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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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III. Abtheilung.
che in der Lage der Zunge, die man sich selbst aus-
gedacht hat, leicht finden können.

Ausser der Lage der Zunge finden sich noch
viele andere Hauptgebrechen. z. B. bey Beth Mem
und Pe sollte der Mund, und bey Aleph Beth und
Pe die Nase geschlossen seyn. Er hat zwar die Na-
senöffnung mit ihrer Klappe, das ist, das Gaumen-
segel oder unser Läppchen hingezeichnet, aber wohl
gar nicht vermuthet, daß bey der Sprache je
Gebrauch davon gemacht wird, weil er es bey
allen Buchstaben immer in dem nämlichen Zu-
stande unthätig herabhangen ließ.

Die Verbindung oder der Uibergang von einem
Buchstaben zu dem anderen ist theils unverständlich,
theils lächerlich(*), so wie manche andere Anmer-

kun-
(*) Pag. 62. steht Folgendes von dem Uibergang
von Aleph zu Beth.
Frag: Quomodo connexio hujus literae cum sub-
sequenti ex ipsa literae natura deduci potest?

Antw. Finis actionis ejus consistit in adscensu lin-

III. Abtheilung.
che in der Lage der Zunge, die man ſich ſelbſt aus-
gedacht hat, leicht finden koͤnnen.

Auſſer der Lage der Zunge finden ſich noch
viele andere Hauptgebrechen. z. B. bey Beth Mem
und Pe ſollte der Mund, und bey Aleph Beth und
Pe die Naſe geſchloſſen ſeyn. Er hat zwar die Na-
ſenoͤffnung mit ihrer Klappe, das iſt, das Gaumen-
ſegel oder unſer Laͤppchen hingezeichnet, aber wohl
gar nicht vermuthet, daß bey der Sprache je
Gebrauch davon gemacht wird, weil er es bey
allen Buchſtaben immer in dem naͤmlichen Zu-
ſtande unthaͤtig herabhangen ließ.

Die Verbindung oder der Uibergang von einem
Buchſtaben zu dem anderen iſt theils unverſtaͤndlich,
theils laͤcherlich(*), ſo wie manche andere Anmer-

kun-
(*) Pag. 62. ſteht Folgendes von dem Uibergang
von Aleph zu Beth.
Frag: Quomodo connexio hujus literæ cum ſub-
ſequenti ex ipſa literæ natura deduci poteſt?

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[146/0190] III. Abtheilung. che in der Lage der Zunge, die man ſich ſelbſt aus- gedacht hat, leicht finden koͤnnen. Auſſer der Lage der Zunge finden ſich noch viele andere Hauptgebrechen. z. B. bey Beth Mem und Pe ſollte der Mund, und bey Aleph Beth und Pe die Naſe geſchloſſen ſeyn. Er hat zwar die Na- ſenoͤffnung mit ihrer Klappe, das iſt, das Gaumen- ſegel oder unſer Laͤppchen hingezeichnet, aber wohl gar nicht vermuthet, daß bey der Sprache je Gebrauch davon gemacht wird, weil er es bey allen Buchſtaben immer in dem naͤmlichen Zu- ſtande unthaͤtig herabhangen ließ. Die Verbindung oder der Uibergang von einem Buchſtaben zu dem anderen iſt theils unverſtaͤndlich, theils laͤcherlich (*), ſo wie manche andere Anmer- kun- (*) Pag. 62. ſteht Folgendes von dem Uibergang von Aleph zu Beth. Frag: Quomodo connexio hujus literæ cum ſub- ſequenti ex ipſa literæ natura deduci poteſt? Antw. Finis actionis ejus conſiſtit in adſcenſu lin-

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/190>, abgerufen am 23.11.2024.