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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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was Geist ist / das muß auß Geist geboren sein. Ist nun dasAnno 1530. Fleisch Christi heilsam der Seel / so muß es geistlich gessen werden / nicht leiblich. Vnnd diß dienet auch zur Sache der Sacramenten (ad sacramentorum materiam) daß Geist von Geist geboren wirdt / vnd von keinem leiblichen dinge. Paulus berichtet vns / daß er habe Christum etwa bekennet nach dem Fleisch / so kenne er doch jhn nimmer nach dem Fleisch.

Mit den orten werden wir gezwungen zuuerjehen / daß die Wort / Das ist mein Leib / nicht natürlich / sondern bedeutlich / müssen genommen werden / gleich als die: Hoc est Passa, das ist der Vberschritt / denn das Lamb / das man jhärlich aß / vnd das hochzeitlich Fest (feriarum celebratio) waren nicht der Vberschritt / sondern es bedeutet das fürgahn (praeteritionem & saltum) oder Vberschritt / der vor zeiten beschehen was. Darzu dienet auch das nachkommen (successio) daß das Nachtmal nach dem Lamb kommen ist (quod agno successit coena) denn Christus brauchet gleiche Wort / vnnd zusammen setzung der Wort (compositionem verborum, etc.) Darzu dienet auch die Eigenschafft aller gedechtnüs / die behalten den Namen deß / dessen sie gedechtnüs halten / als wie die Athenienser genant haben [fremdsprachliches Material], schuldlüffterung (leuationem oneris seu debiti,[fremdsprachliches Material]. leichterung der schulden) nicht daß alle jhar die schuld geringert würde / sondern das Solon ein mal gethan hat / das preisen sie für vnd für / vnnd halten jhr gedechtnüs mit dem Namen dessen / das einmal geschehen / rei ipsius nomine. Also wirdt der Leib vnnd Blut Christi genennet / das / das doch allein ein Symbolum vnd Zeichen deß Leibs vnd Bluts Christi ist. Nun folgen auch argumenta.

1.

Wie der Leib mit geistlichen dingen nicht mag gespeiset werdenZwingel gibt klug keit für / in Göttlichen Sachen / vnd füret Christum zur Schul. / also mag auch die Seele nicht mit leiblichen dingen gespeiset werden. Wirdt nu der selbs natürlich Leib Christi gessen / so frage ich / ob er den Leib oder die Seele speise? den Leib aber speiset

was Geist ist / das muß auß Geist geboren sein. Ist nun dasAnno 1530. Fleisch Christi heilsam der Seel / so muß es geistlich gessen werden / nicht leiblich. Vnnd diß dienet auch zur Sache der Sacramenten (ad sacramentorum materiam) daß Geist von Geist geboren wirdt / vnd von keinem leiblichen dinge. Paulus berichtet vns / daß er habe Christum etwa bekennet nach dem Fleisch / so kenne er doch jhn nimmer nach dem Fleisch.

Mit den orten werden wir gezwungen zuuerjehen / daß die Wort / Das ist mein Leib / nicht natürlich / sondern bedeutlich / müssen genommen werden / gleich als die: Hoc est Passa, das ist der Vberschritt / denn das Lamb / das man jhärlich aß / vnd das hochzeitlich Fest (feriarum celebratio) waren nicht der Vberschritt / sondern es bedeutet das fürgahn (praeteritionem & saltum) oder Vberschritt / der vor zeiten beschehen was. Darzu dienet auch das nachkommen (successio) daß das Nachtmal nach dem Lamb kommen ist (quod agno successit coena) denn Christus brauchet gleiche Wort / vnnd zusammen setzung der Wort (compositionem verborum, etc.) Darzu dienet auch die Eigenschafft aller gedechtnüs / die behalten den Namen deß / dessen sie gedechtnüs halten / als wie die Athenienser genant haben [fremdsprachliches Material], schuldlüffterung (leuationem oneris seu debiti,[fremdsprachliches Material]. leichterung der schulden) nicht daß alle jhar die schuld geringert würde / sondern das Solon ein mal gethan hat / das preisen sie für vnd für / vnnd halten jhr gedechtnüs mit dem Namen dessen / das einmal geschehen / rei ipsius nomine. Also wirdt der Leib vnnd Blut Christi genennet / das / das doch allein ein Symbolum vnd Zeichen deß Leibs vnd Bluts Christi ist. Nun folgen auch argumenta.

1.

Wie der Leib mit geistlichen dingen nicht mag gespeiset werdenZwingel gibt klug keit für / in Göttlichen Sachen / vnd füret Christum zur Schul. / also mag auch die Seele nicht mit leiblichen dingen gespeiset werden. Wirdt nu der selbs natürlich Leib Christi gessen / so frage ich / ob er den Leib oder die Seele speise? den Leib aber speiset

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[199/0215] was Geist ist / das muß auß Geist geboren sein. Ist nun das Fleisch Christi heilsam der Seel / so muß es geistlich gessen werden / nicht leiblich. Vnnd diß dienet auch zur Sache der Sacramenten (ad sacramentorum materiam) daß Geist von Geist geboren wirdt / vnd von keinem leiblichen dinge. Paulus berichtet vns / daß er habe Christum etwa bekennet nach dem Fleisch / so kenne er doch jhn nimmer nach dem Fleisch. Anno 1530. Mit den orten werden wir gezwungen zuuerjehen / daß die Wort / Das ist mein Leib / nicht natürlich / sondern bedeutlich / müssen genommen werden / gleich als die: Hoc est Passa, das ist der Vberschritt / denn das Lamb / das man jhärlich aß / vnd das hochzeitlich Fest (feriarum celebratio) waren nicht der Vberschritt / sondern es bedeutet das fürgahn (praeteritionem & saltum) oder Vberschritt / der vor zeiten beschehen was. Darzu dienet auch das nachkommen (successio) daß das Nachtmal nach dem Lamb kommen ist (quod agno successit coena) denn Christus brauchet gleiche Wort / vnnd zusammen setzung der Wort (compositionem verborum, etc.) Darzu dienet auch die Eigenschafft aller gedechtnüs / die behalten den Namen deß / dessen sie gedechtnüs halten / als wie die Athenienser genant haben _ , schuldlüffterung (leuationem oneris seu debiti, leichterung der schulden) nicht daß alle jhar die schuld geringert würde / sondern das Solon ein mal gethan hat / das preisen sie für vnd für / vnnd halten jhr gedechtnüs mit dem Namen dessen / das einmal geschehen / rei ipsius nomine. Also wirdt der Leib vnnd Blut Christi genennet / das / das doch allein ein Symbolum vnd Zeichen deß Leibs vnd Bluts Christi ist. Nun folgen auch argumenta. _ . Wie der Leib mit geistlichen dingen nicht mag gespeiset werden / also mag auch die Seele nicht mit leiblichen dingen gespeiset werden. Wirdt nu der selbs natürlich Leib Christi gessen / so frage ich / ob er den Leib oder die Seele speise? den Leib aber speiset Zwingel gibt klug keit für / in Göttlichen Sachen / vnd füret Christum zur Schul.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/215>, abgerufen am 21.11.2024.