Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Verstehestu aber das Eysen also leuchtend / das der feurige schein oder liecht nimmermer von dem Eysen gescheiden werde / so wird es für vnd für nicht können begriffen werden / sondern allezeit leuchtend / scheinend vnd brennend sein. Durch ein solch feurig Eysen vorstehe das fleisch oder die angenommene menschliche natur Christi / durch des feuers brennenden vnd durchleuchtenden schein vorstehe seine Gottheit.

In angezogenen worten handelt der Scholiastes Damasceni diese drey stück: Erstlich / das / wenn etwas geringes mit einem höhern vereiniget werde / gemeiniglich das geringere durch solche voreinigung zur volkomenheit / hoheit vnd stande des hohen wirdigen vnd grossen erhaben werde.

Wie denn solchs mit der menschlichen natur Christi auch durch die Persönliche voreinigung geschehen. Humanitatis paruitas die geringigkeit der menschlichen Natur ist durch die Persönliche voreinigung zur gemeinschafft der hoheit / herr ligkeit vnnd Maiestet der allerhöchsten natur des Ewigen Sons Gottes komen / wie auch Cyrillus Dialog. 6. de Trinit. redet.

Zum andern / das ob wol die Göttliche natur durch die Persönliche voreinigung / die angenommene menschliche geringere Natur / zur gemeinschafft jrer Göttlichen allmacht / herrligkeit vnnd Maiestet erhaben / so habe doch die geringere menschliche natur der hohen natur des Ewigen worts jre imperfectiones / das ist jre dürfftigkeit nicht mitgeteilet / oder es habe durch diese Persönliche vereinigung die hohere Göttliche natur / der geringern menschlichen natur schwacheiten vnd dürfftigkeiten nicht an sich genommen / wie solchs auch fein in Gregorij Nisseni spruch erkleret wird: Deus [fremdsprachliches Material] a communione illa, quaesibi est ad corpus & animam nunquan alteratur, neque particeps est imperfectionis illorum,

Verstehestu aber das Eysen also leuchtend / das der feurige schein oder liecht nimmermer von dem Eysen gescheiden werde / so wird es für vnd für nicht können begriffen werden / sondern allezeit leuchtend / scheinend vnd brennend sein. Durch ein solch feurig Eysen vorstehe das fleisch oder die angenommene menschliche natur Christi / durch des feuers brennenden vnd durchleuchtenden schein vorstehe seine Gottheit.

In angezogenen worten handelt der Scholiastes Damasceni diese drey stück: Erstlich / das / wenn etwas geringes mit einem höhern vereiniget werde / gemeiniglich das geringere durch solche voreinigung zur volkomenheit / hoheit vnd stande des hohen wirdigen vnd grossen erhaben werde.

Wie denn solchs mit der menschlichen natur Christi auch durch die Persönliche voreinigung geschehen. Humanitatis paruitas die geringigkeit der menschlichen Natur ist durch die Persönliche voreinigung zur gemeinschafft der hoheit / herr ligkeit vnnd Maiestet der allerhöchsten natur des Ewigen Sons Gottes komen / wie auch Cyrillus Dialog. 6. de Trinit. redet.

Zum andern / das ob wol die Göttliche natur durch die Persönliche voreinigung / die angenommene menschliche geringere Natur / zur gemeinschafft jrer Göttlichen allmacht / herrligkeit vnnd Maiestet erhaben / so habe doch die geringere menschliche natur der hohen natur des Ewigen worts jre imperfectiones / das ist jre dürfftigkeit nicht mitgeteilet / oder es habe durch diese Persönliche vereinigung die hohere Göttliche natur / der geringern menschlichen natur schwacheiten vnd dürfftigkeiten nicht an sich genommen / wie solchs auch fein in Gregorij Nisseni spruch erkleret wird: Deus [fremdsprachliches Material] à communione illa, quaesibi est ad corpus & animam nunquã alteratur, neque particeps est imperfectionis illorum,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0080"/>
        <p>Verstehestu aber das Eysen also leuchtend / das der feurige schein oder liecht nimmermer            von dem Eysen gescheiden werde / so wird es für vnd für nicht können begriffen werden /            sondern allezeit leuchtend / scheinend vnd brennend sein. Durch ein solch feurig Eysen            vorstehe das fleisch oder die angenommene menschliche natur Christi / durch des feuers            brennenden vnd durchleuchtenden schein vorstehe seine Gottheit.</p>
        <p>In angezogenen worten handelt der Scholiastes Damasceni diese drey stück: Erstlich / das            / wenn etwas geringes mit einem höhern vereiniget werde / gemeiniglich das geringere durch            solche voreinigung zur volkomenheit / hoheit vnd stande des hohen wirdigen vnd grossen            erhaben werde.</p>
        <p>Wie denn solchs mit der menschlichen natur Christi auch durch die Persönliche voreinigung            geschehen. Humanitatis paruitas die geringigkeit der menschlichen Natur ist durch die            Persönliche voreinigung zur gemeinschafft der hoheit / herr ligkeit vnnd Maiestet der            allerhöchsten natur des Ewigen Sons Gottes komen / wie auch Cyrillus Dialog. 6. de Trinit.            redet.</p>
        <p>Zum andern / das ob wol die Göttliche natur durch die Persönliche voreinigung / die            angenommene menschliche geringere Natur / zur gemeinschafft jrer Göttlichen allmacht /            herrligkeit vnnd Maiestet erhaben / so habe doch die geringere menschliche natur der hohen            natur des Ewigen worts jre imperfectiones / das ist jre dürfftigkeit nicht mitgeteilet /            oder es habe durch diese Persönliche vereinigung die hohere Göttliche natur / der            geringern menschlichen natur schwacheiten vnd dürfftigkeiten nicht an sich genommen / wie            solchs auch fein in Gregorij Nisseni spruch erkleret wird: Deus <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> à            communione illa, quaesibi est ad corpus &amp; animam nunqua&#x0303; alteratur, neque            particeps est imperfectionis illorum,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0080] Verstehestu aber das Eysen also leuchtend / das der feurige schein oder liecht nimmermer von dem Eysen gescheiden werde / so wird es für vnd für nicht können begriffen werden / sondern allezeit leuchtend / scheinend vnd brennend sein. Durch ein solch feurig Eysen vorstehe das fleisch oder die angenommene menschliche natur Christi / durch des feuers brennenden vnd durchleuchtenden schein vorstehe seine Gottheit. In angezogenen worten handelt der Scholiastes Damasceni diese drey stück: Erstlich / das / wenn etwas geringes mit einem höhern vereiniget werde / gemeiniglich das geringere durch solche voreinigung zur volkomenheit / hoheit vnd stande des hohen wirdigen vnd grossen erhaben werde. Wie denn solchs mit der menschlichen natur Christi auch durch die Persönliche voreinigung geschehen. Humanitatis paruitas die geringigkeit der menschlichen Natur ist durch die Persönliche voreinigung zur gemeinschafft der hoheit / herr ligkeit vnnd Maiestet der allerhöchsten natur des Ewigen Sons Gottes komen / wie auch Cyrillus Dialog. 6. de Trinit. redet. Zum andern / das ob wol die Göttliche natur durch die Persönliche voreinigung / die angenommene menschliche geringere Natur / zur gemeinschafft jrer Göttlichen allmacht / herrligkeit vnnd Maiestet erhaben / so habe doch die geringere menschliche natur der hohen natur des Ewigen worts jre imperfectiones / das ist jre dürfftigkeit nicht mitgeteilet / oder es habe durch diese Persönliche vereinigung die hohere Göttliche natur / der geringern menschlichen natur schwacheiten vnd dürfftigkeiten nicht an sich genommen / wie solchs auch fein in Gregorij Nisseni spruch erkleret wird: Deus _ à communione illa, quaesibi est ad corpus & animam nunquã alteratur, neque particeps est imperfectionis illorum,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/80
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/80>, abgerufen am 23.11.2024.