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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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III. Abtheilung.

Endlich die dritte Lage ist, wenn der Schlafen-
de durch beyde Wege zugleich athmet, und weder
das Läppchen ganz an der Schlundwand, noch die
Zunge ganz an dem weichen Gaumen anliegt, und
dadurch beyde Stücke, das ist, der weiche Gaumen,
und das Läppchen zum zittern gereitzt werden. Manch-
mal läßt sich das Schnarchen nur beym Einathmen,
manchmal nur beym Ausathmen, und oft auch bey
beyden hören. Und hierin bestehet das eigentliche
Schnarchen.

Es gibt zwar noch ein anders Schnarchen, dem
ich aber nicht gerne diesen Namen geben wollte. Es
ist nämlich dasjenige Aechzen, Seufzen, oder Kla-
gen, des Schlafenden aus der Stimmritze entfährt,
wenn sie diese nicht weit genug offen halten. Die-
ses ist daher kein eigentliches Schnarchen, sondern
ein durch das Spiel der Stimmritze veranlaßtes
wahres Stimmtönen. Noch ein drittes Geräusch ent-
steht bey den Schlafenden, wenn die Luft durch ei-
nen der beyden Kanäle durchzieht, und das Läpp-
chen die Kanalsöfnung etwas verengert, aber doch
nicht so, daß es zum Zittern gebracht würde, sondern

nur
III. Abtheilung.

Endlich die dritte Lage iſt, wenn der Schlafen-
de durch beyde Wege zugleich athmet, und weder
das Laͤppchen ganz an der Schlundwand, noch die
Zunge ganz an dem weichen Gaumen anliegt, und
dadurch beyde Stuͤcke, das iſt, der weiche Gaumen,
und das Laͤppchen zum zittern gereitzt werden. Manch-
mal laͤßt ſich das Schnarchen nur beym Einathmen,
manchmal nur beym Ausathmen, und oft auch bey
beyden hoͤren. Und hierin beſtehet das eigentliche
Schnarchen.

Es gibt zwar noch ein anders Schnarchen, dem
ich aber nicht gerne dieſen Namen geben wollte. Es
iſt naͤmlich dasjenige Aechzen, Seufzen, oder Kla-
gen, des Schlafenden aus der Stimmritze entfaͤhrt,
wenn ſie dieſe nicht weit genug offen halten. Die-
ſes iſt daher kein eigentliches Schnarchen, ſondern
ein durch das Spiel der Stimmritze veranlaßtes
wahres Stimmtoͤnen. Noch ein drittes Geraͤuſch ent-
ſteht bey den Schlafenden, wenn die Luft durch ei-
nen der beyden Kanaͤle durchzieht, und das Laͤpp-
chen die Kanalsoͤfnung etwas verengert, aber doch
nicht ſo, daß es zum Zittern gebracht wuͤrde, ſondern

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[114/0150] III. Abtheilung. Endlich die dritte Lage iſt, wenn der Schlafen- de durch beyde Wege zugleich athmet, und weder das Laͤppchen ganz an der Schlundwand, noch die Zunge ganz an dem weichen Gaumen anliegt, und dadurch beyde Stuͤcke, das iſt, der weiche Gaumen, und das Laͤppchen zum zittern gereitzt werden. Manch- mal laͤßt ſich das Schnarchen nur beym Einathmen, manchmal nur beym Ausathmen, und oft auch bey beyden hoͤren. Und hierin beſtehet das eigentliche Schnarchen. Es gibt zwar noch ein anders Schnarchen, dem ich aber nicht gerne dieſen Namen geben wollte. Es iſt naͤmlich dasjenige Aechzen, Seufzen, oder Kla- gen, des Schlafenden aus der Stimmritze entfaͤhrt, wenn ſie dieſe nicht weit genug offen halten. Die- ſes iſt daher kein eigentliches Schnarchen, ſondern ein durch das Spiel der Stimmritze veranlaßtes wahres Stimmtoͤnen. Noch ein drittes Geraͤuſch ent- ſteht bey den Schlafenden, wenn die Luft durch ei- nen der beyden Kanaͤle durchzieht, und das Laͤpp- chen die Kanalsoͤfnung etwas verengert, aber doch nicht ſo, daß es zum Zittern gebracht wuͤrde, ſondern nur

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/150>, abgerufen am 23.11.2024.