Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.verschonet / vnnd des Christlichen lesers gedult nicht missbrauchet. Des Scholiastae Damasceni wort lib. 4. Cap. 3. anlangendPag. 41. / damit sie jre verlorne sache gern gut machen wolten /Von des Scholiastae Damasceni worten. sind wieder sie selbst / vnd nicht wieder vns / wie auch augenscheinlich zuuornehmen / wenn ermelte wort gantz angezogen werden / wie sie an gedachtem ort von jhm gesetzt sind / sie lauten aber also: plerunque minus dignum perfectiori digniorique coniunctum accipit ipsius dignioris perfectiones atque praeclaras conditiones, & non communicat illi suas imperfectiones. Sic ferrum perse consideratum & sumtum, tangibile quidem est, densum & opacum: Si vero fuerit ignitum, & insito fervore ignis incandens, minime sam tactui pervium est, aut impune manu contrectabile iam lucidum & igne candore relucens. Quod si ferrum intelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari a ferro, illud semper erit intractabile, semperque igneum & exurens: Per huiusmodi igitur ferrum Christi carnem, per ignis autem candores ipsius diuinitatem accipe. Das ist / Es pfleget gemeiniglich also zugeschehen / wenn etwas gerings mit einem hohen vnd volkommenen vereinigt wird / das es des hohen vnnd volkommenen seine volkommenheit vnnd fürneme eigenschafften bekompt / vnnd nicht herwieder dem hohen seine geringkeit oder Mangelhafftigkeit mitteilet. Also das Eysen / wenn es für sich selbst betrachtet vnd genommen wird / ist es zwar begreiflich / dick vnd tunckel: Wenn es aber feurig wird / vnd durch die krafft des fewrs brennent vnd leuchtent gemacht / kan es ohne vorletzung der hende nicht mehr angegriffen werden / dieweil es nu mehr vom feur gantz leuchtend / brennent vnd feurig worden. verschonet / vnnd des Christlichen lesers gedult nicht missbrauchet. Des Scholiastae Damasceni wort lib. 4. Cap. 3. anlangendPag. 41. / damit sie jre verlorne sache gern gut machen wolten /Von des Scholiastae Damasceni worten. sind wieder sie selbst / vnd nicht wieder vns / wie auch augenscheinlich zuuornehmẽ / weñ ermelte wort gantz angezogẽ werden / wie sie an gedachtem ort von jhm gesetzt sind / sie lauten aber also: plerunque minus dignum perfectiori digniorique coniunctum accipit ipsius dignioris perfectiones atque praeclaras conditiones, & non communicat illi suas imperfectiones. Sic ferrum perse consideratum & sumtum, tangibile quidem est, densum & opacum: Si verô fuerit ignitum, & insito fervore ignis incandens, minime sam tactui pervium est, aut impune manu contrectabile iam lucidum & igne candore relucens. Quod si ferrum intelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari à ferro, illud semper erit intractabile, semperque igneum & exurens: Per huiusmodi igitur ferrum Christi carnem, per ignis autem candores ipsius diuinitatem accipe. Das ist / Es pfleget gemeiniglich also zugeschehen / wenn etwas gerings mit einem hohen vnd volkommenen vereinigt wird / das es des hohen vnnd volkommenen seine volkommenheit vnnd fürneme eigenschafften bekompt / vnnd nicht herwieder dem hohen seine geringkeit oder Mangelhafftigkeit mitteilet. Also das Eysen / wenn es für sich selbst betrachtet vnd genommen wird / ist es zwar begreiflich / dick vñ tunckel: Wenn es aber feurig wird / vnd durch die krafft des fewrs brennent vñ leuchtent gemacht / kan es ohne vorletzung der hende nicht mehr angegriffen werden / dieweil es nu mehr vom feur gantz leuchtend / brennent vnd feurig worden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0079"/> verschonet / vnnd des Christlichen lesers gedult nicht missbrauchet.</p> <p>Des Scholiastae Damasceni wort lib. 4. 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Quod si ferrum intelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari à ferro, illud semper erit intractabile, semperque igneum & exurens: Per huiusmodi igitur ferrum Christi carnem, per ignis autem candores ipsius diuinitatem accipe. Das ist / Es pfleget gemeiniglich also zugeschehen / wenn etwas gerings mit einem hohen vnd volkommenen vereinigt wird / das es des hohen vnnd volkommenen seine volkommenheit vnnd fürneme eigenschafften bekompt / vnnd nicht herwieder dem hohen seine geringkeit oder Mangelhafftigkeit mitteilet. Also das Eysen / wenn es für sich selbst betrachtet vnd genommen wird / ist es zwar begreiflich / dick vñ tunckel: Wenn es aber feurig wird / vnd durch die krafft des fewrs brennent vñ leuchtent gemacht / kan es ohne vorletzung der hende nicht mehr angegriffen werden / dieweil es nu mehr vom feur gantz leuchtend / brennent vnd feurig worden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0079]
verschonet / vnnd des Christlichen lesers gedult nicht missbrauchet.
Des Scholiastae Damasceni wort lib. 4. Cap. 3. anlangend / damit sie jre verlorne sache gern gut machen wolten / sind wieder sie selbst / vnd nicht wieder vns / wie auch augenscheinlich zuuornehmẽ / weñ ermelte wort gantz angezogẽ werden / wie sie an gedachtem ort von jhm gesetzt sind / sie lauten aber also: plerunque minus dignum perfectiori digniorique coniunctum accipit ipsius dignioris perfectiones atque praeclaras conditiones, & non communicat illi suas imperfectiones. Sic ferrum perse consideratum & sumtum, tangibile quidem est, densum & opacum: Si verô fuerit ignitum, & insito fervore ignis incandens, minime sam tactui pervium est, aut impune manu contrectabile iam lucidum & igne candore relucens. Quod si ferrum intelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari à ferro, illud semper erit intractabile, semperque igneum & exurens: Per huiusmodi igitur ferrum Christi carnem, per ignis autem candores ipsius diuinitatem accipe. Das ist / Es pfleget gemeiniglich also zugeschehen / wenn etwas gerings mit einem hohen vnd volkommenen vereinigt wird / das es des hohen vnnd volkommenen seine volkommenheit vnnd fürneme eigenschafften bekompt / vnnd nicht herwieder dem hohen seine geringkeit oder Mangelhafftigkeit mitteilet. Also das Eysen / wenn es für sich selbst betrachtet vnd genommen wird / ist es zwar begreiflich / dick vñ tunckel: Wenn es aber feurig wird / vnd durch die krafft des fewrs brennent vñ leuchtent gemacht / kan es ohne vorletzung der hende nicht mehr angegriffen werden / dieweil es nu mehr vom feur gantz leuchtend / brennent vnd feurig worden.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/79>, abgerufen am 26.06.2024. |