Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.Kämpfers Geschichte von Japan. Erstes Buch. Viert. Kap. etc. rak, (wie die mitgebrachte Früchte bewiesen) angetroffen. Man kan aber hieraus schlie-ßen, daß diese Jnsel südlicher liegen müsse, als man angab; weil diese Bäume nur in heißen Ländern wachsen. Die Ufer lieferten eine unglaubliche Menge Fische, auch Krebse, 2 bis 3 Klafter lang. Man gab dieser Jnsel den Namen Bunesima, und legte ihr, weil sie unbewohnt ist, den Character einer Jnsel ohne Menschen bei. Fatsisjo oder Fatsisjogasima (d. i. die Jnsel von 80 Klaftern hoch) dessen Fünf-
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch. Viert. Kap. ꝛc. rak, (wie die mitgebrachte Fruͤchte bewieſen) angetroffen. Man kan aber hieraus ſchlie-ßen, daß dieſe Jnſel ſuͤdlicher liegen muͤſſe, als man angab; weil dieſe Baͤume nur in heißen Laͤndern wachſen. Die Ufer lieferten eine unglaubliche Menge Fiſche, auch Krebſe, 2 bis 3 Klafter lang. Man gab dieſer Jnſel den Namen Buneſima, und legte ihr, weil ſie unbewohnt iſt, den Character einer Jnſel ohne Menſchen bei. Fatſiſjo oder Fatſiſjogaſima (d. i. die Jnſel von 80 Klaftern hoch) deſſen Fuͤnf-
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Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch. Viert. Kap. ꝛc.
rak, (wie die mitgebrachte Fruͤchte bewieſen) angetroffen. Man kan aber hieraus ſchlie-
ßen, daß dieſe Jnſel ſuͤdlicher liegen muͤſſe, als man angab; weil dieſe Baͤume nur in
heißen Laͤndern wachſen. Die Ufer lieferten eine unglaubliche Menge Fiſche, auch Krebſe,
2 bis 3 Klafter lang. Man gab dieſer Jnſel den Namen Buneſima, und legte ihr, weil
ſie unbewohnt iſt, den Character einer Jnſel ohne Menſchen bei.
Fatſiſjo oder Fatſiſjogaſima (d. i. die Jnſel von 80 Klaftern hoch) deſſen
wir ſchon erwaͤhnt haben, iſt eine weit in Suͤden entlegne japaniſche Jnſel. Sie liegt
unter gleichem Meridian mit Jedo, etwa 80 Waſſermeilen vom feſten Lande, mit dem
ſie durch viele auf einander folgende kleine Jnſeln gewiſſermaßen verbunden iſt. Sie iſt die
vornehmſte Jnſel, auf welche die in kaiſerliche Ungnade gefallene Großen des Reichs ver-
wieſen, und uͤber dem jaͤhen, klippigen Ufer, deſſen Hoͤhe der ganzen Jnſel den Namen
giebt, gefangen gehalten werden. Sie muͤſſen hier ihre Koſt mit Weben verdienen, und
dieſe muͤſſige und witzige Koͤpfe verfertigen hier die ſonderbarſten ſeidnen Stoffe des ganzen
Reichs, von denen einige ihnen von andern nicht koͤnnen und duͤrfen nachgemacht auch nicht
an einen Fremden verkauft oder auſſer Landes gefuͤhrt werden. So oft man in dieſe Jnſel
Proviant oder neue Gefangne bringt, mus das ganze Fahrzeug durch Seile mit Winden
hinaufgewunden und eben ſo wieder herabgelaſſen werden. Da die Jnſel ſchlechterdings
keinen andern Zugang hat, ſo iſt ſie alſo von der Natur hinlaͤnglich bewahrt und be-
feſtigt.
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