Einzelnen, der ihr etwas vorsagen will, und die¬ ser, muthvoll ausharrend, kehrt sein bestes We¬ sen heraus, um zu siegen. Er denke aber nicht, ihr Meister zu sein; denn vor ihm sind Andere da gewesen, nach ihm werden Andere kommen, und Jeder wurde von der Menge geboren; er ist ein Theil von ihr, welchen sie sich gegenüber stellt, um mit ihm, ihrem Kind und Eigenthum, ein erbauliches Selbstgespräch zu führen. Jede wahre Volksrede ist nur ein Monolog, den das Volk selber hält. Glücklich aber, wer in seinem Lande ein Spiegel seines Volkes sein kann, der nichts widerspiegelt, als dies Volk, indessen die¬ ses selbst nur ein kleiner heller Spiegel der wei¬ ten lebendigen Welt ist!"
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Einzelnen, der ihr etwas vorſagen will, und die¬ ſer, muthvoll ausharrend, kehrt ſein beſtes We¬ ſen heraus, um zu ſiegen. Er denke aber nicht, ihr Meiſter zu ſein; denn vor ihm ſind Andere da geweſen, nach ihm werden Andere kommen, und Jeder wurde von der Menge geboren; er iſt ein Theil von ihr, welchen ſie ſich gegenuͤber ſtellt, um mit ihm, ihrem Kind und Eigenthum, ein erbauliches Selbſtgeſpraͤch zu fuͤhren. Jede wahre Volksrede iſt nur ein Monolog, den das Volk ſelber haͤlt. Gluͤcklich aber, wer in ſeinem Lande ein Spiegel ſeines Volkes ſein kann, der nichts widerſpiegelt, als dies Volk, indeſſen die¬ ſes ſelbſt nur ein kleiner heller Spiegel der wei¬ ten lebendigen Welt iſt!«
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Einzelnen, der ihr etwas vorſagen will, und die¬
ſer, muthvoll ausharrend, kehrt ſein beſtes We¬
ſen heraus, um zu ſiegen. Er denke aber nicht,
ihr Meiſter zu ſein; denn vor ihm ſind Andere
da geweſen, nach ihm werden Andere kommen,
und Jeder wurde von der Menge geboren; er
iſt ein Theil von ihr, welchen ſie ſich gegenuͤber
ſtellt, um mit ihm, ihrem Kind und Eigenthum,
ein erbauliches Selbſtgeſpraͤch zu fuͤhren. Jede
wahre Volksrede iſt nur ein Monolog, den das
Volk ſelber haͤlt. Gluͤcklich aber, wer in ſeinem
Lande ein Spiegel ſeines Volkes ſein kann, der
nichts widerſpiegelt, als dies Volk, indeſſen die¬
ſes ſelbſt nur ein kleiner heller Spiegel der wei¬
ten lebendigen Welt iſt!«
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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich04_1855/477>, abgerufen am 04.12.2024.
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