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Kepler, Johannes: Antwort auf Röslini Diskurs. Prag, 1609.

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zwo absonderliche letze mainungen seyen/ die mir darumb gefallen dieweil sie letz seind: das ist/ dieweil der vngelehrte Pöfel mit dem rechten Fueß in den lincken stiffel fehrt; vnd derowegen der philosophia, zu deren ich mich bekenne/ ambt ist/ dise so letz scheinende sachen zuschlichten/ vnd den philosophis die Köpffe recht einzurichten. Man muß von disen sachen nit politice reden oder der politicorum zeugnis einführen. Es bedarff sich in politia nit das man alle philosophische gehaimnussen wisse/ die Welt wird denoch regiert. Aber die philosophi professione sollen nichts vernichten/ wie subtil es auch ist/ wann es gleich in politia letz scheinet. Jst das nit ein letze sach/ das man den Bawren bereden will/ die Sonn sey zweyhundert mall grösser dann die Erd/ vnd ist doch nit vber eins Schuchs brait: vnd das hingegen der gantze Erdenkreiß/ den man nit vbersehen kan/ kleiner soll sein/ dann die Sonne. Jst das nit auch ein letzer handel/ daß Leutte sein sollen/die jhre Füsse gegen vns auffwertz kehren. Hat nit der jenige sich letz genug gestelt/ der die Sonne zum ersten ersehen wöllen/ vnnd da die andere gegen Orient gesehen/ so hat er sein Gesicht gegen Occident gekehret/ vnd die andere haben diser letzen weise gespottet/ vnnd gelachet. Wunderseltzam vnd letz stell ich mich/ wann ich ein Sonnenfünsternüß observire. Dann andere gehen zum Fenster oder vnder freyen Himmel/ Jch verkrieche mich vnter einen dicken Mantel/ oder in ein finsters Gemach: andere sehen auffwerts/ ich vndersich/ nit in ein spiegel oder Kübel mit Wasser/ sondern auff ein Holtz oder papir. Ist das nit auch ein letze weise/ das D. Rößlin hie vnten bekennet/ daß er sei zeit nit zugebracht in den schulkünsten die andere auch wissen/ sondern in dem waß vnrichtig ist/ vnd jhnen verborgen daran er doch wol gethan. Jn Summa zeig mir der Herr Doctor ein schönes philosophema auß der Mechanica, Physica, Chymia, ein schöns griflin auß der Mathematica, ein schöns strategema auß der politica vnd militari, das nit anfangs den Leutten wunderlich/ das ist letz fürkommen.

[fremdsprachliches Material] ist ein schlechte Fraw/ derhalben kein grosse vnehr/ wan schon etwas ist [fremdsprachliches Material], daß ist absurdum vnd letz.

zwo absonderliche letze mainungen seyen/ die mir darumb gefallen dieweil sie letz seind: das ist/ dieweil der vngelehrte Pöfel mit dem rechten Fueß in den lincken stiffel fehrt; vnd derowegen der philosophia, zu deren ich mich bekenne/ ambt ist/ dise so letz scheinende sachen zuschlichten/ vnd den philosophis die Köpffe recht einzurichten. Man muß von disen sachen nit politicé reden oder der politicorum zeugnis einführen. Es bedarff sich in politia nit das man alle philosophische gehaimnussen wisse/ die Welt wird denoch regiert. Aber die philosophi professione sollen nichts vernichten/ wie subtil es auch ist/ wann es gleich in politia letz scheinet. Jst das nit ein letze sach/ das man den Bawren bereden will/ die Sonn sey zweyhundert mall grösser dann die Erd/ vnd ist doch nit vber eins Schuchs brait: vnd das hingegen der gantze Erdenkreiß/ den man nit vbersehen kan/ kleiner soll sein/ dann die Sonne. Jst das nit auch ein letzer handel/ daß Leutte sein sollen/die jhre Füsse gegen vns auffwertz kehren. Hat nit der jenige sich letz genug gestelt/ der die Sonne zum ersten ersehen wöllen/ vnnd da die andere gegen Orient gesehen/ so hat er sein Gesicht gegen Occident gekehret/ vnd die andere haben diser letzen weise gespottet/ vnnd gelachet. Wunderseltzam vnd letz stell ich mich/ wann ich ein Sonnenfünsternüß observire. Dann andere gehen zum Fenster oder vnder freyen Himmel/ Jch verkrieche mich vnter einen dicken Mantel/ oder in ein finsters Gemach: andere sehen auffwerts/ ich vndersich/ nit in ein spiegel oder Kübel mit Wasser/ sondern auff ein Holtz oder papir. Ist das nit auch ein letze weise/ das D. Rößlin hie vnten bekennet/ daß er sei zeit nit zugebracht in den schulkünsten die andere auch wissen/ sondern in dem waß vnrichtig ist/ vnd jhnen verborgen daran er doch wol gethan. Jn Summa zeig mir der Herr Doctor ein schönes philosophema auß der Mechanica, Physica, Chymia, ein schöns griflin auß der Mathematica, ein schöns strategema auß der politica vnd militari, das nit anfangs den Leutten wunderlich/ das ist letz fürkommen.

[fremdsprachliches Material] ist ein schlechte Fraw/ derhalben kein grosse vnehr/ wan schon etwas ist [fremdsprachliches Material], daß ist absurdum vnd letz.

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Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-25T20:48:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Irmtraud Neumeier: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-25T20:48:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-25T20:48:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Marc Kuse: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-25T20:48:33Z)
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-12-10T13:26:34Z)

Weitere Informationen:

Reste a corriger : figures astrologiques (p. 104), grec (pp. 114, 117, 134, 135)

Bleibt noch zu korrigieren : astrologische Figuren (Seite 104 KGW), griechisch (Seite 114, 117, 134, 135).

Die Transkription erfolgte nach den unter https://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Die Transkription beruht auf dem Abdruck des Textes in Max Caspar und Franz Hammer (Hg.): Johannes Kepler, Gesammelte Werke. München 1941 (= Kleinere Schriften 1601/1611, Bd. 4), S. 103–144.

  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Antwort auf Röslini Diskurs. Prag, 1609, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_antwort_1609/20>, abgerufen am 21.11.2024.