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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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auch so gewiß vnnd beständig durch alle exempla zutreffe. Dann sie machen solche mit jrem mannigfaltigen distinguiren/ vnd mit jren indicibus, iudicibus et intercidentibus eben so wol verdächtig/ daß sie nit so gar an diese gewisse Täge gebunden seyn möchten.

Da aber je die Experientia beständig/ so möchte man sagen/ daß beyde Vrsachen/ nemlich deß Monds Lauff/ vnd die Bewegung der Gallen vnd Melancholiae, allwegen am dritten vnd vierdten Tage/ (welche nit deß humoris sondern naturae seu facultatis animae, humorem respicientis et excernentis eygenschafft ist) zusammenschlügen/ vnd zwar der Mondt mit seinen locis oppositis vnd quadratis, allemal etwas verrichte/ aber der humor zuvor den dritten oder vierdten Tag das Werck anfahe/ wie er es gewohnt ist. Als so einer einem grossen Gefäß mit Wasser einen stoß gibt/ vnd hernach das Wasser hin vnd wider schlecht/ seiner Natur nach: dann daß beydes zumal geschehen/ vnd der humor nit allein auff seinen Anfang auffmercken/ vnnd also den 4. 7. 10. 13. 16. 19. seine Paroxysmos beständig halten/ sondern nebens auch von einem newen anfang/ welchen der Mondt/ oder vielmehr natura in Lunam intenta am 14. Tag machet/ auch den 11. 14. 17. 20. obseruiren könne/ lässet sich Exempels weiß erklären/ mit der vermischung zweyer vnterschiedlicher Fieber/ wie auch mit dem Wasser: Da es sich offt zuträgt/ daß etwan die Wellen gegen Orient fallen/ aber nichts desto weniger durch etwan einen Steinwurff andere kleine Wellen gegen Mittag oder Norden/ aber die andere grosse vnd langsame Wellen gantz schnell dahin fahren: vnd lang keiner den andern turbiert.

Es möcht einer sprechen/ kan die Natur jhren gewissen Vmgang treffen mit dem motu humorum vber den dritten vnd vierdten Tag für sich selbst/ ohne den Himmel/ so kan sie auch die dies criticos in ipso motu humorum, ohne den Himmel treffen. Antwort/ es ist kein zweifel/ die Natur thue es/ die in deß Menschen humoribus dominiert/ vnd gar nicht der Himmel für sich/ es ist aber die Frage/ ob die Natur jhre Täge auß dem Himmel nemme oder also vngefehr erhasche. Dann weil jhre Täge sich auff deß Monds

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auch so gewiß vnnd beständig durch alle exempla zutreffe. Dann sie machen solche mit jrem mannigfaltigen distinguiren/ vnd mit jren indicibus, iudicibus et intercidentibus eben so wol verdächtig/ daß sie nit so gar an diese gewisse Täge gebunden seyn möchten.

Da aber je die Experientia beständig/ so möchte man sagen/ daß beyde Vrsachen/ nemlich deß Monds Lauff/ vnd die Bewegung der Gallen vnd Melancholiae, allwegen am dritten vnd vierdten Tage/ (welche nit deß humoris sondern naturae seu facultatis animae, humorem respicientis et excernentis eygenschafft ist) zusammenschlügen/ vnd zwar der Mondt mit seinen locis oppositis vnd quadratis, allemal etwas verrichte/ aber der humor zuvor den dritten oder vierdten Tag das Werck anfahe/ wie er es gewohnt ist. Als so einer einem grossen Gefäß mit Wasser einen stoß gibt/ vnd hernach das Wasser hin vnd wider schlecht/ seiner Natur nach: dann daß beydes zumal geschehen/ vnd der humor nit allein auff seinen Anfang auffmercken/ vnnd also den 4. 7. 10. 13. 16. 19. seine Paroxysmos beständig halten/ sondern nebens auch von einem newen anfang/ welchen der Mondt/ oder vielmehr natura in Lunam intenta am 14. Tag machet/ auch den 11. 14. 17. 20. obseruiren könne/ lässet sich Exempels weiß erklären/ mit der vermischung zweyer vnterschiedlicher Fieber/ wie auch mit dem Wasser: Da es sich offt zuträgt/ daß etwan die Wellen gegen Orient fallen/ aber nichts desto weniger durch etwan einen Steinwurff andere kleine Wellen gegen Mittag oder Norden/ aber die andere grosse vnd langsame Wellen gantz schnell dahin fahren: vnd lang keiner den andern turbiert.

Es möcht einer sprechen/ kan die Natur jhren gewissen Vmgang treffen mit dem motu humorum vber den dritten vnd vierdten Tag für sich selbst/ ohne den Himmel/ so kan sie auch die dies criticos in ipso motu humorum, ohne den Himmel treffen. Antwort/ es ist kein zweifel/ die Natur thue es/ die in deß Menschen humoribus dominiert/ vnd gar nicht der Himmel für sich/ es ist aber die Frage/ ob die Natur jhre Täge auß dem Himmel nemme oder also vngefehr erhasche. Dann weil jhre Täge sich auff deß Monds

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Mr]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/108>, abgerufen am 23.11.2024.