Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.Kämpfers Geschichte von Japan. Fünftes Buch. hat, zu tödten und zu essen verboten ist). Mit gutem Winde und hellem Himmel langtenwir gegen Abend in Famma matz an. Den 26 März Morgens um sechs Uhr ausgeritten. Jn Fukuroi hielten wir Den 27 März waren wir von des Morgens sechs Uhr an bis Okabe zu Pferde, Den 28 März haben wir in Josjiwara Mittag und in Missima Nachtlager Den 29 März früh Morgens bei schlimmen Wetter in Cangos abgereiset. Wir Den 30 März brachten wir von des Morgens mit dem Tage bis fast in die Nacht Den 31 März machten wir uns des Morgens früh um fünf Uhr auf den Weg, und ka- Beim Einzuge befand sich unser Joriki für dasmal in seinem Norimon, wozu er Den
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch. hat, zu toͤdten und zu eſſen verboten iſt). Mit gutem Winde und hellem Himmel langtenwir gegen Abend in Famma matz an. Den 26 Maͤrz Morgens um ſechs Uhr ausgeritten. Jn Fukuroi hielten wir Den 27 Maͤrz waren wir von des Morgens ſechs Uhr an bis Okabe zu Pferde, Den 28 Maͤrz haben wir in Joſjiwara Mittag und in Miſſima Nachtlager Den 29 Maͤrz fruͤh Morgens bei ſchlimmen Wetter in Cangos abgereiſet. Wir Den 30 Maͤrz brachten wir von des Morgens mit dem Tage bis faſt in die Nacht Den 31 Maͤrz machten wir uns des Morgens fruͤh um fuͤnf Uhr auf den Weg, und ka- Beim Einzuge befand ſich unſer Joriki fuͤr dasmal in ſeinem Norimon, wozu er Den
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Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch.
hat, zu toͤdten und zu eſſen verboten iſt). Mit gutem Winde und hellem Himmel langten
wir gegen Abend in Famma matz an.
Den 26 Maͤrz Morgens um ſechs Uhr ausgeritten. Jn Fukuroi hielten wir
Mittag, von da wir uns in Cangos bis des Abends um ſechs Uhr in Kanaja tragen lie-
ßen, annoch die vier Stroͤme des großen Fluſſes Ojingava bei Mondſchein gluͤklich durch-
paſſirten, und des Abends um ſieben Uhr unſer Nachtquartier in Simada betraten.
Den 27 Maͤrz waren wir von des Morgens ſechs Uhr an bis Okabe zu Pferde,
von Mariko, unſerm Mittagsorte, aber, durch die Stadt Ftſju bis zu unſerer Nacht-
herberge nach Jeſeri in Cangos.
Den 28 Maͤrz haben wir in Joſjiwara Mittag und in Miſſima Nachtlager
gehalten.
Den 29 Maͤrz fruͤh Morgens bei ſchlimmen Wetter in Cangos abgereiſet. Wir
kamen zu Mittag in Fackone, einem zu aller Zeit dumpfigen und ungeſunden Orte, wo
ein Fremder ohne Verletzung ſeiner Geſundheit nicht lange bleiben kan, wie ſich denn unſer
Reſident nach ſeiner Meinung ſeinen ſiechen Koͤrper eben alhier zugezogen hat; hier ſowol
als auf dem Wege bis Odowari, wo wir um fuͤnf Uhr Abends anlangten, duͤnkte uns,
als ob wir uns in den Wolken befaͤnden.
Den 30 Maͤrz brachten wir von des Morgens mit dem Tage bis faſt in die Nacht
um acht Uhr auf dem Wege nach Kanagava zu. Der ordentliche Kaiſerliche Abgeſandte
Oſawa Ukio Sama, welchen der Kaiſer aljaͤhrlich an den Mikaddo zu ſchicken pflegt,
hatte hieſelbſt unſere gewoͤhnliche Herberge bezogen: ſelbſt auf dem Wege war er ſtets vor
uns, ſo, daß wir in unſerm Fortkommen dadurch nicht wenig verhindert wurden, auch
bei dem Mittagsmahl trafen wir mit ihm in einem Flecken zuſammen. Es ſind zu dieſer
Geſandſchaft drei abſonderliche Perſonen beſtimt, welche Kokiſju genant werden.
Den 31 Maͤrz machten wir uns des Morgens fruͤh um fuͤnf Uhr auf den Weg, und ka-
men, nachdem wir uns zu Sinagava in etwas erholt hatten, endlich um 12 Uhr durch
Gottes Huͤlfe zu Jedo in unſerm gewoͤhnlichen Quartier an.
Beim Einzuge befand ſich unſer Joriki fuͤr dasmal in ſeinem Norimon, wozu er
ohne Zweifel vom Nagaſackiſchen Gouverneur die Freiheit ausgewuͤrkt hatte, um uns zu zei-
gen, daß unſer Capitain hierinnen nichts vor ihm voraus habe. Die beiden Gouverneurs
Tonnemon und Sjube ließen uns ſogleich durch ihre Joriki bewilkommen, der Oberdol-
metſcher auch ſich alsbald zu den Kommiſſarien und dem gegenwaͤrtig das Regiment fuͤhren-
den Gouverneur Sjube Sama, der uns zur Audienz beim Kaiſer befoͤrderlich ſeyn muſte,
hintragen, um unſere Ankunft zu melden; es hatten ſich dieſe Herren anheiſchig gemacht,
den Reichsraͤthen Nachricht davon zu ertheilen, uud uns die Audienz, wo moͤglich, auf den
bevorſtehenden 28 April zu verſchaffen.
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