Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.III. Abschn. Ob der Erdcörper gemeiniglich sehr tief unter der Erde gefunden; undman hat insonderheit eine große Menge desselben an dem Fuße des Berges Hecla in Jßland entdecket. Wenn man glauben wollte, daß sich an diesem Orthe das Daseyn des schwarzen Achats dadurch am besten erklähren lasse, wenn man annehme, daß dieser schwarze Achat ehedem eine Cava oder Feuerstrohm aus diesem feuerspeyenden Berge gewesen; so stehet dieser Erklährung entgegen, daß sich diese Feuerströh- me und Schlacken, welche dee Berg Hecla sonst aus- geworfen hat, an diesem Berge außerdem genug fin- den lassen, und daß diese Auswürfe des Berges von dem schwarzen Achat sowohl in ihrem Gefüge und Glasachigkeit, als an der Farbe sehr von einander un- terschieden sind. Jch bin von einem Freunde in Cop- penhagen sowohl mit Stufen von diesem Achat, als von verschiedenen Arten der Cava und Schlacken, die sich um den Berg Hecla finden, reichlich versehen wor- den, und demnach im Stande gewesen, alle diese Stu- fen wohl gegen einander zu prüfen und zu beur- theilen. Der ungemein feste Hornstein, welcher das Ge- birge
III. Abſchn. Ob der Erdcoͤrper gemeiniglich ſehr tief unter der Erde gefunden; undman hat inſonderheit eine große Menge deſſelben an dem Fuße des Berges Hecla in Jßland entdecket. Wenn man glauben wollte, daß ſich an dieſem Orthe das Daſeyn des ſchwarzen Achats dadurch am beſten erklaͤhren laſſe, wenn man annehme, daß dieſer ſchwarze Achat ehedem eine Cava oder Feuerſtrohm aus dieſem feuerſpeyenden Berge geweſen; ſo ſtehet dieſer Erklaͤhrung entgegen, daß ſich dieſe Feuerſtroͤh- me und Schlacken, welche dee Berg Hecla ſonſt aus- geworfen hat, an dieſem Berge außerdem genug fin- den laſſen, und daß dieſe Auswuͤrfe des Berges von dem ſchwarzen Achat ſowohl in ihrem Gefuͤge und Glasachigkeit, als an der Farbe ſehr von einander un- terſchieden ſind. Jch bin von einem Freunde in Cop- penhagen ſowohl mit Stufen von dieſem Achat, als von verſchiedenen Arten der Cava und Schlacken, die ſich um den Berg Hecla finden, reichlich verſehen wor- den, und demnach im Stande geweſen, alle dieſe Stu- fen wohl gegen einander zu pruͤfen und zu beur- theilen. Der ungemein feſte Hornſtein, welcher das Ge- birge
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0132" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Ob der Erdcoͤrper</hi></fw><lb/> gemeiniglich ſehr tief unter der Erde gefunden; und<lb/> man hat inſonderheit eine große Menge deſſelben an<lb/> dem Fuße des Berges Hecla in Jßland entdecket.<lb/> Wenn man glauben wollte, daß ſich an dieſem Orthe<lb/> das Daſeyn des ſchwarzen Achats dadurch am beſten<lb/> erklaͤhren laſſe, wenn man annehme, daß dieſer<lb/> ſchwarze Achat ehedem eine Cava oder Feuerſtrohm<lb/> aus dieſem feuerſpeyenden Berge geweſen; ſo ſtehet<lb/> dieſer Erklaͤhrung entgegen, daß ſich dieſe Feuerſtroͤh-<lb/> me und Schlacken, welche dee Berg Hecla ſonſt aus-<lb/> geworfen hat, an dieſem Berge außerdem genug fin-<lb/> den laſſen, und daß dieſe Auswuͤrfe des Berges von<lb/> dem ſchwarzen Achat ſowohl in ihrem Gefuͤge und<lb/> Glasachigkeit, als an der Farbe ſehr von einander un-<lb/> terſchieden ſind. Jch bin von einem Freunde in Cop-<lb/> penhagen ſowohl mit Stufen von dieſem Achat, als<lb/> von verſchiedenen Arten der Cava und Schlacken, die<lb/> ſich um den Berg Hecla finden, reichlich verſehen wor-<lb/> den, und demnach im Stande geweſen, alle dieſe Stu-<lb/> fen wohl gegen einander zu pruͤfen und zu beur-<lb/> theilen.</p><lb/> <p>Der ungemein feſte Hornſtein, welcher das Ge-<lb/> birge zu Koͤnigsberg in Norwegen ausmacht, ſcheinet<lb/> gleichfalls bloß durch das Feuer ſeine ungemeine Fe-<lb/> ſtigkeit, davon ich bereits im vorigen Abſchnitte ge-<lb/> redet habe, erlanget zu haben. Seine Haͤrte uͤber-<lb/> trifft die Haͤrte aller andern Hornſteinarten ſo weit,<lb/> als der Diamant die Haͤrte aller andern Arten von<lb/> Edelgeſteinen ungemein uͤberſteiget. Es iſt alſo<lb/> ſchwehr einzuſehen, wie dieſe Steinart in dieſem Ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">birge</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0132]
III. Abſchn. Ob der Erdcoͤrper
gemeiniglich ſehr tief unter der Erde gefunden; und
man hat inſonderheit eine große Menge deſſelben an
dem Fuße des Berges Hecla in Jßland entdecket.
Wenn man glauben wollte, daß ſich an dieſem Orthe
das Daſeyn des ſchwarzen Achats dadurch am beſten
erklaͤhren laſſe, wenn man annehme, daß dieſer
ſchwarze Achat ehedem eine Cava oder Feuerſtrohm
aus dieſem feuerſpeyenden Berge geweſen; ſo ſtehet
dieſer Erklaͤhrung entgegen, daß ſich dieſe Feuerſtroͤh-
me und Schlacken, welche dee Berg Hecla ſonſt aus-
geworfen hat, an dieſem Berge außerdem genug fin-
den laſſen, und daß dieſe Auswuͤrfe des Berges von
dem ſchwarzen Achat ſowohl in ihrem Gefuͤge und
Glasachigkeit, als an der Farbe ſehr von einander un-
terſchieden ſind. Jch bin von einem Freunde in Cop-
penhagen ſowohl mit Stufen von dieſem Achat, als
von verſchiedenen Arten der Cava und Schlacken, die
ſich um den Berg Hecla finden, reichlich verſehen wor-
den, und demnach im Stande geweſen, alle dieſe Stu-
fen wohl gegen einander zu pruͤfen und zu beur-
theilen.
Der ungemein feſte Hornſtein, welcher das Ge-
birge zu Koͤnigsberg in Norwegen ausmacht, ſcheinet
gleichfalls bloß durch das Feuer ſeine ungemeine Fe-
ſtigkeit, davon ich bereits im vorigen Abſchnitte ge-
redet habe, erlanget zu haben. Seine Haͤrte uͤber-
trifft die Haͤrte aller andern Hornſteinarten ſo weit,
als der Diamant die Haͤrte aller andern Arten von
Edelgeſteinen ungemein uͤberſteiget. Es iſt alſo
ſchwehr einzuſehen, wie dieſe Steinart in dieſem Ge-
birge
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |