Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.dorfft Anno 1530.hette / wenn er allein das Gesicht verziegen hette (si solummodo aspectum sustulisset) vnnd aber sonst gegenwertig gewesen were. Es hette auch des erhebens vnd entziehen nicht bedorfft. Zwingels Argumenta wider die Wort Christi vom Abendmal / welche noch heutigs tages der Schwermer Argumenta sind.Daselbst spricht Lucas weiter: Jesus / der von euch empfangen ist in den Himel / wirdt gleich also kommen / wie jhr jhn habt gesehen in Himmel gahn. Was ist klerers? Er spricht: Von euch ist er empfangen / so was er je nicht bey jhnen / weder sichtbarlich noch vnsichtbarlich / nach der Menschlichen Natur. Wenn wir jhn nun sehen werden widerumb kommen / gleich wie er hinweg gangen ist / so werden wir wol wissen / daß er hie ist. Sonst aber sitzet er nach Menschlicher Natur / zur Rechten deß Vaters / biß daß er wider kommet zurichten die Lebendigen vnd die Todten. Der Engel sprach: Er ist erstanden / vnd ist nicht hie / sehend / das ist der Ort / da sie jhn hingeleget haben. Item: Jesus kam / da die Thüren beschlossen waren / vnd stund in mitten vnter sie. Was hette es hie kommens dürffen / wenn sein Leib allenthalben ist? aber ja vnsichtbar / wie sie sagen. Es were gnug gewest / daß / der sonst da was / sich nu gezeiget / vnd zukennen geben hette / vnd hette kommens nicht dörffen. Item / Daß aber der natürliche wesentliche Leib Christi / mit vnserm Munde nicht gegessen werde / hat er selbst gelehret / da er den Jüden / die von dem leiblichen essen seines Fleisches zancketen / also sagt: Das Fleisch ist gar nichts nütz / ja natürlich zuessen / aber Geistlich zuessen ists viel nütze / dann es bringet das Leben. Was auß dem Fleisch geborn ist / das ist Fleisch / vnnd was auß dem Geist geborn ist / das ist Geist. Wenn nun der natürliche Leib Christi mit vnserm Mund gessen würde / was solte auß dem Fleisch / das natürlich geessen wirdt / anders / weder Fleisch werden? Vnd damit diese rechnung niemandt leicht düncke (ne leue videatur alicui argumentum) so höre den andern theil / was auß dem Geist geboren wirdt / das ist Geist. Darauß folget / dorfft Anno 1530.hette / wenn er allein das Gesicht verziegen hette (si solummodo aspectum sustulisset) vnnd aber sonst gegenwertig gewesen were. Es hette auch des erhebens vnd entziehen nicht bedorfft. Zwingels Argumenta wider die Wort Christi vom Abendmal / welche noch heutigs tages der Schwermer Argumenta sind.Daselbst spricht Lucas weiter: Jesus / der von euch empfangen ist in den Himel / wirdt gleich also kommen / wie jhr jhn habt gesehen in Himmel gahn. Was ist klerers? Er spricht: Von euch ist er empfangen / so was er je nicht bey jhnen / weder sichtbarlich noch vnsichtbarlich / nach der Menschlichen Natur. Wenn wir jhn nun sehen werden widerumb kommen / gleich wie er hinweg gangen ist / so werden wir wol wissen / daß er hie ist. Sonst aber sitzet er nach Menschlicher Natur / zur Rechten deß Vaters / biß daß er wider kommet zurichten die Lebendigen vnd die Todten. Der Engel sprach: Er ist erstanden / vnd ist nicht hie / sehend / das ist der Ort / da sie jhn hingeleget haben. Item: Jesus kam / da die Thüren beschlossen waren / vnd stund in mitten vnter sie. Was hette es hie kommens dürffen / wenn sein Leib allenthalben ist? aber ja vnsichtbar / wie sie sagen. Es were gnug gewest / daß / der sonst da was / sich nu gezeiget / vnd zukennen geben hette / vnd hette kommens nicht dörffen. Item / Daß aber der natürliche wesentliche Leib Christi / mit vnserm Munde nicht gegessen werde / hat er selbst gelehret / da er den Jüden / die von dem leiblichen essen seines Fleisches zancketen / also sagt: Das Fleisch ist gar nichts nütz / ja natürlich zuessen / aber Geistlich zuessen ists viel nütze / dann es bringet das Leben. Was auß dem Fleisch geborn ist / das ist Fleisch / vnnd was auß dem Geist geborn ist / das ist Geist. Weñ nun der natürliche Leib Christi mit vnserm Mund gessen würde / was solte auß dem Fleisch / das natürlich geessen wirdt / anders / weder Fleisch werden? Vnd damit diese rechnung niemandt leicht düncke (ne leue videatur alicui argumentum) so höre den andern theil / was auß dem Geist geboren wirdt / das ist Geist. Darauß folget / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0214" n="198"/> dorfft <note place="left">Anno 1530.</note>hette / wenn er allein das Gesicht verziegen hette (si solummodo aspectum sustulisset) vnnd aber sonst gegenwertig gewesen were. Es hette auch des erhebens vnd entziehen nicht bedorfft. <note place="left">Zwingels Argumenta wider die Wort Christi vom Abendmal / welche noch heutigs tages der Schwermer Argumenta sind.</note>Daselbst spricht Lucas weiter: Jesus / der von euch empfangen ist in den Himel / wirdt gleich also kommen / wie jhr jhn habt gesehen in Himmel gahn. Was ist klerers?</p> <p>Er spricht: Von euch ist er empfangen / so was er je nicht bey jhnen / weder sichtbarlich noch vnsichtbarlich / nach der Menschlichen Natur. Wenn wir jhn nun sehen werden widerumb kommen / gleich wie er hinweg gangen ist / so werden wir wol wissen / daß er hie ist. Sonst aber sitzet er nach Menschlicher Natur / zur Rechten deß Vaters / biß daß er wider kommet zurichten die Lebendigen vnd die Todten.</p> <p>Der Engel sprach: Er ist erstanden / vnd ist nicht hie / sehend / das ist der Ort / da sie jhn hingeleget haben. Item: Jesus kam / da die Thüren beschlossen waren / vnd stund in mitten vnter sie. Was hette es hie kommens dürffen / wenn sein Leib allenthalben ist? aber ja vnsichtbar / wie sie sagen. Es were gnug gewest / daß / der sonst da was / sich nu gezeiget / vnd zukennen geben hette / vnd hette kommens nicht dörffen. Item / Daß aber der natürliche wesentliche Leib Christi / mit vnserm Munde nicht gegessen werde / hat er selbst gelehret / da er den Jüden / die von dem leiblichen essen seines Fleisches zancketen / also sagt: Das Fleisch ist gar nichts nütz / ja natürlich zuessen / aber Geistlich zuessen ists viel nütze / dann es bringet das Leben.</p> <p>Was auß dem Fleisch geborn ist / das ist Fleisch / vnnd was auß dem Geist geborn ist / das ist Geist. Weñ nun der natürliche Leib Christi mit vnserm Mund gessen würde / was solte auß dem Fleisch / das natürlich geessen wirdt / anders / weder Fleisch werden? Vnd damit diese rechnung niemandt leicht düncke (ne leue videatur alicui argumentum) so höre den andern theil / was auß dem Geist geboren wirdt / das ist Geist. Darauß folget / </p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0214]
dorfft hette / wenn er allein das Gesicht verziegen hette (si solummodo aspectum sustulisset) vnnd aber sonst gegenwertig gewesen were. Es hette auch des erhebens vnd entziehen nicht bedorfft. Daselbst spricht Lucas weiter: Jesus / der von euch empfangen ist in den Himel / wirdt gleich also kommen / wie jhr jhn habt gesehen in Himmel gahn. Was ist klerers?
Anno 1530.
Zwingels Argumenta wider die Wort Christi vom Abendmal / welche noch heutigs tages der Schwermer Argumenta sind. Er spricht: Von euch ist er empfangen / so was er je nicht bey jhnen / weder sichtbarlich noch vnsichtbarlich / nach der Menschlichen Natur. Wenn wir jhn nun sehen werden widerumb kommen / gleich wie er hinweg gangen ist / so werden wir wol wissen / daß er hie ist. Sonst aber sitzet er nach Menschlicher Natur / zur Rechten deß Vaters / biß daß er wider kommet zurichten die Lebendigen vnd die Todten.
Der Engel sprach: Er ist erstanden / vnd ist nicht hie / sehend / das ist der Ort / da sie jhn hingeleget haben. Item: Jesus kam / da die Thüren beschlossen waren / vnd stund in mitten vnter sie. Was hette es hie kommens dürffen / wenn sein Leib allenthalben ist? aber ja vnsichtbar / wie sie sagen. Es were gnug gewest / daß / der sonst da was / sich nu gezeiget / vnd zukennen geben hette / vnd hette kommens nicht dörffen. Item / Daß aber der natürliche wesentliche Leib Christi / mit vnserm Munde nicht gegessen werde / hat er selbst gelehret / da er den Jüden / die von dem leiblichen essen seines Fleisches zancketen / also sagt: Das Fleisch ist gar nichts nütz / ja natürlich zuessen / aber Geistlich zuessen ists viel nütze / dann es bringet das Leben.
Was auß dem Fleisch geborn ist / das ist Fleisch / vnnd was auß dem Geist geborn ist / das ist Geist. Weñ nun der natürliche Leib Christi mit vnserm Mund gessen würde / was solte auß dem Fleisch / das natürlich geessen wirdt / anders / weder Fleisch werden? Vnd damit diese rechnung niemandt leicht düncke (ne leue videatur alicui argumentum) so höre den andern theil / was auß dem Geist geboren wirdt / das ist Geist. Darauß folget /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |