><lb/> <p>— Ich bin dem kaufmänniſchen Bieten hinauf und hinab wol ent-<lb/> wöhnt, zumal da ich immer billige Foderungen zu machen glaube —<lb/> höchſtens früher unbillige gegen mich; findet aber Ihr Gewiſſen —<lb/> ungeachtet des Zuſatzes, den ich dem Titel und der Vorrede um der<lb n="25"/> Wahrheit und des Abſatzes Willen gegeben — den 5<hi rendition="#sup">ten</hi> <hi rendition="#aq">Ld.</hi> zuviel:<lb/> ſo bleib’ er denn weg.</p><lb/> <p>Herzlichen Dank für Ihre Verlaggaben, wovon die 1001 Nacht<lb/> — auch für den großen Monteſquieu ein Schoosbuch — die wahre<lb/> Weihnachtgabe für — Männer ſind.<lb n="30"/> </p> <p>Mit alter Liebe und Hochachtung ꝛc.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*462. An C. <hi rendition="#g">Fr. Kunz in Bamberg.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Diktiert]</note> <dateline> <hi rendition="#right">Baireut d. 26 Nov. 1824</hi> </dateline><lb/> <p>Mein rechtes Auge ahmet ſeinem ſtaarblinden Nachbar ſo ſehr nach,<lb/> daß ich jetzo nur hinter Brillen ſchreiben, und bei Lichte nur mit ihnen<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [272/0284]
Zeichen, wie nöthig mir Gläſer-Beiſtand iſt. Ich grüße herzlich Ihren
guten Chriſtoph. Es gehe Ihnen allen wohl!
Ihr alter Freund
Jean Paul Fr. Richter
*461. An Joſeph Max in Breslau. 5
Baireut d. 13. Nov. 1824
In dem größern Werke, wovon Sie ſprechen, macht meine Bio-
graphie nur einen Theil des meine jetzigen Schätze erbenden Ganzen
aus. Aber der Titel fodert noch ein langes Wählen. Und ach! meine
entnervten Augen werden mir trotz der Geſundheit meiner geiſtigen 10
Kräfte, den Weg zur Ausarbeitung eines Werks, auf das ich mich ſchon
ſeit Jahren freue, langſam, langſam zurücklegen laſſen. —
Ohne Sie hätt’ ich nicht einmal dieſe „Bücherſchau“ gegeben,
welche mich jetzo ſchon wegen der bloßen Rezenſion von Mdme Staels
Allemagne, deren Gehalt das Publikum mehr hätte auswägen ſollen, 15
befriedigt und freut. —
Schon vor mehren Jahren hätt’ ich einen neuen Band der Herbſt-
blumine geben können, wenn ich meine Hauptarbeiten gern unterbräche.
Am Ende geb’ ich vielleicht gar keinen mehr, ſondern Ihnen unter einem
neuen Titel eine reſtierende Sammlung, aus Morgenblatt und Damen- 20
kalender.
— Ich bin dem kaufmänniſchen Bieten hinauf und hinab wol ent-
wöhnt, zumal da ich immer billige Foderungen zu machen glaube —
höchſtens früher unbillige gegen mich; findet aber Ihr Gewiſſen —
ungeachtet des Zuſatzes, den ich dem Titel und der Vorrede um der 25
Wahrheit und des Abſatzes Willen gegeben — den 5ten Ld. zuviel:
ſo bleib’ er denn weg.
Herzlichen Dank für Ihre Verlaggaben, wovon die 1001 Nacht
— auch für den großen Monteſquieu ein Schoosbuch — die wahre
Weihnachtgabe für — Männer ſind. 30
Mit alter Liebe und Hochachtung ꝛc.
*462. An C. Fr. Kunz in Bamberg.
Baireut d. 26 Nov. 1824
Mein rechtes Auge ahmet ſeinem ſtaarblinden Nachbar ſo ſehr nach,
daß ich jetzo nur hinter Brillen ſchreiben, und bei Lichte nur mit ihnen 35
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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