Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.So halten wir auch nicht seorsim & particulatim ponendam vnamquan naturam in Christo, das eine jede natur in Christo abgesondert vnd für sich zu setzen sey / sondern gleuben vnnd leren / das sie mit einander vereinigt sind in vna composita hypostasi / wie Damascenus lib. 3. cap. 3. redet / darumb vns gemelter spruch nichts zuschaffen gibt. Es wollen auch die Anhalter nicht gerne gesiehen / daspag. 35. Das geben in der zeit sondern die Anhaltisch en von der menscheit Christi abe vndziehens auff die Gottheit. sie die sprüche vom geben in der zeit von der menschlichen Natur ab / vnd allein auff die Gottheit wenden / sprechen ich könne das nicht beweisen. Nu bedarffs nicht viel beweisens / das sie solchs thun. Denn wenn das war ist / das es (wie sie Pag. 31. one allen vnterscheid schreiben) Gottslesterlich ist / was des worts eigen ist / der Menschlichen Natur zuschreiben / so können sie nicht fürüber / sie müssen gestehen / das sie alles was die schrifft vom geben in der zeit redet / auff die Göttliche Natur Christi allein / vnd nicht auff seine angenommene menscheit / ziehen / wie sie denn auch im grunde der warheit thun. Vnd dieser jr wahn (das nemlich der menschlichen Natur Christi keine Göttliche Eygenschafften können zugeschrieben werden) mit nichte bestehen köndte / wenn sie die sprüche vom geben in der zeit / auff die angenommene menschliche Natur vnd nicht auff die Gottheit wolten gedeutet haben. Im fall sie nu dessen nicht wollen beschüldiget sein (das sie die sprüche vom geben in der zeit von der menscheit abwenden / vnd allein auff die Gottheit Christi ziehen) so mussen sie jhr gedicht fallen lassen / mit der schriefft vnnd der gantzen alt recht gleubigen Kirchen bekennen / das das geben in der zeit nicht auff die Gottheit Christi-sondern auff seine angenommene Menscheit müsse gedeutet werden / thun sie das nicht / so ists vergeblich / dz sie solche beschüldigung von sich abweisen wollen. So halten wir auch nicht seorsim & particulatim ponendam vnamquã naturam in Christo, das eine jede natur in Christo abgesondert vnd für sich zu setzen sey / sondern gleuben vnnd leren / das sie mit einander vereinigt sind in vna composita hypostasi / wie Damascenus lib. 3. cap. 3. redet / darumb vns gemelter spruch nichts zuschaffen gibt. Es wollen auch die Anhalter nicht gerne gesiehen / daspag. 35. Das geben in der zeit sondern die Anhaltisch en von der menscheit Christi abe vndziehens auff die Gottheit. sie die sprüche vom geben in der zeit von der menschlichen Natur ab / vnd allein auff die Gottheit wenden / sprechen ich könne das nicht beweisen. Nu bedarffs nicht viel beweisens / das sie solchs thun. Denn wenn das war ist / das es (wie sie Pag. 31. one allen vnterscheid schreiben) Gottslesterlich ist / was des worts eigen ist / der Menschlichen Natur zuschreiben / so können sie nicht fürüber / sie müssen gestehen / das sie alles was die schrifft vom geben in der zeit redet / auff die Göttliche Natur Christi allein / vnd nicht auff seine angenommene menscheit / ziehen / wie sie denn auch im grunde der warheit thun. Vnd dieser jr wahn (das nemlich der menschlichen Natur Christi keine Göttliche Eygenschafften können zugeschrieben werden) mit nichte bestehen köndte / wenn sie die sprüche vom geben in der zeit / auff die angenommene menschliche Natur vnd nicht auff die Gottheit wolten gedeutet haben. Im fall sie nu dessen nicht wollen beschüldiget sein (das sie die sprüche vom geben in der zeit von der menscheit abwenden / vnd allein auff die Gottheit Christi ziehen) so mussen sie jhr gedicht fallen lassen / mit der schriefft vnnd der gantzen alt recht gleubigen Kirchen bekennen / das das geben in der zeit nicht auff die Gottheit Christi-sondern auff seine angenommene Menscheit müsse gedeutet werden / thun sie das nicht / so ists vergeblich / dz sie solche beschüldigung von sich abweisen wollẽ. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0049"/> <p>So halten wir auch nicht seorsim & particulatim ponendam vnamquã naturam in Christo, das eine jede natur in Christo abgesondert vnd für sich zu setzen sey / sondern gleuben vnnd leren / das sie mit einander vereinigt sind in vna composita hypostasi / wie Damascenus lib. 3. cap. 3. redet / darumb vns gemelter spruch nichts zuschaffen gibt.</p> <p>Es wollen auch die Anhalter nicht gerne gesiehen / das<note place="right">pag. 35. Das geben in der zeit sondern die Anhaltisch en von der menscheit Christi abe vndziehens auff die Gottheit.</note> sie die sprüche vom geben in der zeit von der menschlichen Natur ab / vnd allein auff die Gottheit wenden / sprechen ich könne das nicht beweisen. Nu bedarffs nicht viel beweisens / das sie solchs thun.</p> <p>Denn wenn das war ist / das es (wie sie Pag. 31. one allen vnterscheid schreiben) Gottslesterlich ist / was des worts eigen ist / der Menschlichen Natur zuschreiben / so können sie nicht fürüber / sie müssen gestehen / das sie alles was die schrifft vom geben in der zeit redet / auff die Göttliche Natur Christi allein / vnd nicht auff seine angenommene menscheit / ziehen / wie sie denn auch im grunde der warheit thun. Vnd dieser jr wahn (das nemlich der menschlichen Natur Christi keine Göttliche Eygenschafften können zugeschrieben werden) mit nichte bestehen köndte / wenn sie die sprüche vom geben in der zeit / auff die angenommene menschliche Natur vnd nicht auff die Gottheit wolten gedeutet haben.</p> <p>Im fall sie nu dessen nicht wollen beschüldiget sein (das sie die sprüche vom geben in der zeit von der menscheit abwenden / vnd allein auff die Gottheit Christi ziehen) so mussen sie jhr gedicht fallen lassen / mit der schriefft vnnd der gantzen alt recht gleubigen Kirchen bekennen / das das geben in der zeit nicht auff die Gottheit Christi-sondern auff seine angenommene Menscheit müsse gedeutet werden / thun sie das nicht / so ists vergeblich / dz sie solche beschüldigung von sich abweisen wollẽ.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0049]
So halten wir auch nicht seorsim & particulatim ponendam vnamquã naturam in Christo, das eine jede natur in Christo abgesondert vnd für sich zu setzen sey / sondern gleuben vnnd leren / das sie mit einander vereinigt sind in vna composita hypostasi / wie Damascenus lib. 3. cap. 3. redet / darumb vns gemelter spruch nichts zuschaffen gibt.
Es wollen auch die Anhalter nicht gerne gesiehen / das sie die sprüche vom geben in der zeit von der menschlichen Natur ab / vnd allein auff die Gottheit wenden / sprechen ich könne das nicht beweisen. Nu bedarffs nicht viel beweisens / das sie solchs thun.
pag. 35. Das geben in der zeit sondern die Anhaltisch en von der menscheit Christi abe vndziehens auff die Gottheit. Denn wenn das war ist / das es (wie sie Pag. 31. one allen vnterscheid schreiben) Gottslesterlich ist / was des worts eigen ist / der Menschlichen Natur zuschreiben / so können sie nicht fürüber / sie müssen gestehen / das sie alles was die schrifft vom geben in der zeit redet / auff die Göttliche Natur Christi allein / vnd nicht auff seine angenommene menscheit / ziehen / wie sie denn auch im grunde der warheit thun. Vnd dieser jr wahn (das nemlich der menschlichen Natur Christi keine Göttliche Eygenschafften können zugeschrieben werden) mit nichte bestehen köndte / wenn sie die sprüche vom geben in der zeit / auff die angenommene menschliche Natur vnd nicht auff die Gottheit wolten gedeutet haben.
Im fall sie nu dessen nicht wollen beschüldiget sein (das sie die sprüche vom geben in der zeit von der menscheit abwenden / vnd allein auff die Gottheit Christi ziehen) so mussen sie jhr gedicht fallen lassen / mit der schriefft vnnd der gantzen alt recht gleubigen Kirchen bekennen / das das geben in der zeit nicht auff die Gottheit Christi-sondern auff seine angenommene Menscheit müsse gedeutet werden / thun sie das nicht / so ists vergeblich / dz sie solche beschüldigung von sich abweisen wollẽ.
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