ein Zeichen der letzten Zeit." Ob durch Vermittlung eines bösen Willens das Mädchen besessen wurde, sagt die Ge- schichte nicht.
Bey den beyden Besessenen vom J. 1714, deren Geschichte Pfarrer Hartmann von Döffingen erzählt, waren in Einer (der Stiefmutter) sieben, und in der Andern (der Stieftochter) sechs unreine Geister zugleich versammelt, welche alle unter den in der Geschichte der U .. n aus J .. m erwähnten Zeichen ausgetrieben wurden. Diese Geschichte ist dadurch sehr bemerkenswerth, weil durch das kräftige Einschreiten und die wahre Glaubensrüstung des Pfarrers, welcher sich nicht scheuete, den Exorcismus in der Kirche, bei versammelter Gemeinde und unter frommer Theilnahme derselben, vorzunehmen, alle die Teufel blos durch die Kraft des Wortes und des Namens Christi ausgetrieben wurden. Der Act der Vermittlung durch Zauber und das Daseyn der Schutzgeister bleiben unentschieden.
Die Geschichte der besessenen Frau, welche im Jahr 1766 in Gärtringen sich ereignete, reiht sich an die vorherge- hende an, dadurch, daß der Geistliche den Exorcismus gleich- falls in der Würde und Kraft des Wortes und Namens des Herrn vornahm. Das Weib hatte zwei Dämonen, wo- von aber Einer schon früher durch einen Geistlichen aus- getrieben war. Zugleich erhellt aus der Geschichte, daß der böse Geist ein ehemaliger Beamter war, der, wie er selbst angibt, durch Bestechung und Unrecht in die Ver- dammniß gerieth. Zugleich erwähnt der Dämon, daß er 9 Jahre der Person umsonst nachgestellt habe, und zuletzt nur durch Kunst des Zaubers in sie gekommen seye. Merk- würdig ist die Bitte um Pardon, und um die Erlaubniß, in Thiere oder andere Oerter zu fahren, was die Wahr- heit von jenen Besessenen bestätigt, welchen Christus ge- stattete, in die Schweine zu fahren. Uebrigens schien die- ser Dämon der Bekehrung nahe, was aus dem Verlangen nach dem Höhern hervorgeht, in folgender Aeußerung: "Wenn eine Leiter von der Erde bis an den Himmel reichte,
ein Zeichen der letzten Zeit.“ Ob durch Vermittlung eines böſen Willens das Mädchen beſeſſen wurde, ſagt die Ge- ſchichte nicht.
Bey den beyden Beſeſſenen vom J. 1714, deren Geſchichte Pfarrer Hartmann von Döffingen erzählt, waren in Einer (der Stiefmutter) ſieben, und in der Andern (der Stieftochter) ſechs unreine Geiſter zugleich verſammelt, welche alle unter den in der Geſchichte der U .. n aus J .. m erwähnten Zeichen ausgetrieben wurden. Dieſe Geſchichte iſt dadurch ſehr bemerkenswerth, weil durch das kräftige Einſchreiten und die wahre Glaubensrüſtung des Pfarrers, welcher ſich nicht ſcheuete, den Exorcismus in der Kirche, bei verſammelter Gemeinde und unter frommer Theilnahme derſelben, vorzunehmen, alle die Teufel blos durch die Kraft des Wortes und des Namens Chriſti ausgetrieben wurden. Der Act der Vermittlung durch Zauber und das Daſeyn der Schutzgeiſter bleiben unentſchieden.
Die Geſchichte der beſeſſenen Frau, welche im Jahr 1766 in Gärtringen ſich ereignete, reiht ſich an die vorherge- hende an, dadurch, daß der Geiſtliche den Exorcismus gleich- falls in der Würde und Kraft des Wortes und Namens des Herrn vornahm. Das Weib hatte zwei Dämonen, wo- von aber Einer ſchon früher durch einen Geiſtlichen aus- getrieben war. Zugleich erhellt aus der Geſchichte, daß der böſe Geiſt ein ehemaliger Beamter war, der, wie er ſelbſt angibt, durch Beſtechung und Unrecht in die Ver- dammniß gerieth. Zugleich erwähnt der Dämon, daß er 9 Jahre der Perſon umſonſt nachgeſtellt habe, und zuletzt nur durch Kunſt des Zaubers in ſie gekommen ſeye. Merk- würdig iſt die Bitte um Pardon, und um die Erlaubniß, in Thiere oder andere Oerter zu fahren, was die Wahr- heit von jenen Beſeſſenen beſtätigt, welchen Chriſtus ge- ſtattete, in die Schweine zu fahren. Uebrigens ſchien die- ſer Dämon der Bekehrung nahe, was aus dem Verlangen nach dem Höhern hervorgeht, in folgender Aeußerung: „Wenn eine Leiter von der Erde bis an den Himmel reichte,
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ein Zeichen der letzten Zeit.“ Ob durch Vermittlung eines
böſen Willens das Mädchen beſeſſen wurde, ſagt die Ge-
ſchichte nicht.
Bey den beyden Beſeſſenen vom J. 1714, deren Geſchichte
Pfarrer Hartmann von Döffingen erzählt, waren in
Einer (der Stiefmutter) ſieben, und in der Andern (der
Stieftochter) ſechs unreine Geiſter zugleich verſammelt,
welche alle unter den in der Geſchichte der U .. n aus J .. m
erwähnten Zeichen ausgetrieben wurden. Dieſe Geſchichte
iſt dadurch ſehr bemerkenswerth, weil durch das kräftige
Einſchreiten und die wahre Glaubensrüſtung des Pfarrers,
welcher ſich nicht ſcheuete, den Exorcismus in der Kirche,
bei verſammelter Gemeinde und unter frommer Theilnahme
derſelben, vorzunehmen, alle die Teufel blos durch die
Kraft des Wortes und des Namens Chriſti ausgetrieben
wurden. Der Act der Vermittlung durch Zauber und das
Daſeyn der Schutzgeiſter bleiben unentſchieden.
Die Geſchichte der beſeſſenen Frau, welche im Jahr 1766
in Gärtringen ſich ereignete, reiht ſich an die vorherge-
hende an, dadurch, daß der Geiſtliche den Exorcismus gleich-
falls in der Würde und Kraft des Wortes und Namens
des Herrn vornahm. Das Weib hatte zwei Dämonen, wo-
von aber Einer ſchon früher durch einen Geiſtlichen aus-
getrieben war. Zugleich erhellt aus der Geſchichte, daß
der böſe Geiſt ein ehemaliger Beamter war, der, wie er
ſelbſt angibt, durch Beſtechung und Unrecht in die Ver-
dammniß gerieth. Zugleich erwähnt der Dämon, daß er 9
Jahre der Perſon umſonſt nachgeſtellt habe, und zuletzt nur
durch Kunſt des Zaubers in ſie gekommen ſeye. Merk-
würdig iſt die Bitte um Pardon, und um die Erlaubniß,
in Thiere oder andere Oerter zu fahren, was die Wahr-
heit von jenen Beſeſſenen beſtätigt, welchen Chriſtus ge-
ſtattete, in die Schweine zu fahren. Uebrigens ſchien die-
ſer Dämon der Bekehrung nahe, was aus dem Verlangen
nach dem Höhern hervorgeht, in folgender Aeußerung:
„Wenn eine Leiter von der Erde bis an den Himmel reichte,
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Kerner, Justinus: Geschichten Besessener neuerer Zeit. Karlsruhe, 1834, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_besessene_1834/152>, abgerufen am 16.07.2024.
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