Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Absch. von Anlegung und Gründung
Zeit in dem Kasten gelegen hat, wird zum Vorschein
kommen, weil man damit gewinnen kann. Dieses
wird in alle Gewerbe seinen Einfluß haben. Die Jn-
teressen werden fallen und fleißige Leute werden gar keine
Mühe haben Geld zu bekommen, ihr Gewerbe zu ver-
grössern und mehr zu gewinnen. Kurz, es ist schwehr-
lich ein anderes Mittel, das gründlich und zuverläßig
ist. Alle andere Projecte, denen Manufacturiers
Verlag zu verschaffen, werden auf Chimären hinaus-
laufen und in der Ausübung unthunlich befunden
werden.

Verschiede-
ne andere
Umstände
des Manu-
facturhau-
ses.

Da dieses Hauptstück ohnedem stark anwächst; so
kann ich mich nicht in alle besondere Einrichtungen und
Umstände eines solchen Manufacturhauses einlaßen.
So viel will ich nur noch erinnern, daß aus eben den
Gründen, warum ich die Anlegung der Manufacturen
in der Residenzstadt widerrathen habe, auch das Ma-
nufacturhaus nicht darinnen stattfinden kann. Es muß
in einer Stadt angeleget werden, die man zu dem
Hauptsitz der Manufacturen am schicklichsten hält; und
so bald sich die Manufacturen auch in andern Städten
ausbreiten, so muß vor alle Waaren und Briefe, die
an das Manufacturhaus gehen, die Postfreyheit zuge-
standen werden, wenigstens auf eine Zeitlang, bis diese
Nahrungsgeschäfte genugsam gegründet sind; wie denn
auch alle andere Mittel nicht gespahret werden müssen,
wodurch diese Anstalt befördert und erleichtert werden
kann. Denn noch einmal, sie ist der Grund des

ganzen

III. Abſch. von Anlegung und Gruͤndung
Zeit in dem Kaſten gelegen hat, wird zum Vorſchein
kommen, weil man damit gewinnen kann. Dieſes
wird in alle Gewerbe ſeinen Einfluß haben. Die Jn-
tereſſen werden fallen und fleißige Leute werden gar keine
Muͤhe haben Geld zu bekommen, ihr Gewerbe zu ver-
groͤſſern und mehr zu gewinnen. Kurz, es iſt ſchwehr-
lich ein anderes Mittel, das gruͤndlich und zuverlaͤßig
iſt. Alle andere Projecte, denen Manufacturiers
Verlag zu verſchaffen, werden auf Chimaͤren hinaus-
laufen und in der Ausuͤbung unthunlich befunden
werden.

Verſchiede-
ne andere
Umſtände
des Manu-
facturhau-
ſes.

Da dieſes Hauptſtuͤck ohnedem ſtark anwaͤchſt; ſo
kann ich mich nicht in alle beſondere Einrichtungen und
Umſtaͤnde eines ſolchen Manufacturhauſes einlaßen.
So viel will ich nur noch erinnern, daß aus eben den
Gruͤnden, warum ich die Anlegung der Manufacturen
in der Reſidenzſtadt widerrathen habe, auch das Ma-
nufacturhaus nicht darinnen ſtattfinden kann. Es muß
in einer Stadt angeleget werden, die man zu dem
Hauptſitz der Manufacturen am ſchicklichſten haͤlt; und
ſo bald ſich die Manufacturen auch in andern Staͤdten
ausbreiten, ſo muß vor alle Waaren und Briefe, die
an das Manufacturhaus gehen, die Poſtfreyheit zuge-
ſtanden werden, wenigſtens auf eine Zeitlang, bis dieſe
Nahrungsgeſchaͤfte genugſam gegruͤndet ſind; wie denn
auch alle andere Mittel nicht geſpahret werden muͤſſen,
wodurch dieſe Anſtalt befoͤrdert und erleichtert werden
kann. Denn noch einmal, ſie iſt der Grund des

ganzen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0146" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;ch. von Anlegung und Gru&#x0364;ndung</hi></fw><lb/>
Zeit in dem Ka&#x017F;ten gelegen hat, wird zum Vor&#x017F;chein<lb/>
kommen, weil man damit gewinnen kann. Die&#x017F;es<lb/>
wird in alle Gewerbe &#x017F;einen Einfluß haben. Die Jn-<lb/>
tere&#x017F;&#x017F;en werden fallen und fleißige Leute werden gar keine<lb/>
Mu&#x0364;he haben Geld zu bekommen, ihr Gewerbe zu ver-<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern und mehr zu gewinnen. Kurz, es i&#x017F;t &#x017F;chwehr-<lb/>
lich ein anderes Mittel, das gru&#x0364;ndlich und zuverla&#x0364;ßig<lb/>
i&#x017F;t. Alle andere Projecte, denen Manufacturiers<lb/>
Verlag zu ver&#x017F;chaffen, werden auf Chima&#x0364;ren hinaus-<lb/>
laufen und in der Ausu&#x0364;bung unthunlich befunden<lb/>
werden.</p><lb/>
            <note place="left">Ver&#x017F;chiede-<lb/>
ne andere<lb/>
Um&#x017F;tände<lb/>
des Manu-<lb/>
facturhau-<lb/>
&#x017F;es.</note>
            <p>Da die&#x017F;es Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck ohnedem &#x017F;tark anwa&#x0364;ch&#x017F;t; &#x017F;o<lb/>
kann ich mich nicht in alle be&#x017F;ondere Einrichtungen und<lb/>
Um&#x017F;ta&#x0364;nde eines &#x017F;olchen Manufacturhau&#x017F;es einlaßen.<lb/>
So viel will ich nur noch erinnern, daß aus eben den<lb/>
Gru&#x0364;nden, warum ich die Anlegung der Manufacturen<lb/>
in der Re&#x017F;idenz&#x017F;tadt widerrathen habe, auch das Ma-<lb/>
nufacturhaus nicht darinnen &#x017F;tattfinden kann. Es muß<lb/>
in einer Stadt angeleget werden, die man zu dem<lb/>
Haupt&#x017F;itz der Manufacturen am &#x017F;chicklich&#x017F;ten ha&#x0364;lt; und<lb/>
&#x017F;o bald &#x017F;ich die Manufacturen auch in andern Sta&#x0364;dten<lb/>
ausbreiten, &#x017F;o muß vor alle Waaren und Briefe, die<lb/>
an das Manufacturhaus gehen, die Po&#x017F;tfreyheit zuge-<lb/>
&#x017F;tanden werden, wenig&#x017F;tens auf eine Zeitlang, bis die&#x017F;e<lb/>
Nahrungsge&#x017F;cha&#x0364;fte genug&#x017F;am gegru&#x0364;ndet &#x017F;ind; wie denn<lb/>
auch alle andere Mittel nicht ge&#x017F;pahret werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
wodurch die&#x017F;e An&#x017F;talt befo&#x0364;rdert und erleichtert werden<lb/>
kann. Denn noch einmal, &#x017F;ie i&#x017F;t der Grund des<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ganzen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0146] III. Abſch. von Anlegung und Gruͤndung Zeit in dem Kaſten gelegen hat, wird zum Vorſchein kommen, weil man damit gewinnen kann. Dieſes wird in alle Gewerbe ſeinen Einfluß haben. Die Jn- tereſſen werden fallen und fleißige Leute werden gar keine Muͤhe haben Geld zu bekommen, ihr Gewerbe zu ver- groͤſſern und mehr zu gewinnen. Kurz, es iſt ſchwehr- lich ein anderes Mittel, das gruͤndlich und zuverlaͤßig iſt. Alle andere Projecte, denen Manufacturiers Verlag zu verſchaffen, werden auf Chimaͤren hinaus- laufen und in der Ausuͤbung unthunlich befunden werden. Da dieſes Hauptſtuͤck ohnedem ſtark anwaͤchſt; ſo kann ich mich nicht in alle beſondere Einrichtungen und Umſtaͤnde eines ſolchen Manufacturhauſes einlaßen. So viel will ich nur noch erinnern, daß aus eben den Gruͤnden, warum ich die Anlegung der Manufacturen in der Reſidenzſtadt widerrathen habe, auch das Ma- nufacturhaus nicht darinnen ſtattfinden kann. Es muß in einer Stadt angeleget werden, die man zu dem Hauptſitz der Manufacturen am ſchicklichſten haͤlt; und ſo bald ſich die Manufacturen auch in andern Staͤdten ausbreiten, ſo muß vor alle Waaren und Briefe, die an das Manufacturhaus gehen, die Poſtfreyheit zuge- ſtanden werden, wenigſtens auf eine Zeitlang, bis dieſe Nahrungsgeſchaͤfte genugſam gegruͤndet ſind; wie denn auch alle andere Mittel nicht geſpahret werden muͤſſen, wodurch dieſe Anſtalt befoͤrdert und erleichtert werden kann. Denn noch einmal, ſie iſt der Grund des ganzen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/146
Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/146>, abgerufen am 21.11.2024.